TAIJI MAO
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ständig vor sich selbst flüchten, um „irgendwie“ doch bleiben zu<br />
können.<br />
Sie muss sich bewegen und durch ihr Bewegen dann um sich die Raum-<br />
Zeit aufspannen.<br />
Um also im Gedanken-Gang (Yi) vom Wuji zum Taiji und zum<br />
Dao zu kommen, muss im Gedanken-Gang die All-Potenz (das<br />
Wuji) vorerst auch aufweisen, dass es zu ihrer All-Potenz auch<br />
gehört, sich selbst negieren zu können.<br />
Sie muss also gleichsam vorerst das Nichts zur Welt zu bringen. Dieses<br />
vernichtet sich dann selbst-konsequent selbst. Dadurch wird das „Nicht-<br />
Unmögliche“ als das werdende Dao, als die Energie, als das Bewegen zur<br />
Welt gebracht.<br />
VI.<br />
Dieser Gedanke (Yi) soll verdeutlichen, dass (aus der „meditativ-<br />
weltorientierten Sicht“) das Taiji nicht unmittelbar aus dem Wuji geboren<br />
wird, sondern mittelbar.<br />
Zwischen dem Wuji (All-Möglichkeit, Leere, Fülle) und dem Taiji<br />
lauert das „Nichts“, die „Un-Möglichkeit“, die sich ihrem „Un-<br />
Wesen“ getreu selbst negiert.<br />
In der „Nicht-Unmöglichkeit“ (im erscheinenden Seienden) ist<br />
dieses Selbst-Negieren in zwei sich gegenseitig negierende aber<br />
gleichzeitig stützende Bewegungen, in Yin und Yang, zu einem<br />
Widerspruch auseinander gesetzt.<br />
Das Taiji bzw. das Dao erscheint in dieser Sicht (Yi) also nicht als die<br />
Möglichkeit (Wuji), sondern als die in sich komplementäre „Nicht-<br />
Unmöglichkeit“, als die Einheit von Yin und Yang. Diese Entfaltet sich<br />
werdend zum seienden Dao.<br />
Das Nichts „west“ in der Welt (Jing) als die Grenze, als der Unterschied.<br />
Dieser trennt, ohne selbst etwas zu sein, und lässt dann<br />
Formen „erscheinen“. Aus dieser Sicht (Yi) wird dann vom Sei-