TAIJI MAO
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Das Kind lernt nämlich erst allmählich im vorhandenen „da!“ (in<br />
dem vor seinen Händen „da“ Liegenden) dann noch mehrere „da“<br />
zu unterscheiden.<br />
Es lernt dabei aber auch, diese verschiedenen „da“ auch verschieden zu ar-<br />
tikulieren, wodurch ihm erst ein „da“ liegendes „So“ (Jing-Yi) auch in sei-<br />
nem „Wesen“ (Yi) erfassbar und beschreibbar wird.<br />
Diese Vielfalt von achtsam erarbeiteten Unterschieden bildet dann für die<br />
„Ein-Bildungskraft“ (für das neben dem Ur-Teilen zweite Bewegen der<br />
komplementären Achtsamkeit, Shen) erst die Grundlage für das ‚In-Eins-<br />
Binden’ des Sosein, das dann als „Merkmal“ fungieren kann.<br />
Es wird also in einem einheitlichen „Da-Sein“ (Jing-Shen) vorerst<br />
nur etwas „Anderes“ unterschieden und mit Aufmerksamkeit<br />
(Shen) belegt. Das durch das achtsame Unterscheiden (Shen)<br />
zentrierte (nicht definierte!) „Andere“ fasziniert (Shen) das Kind<br />
und ringt ihm in seinem „mitbewegenden“ Hinweisen (Jing) vorerst<br />
nur ein ganzkörperlich gestikulierendes und lautlich artikulierendes<br />
„da!“ (Jing-Yi) ab.<br />
Es geht also vorerst gar nicht darum, über das „Yin und Yang“ schon ge-<br />
scheit herumzureden. Es geht nicht darum, es voreilig mit Prädikaten wie<br />
„gut und böse“, „positiv und negativ“, „Tag und Nacht“, „hell und dun-<br />
kel“, „männlich und weiblich“, „spitz und stumpf“, usw. zu verwirren und<br />
zu vernebeln. Dies mag alles sprachgeschichtlich und soziologisch sehr<br />
interessant sein. Mir geht vorerst darum, ganz unmittelbar zu lernen, etwas<br />
„selbständig“ achtsam zu unterscheiden (Shen). Man sollte vorerst das ei-<br />
gene „Staunen“ und „Zweifeln“ zulassen. Das selbständige Denken kommt<br />
dann wie von selbst.<br />
In der Achtsamkeit (Shen) geht es nämlich vorerst darum, seinen<br />
eigenen und selbständigen „Geschmack“ (seine eigene Weisheit“