26.02.2013 Aufrufe

TAIJI MAO

TAIJI MAO

TAIJI MAO

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

153<br />

Die Grenze ist entweder ein „hartes Nichts“, das eben „nicht“ zu finden ist,<br />

oder „nicht Nichts“ und als solches eben keine harte Grenze, sondern ein<br />

verlaufend erscheinendes Feld.<br />

Es zeigt sich im Erleben, dass es zwischen den Extremen in ihrer<br />

„Mitte“ eigentlich gar keine inneren Grenzen gibt, sondern dass<br />

diese sogenannten inneren Grenzen selbst „Felder“ (Jing) sind,<br />

die durch die Extreme an den äußeren „Grenzen“, die im Abenteuer<br />

gesucht werden, erst als innere Unterschiede erkennbar gemacht<br />

werden.<br />

In ihrer „Mitte“ sind sie aber weder das Eine noch das Andere.<br />

Die innere Grenze der „Mitte“ hat sich als trennendes und formgebendes<br />

„Nichts“ selbst negiert und sich zu einem erscheinenden<br />

„Feld“ (Jing) gespannt.<br />

Wo ist in der konkreten Realität die Grenze zwischen „hell und dunkel“,<br />

zwischen „schwarz und weiß“, zwischen „Tag und Nacht“, zwischen „Haut<br />

und Umwelt“, zwischen „Yin und Yang“?<br />

Je weiter das Gegebene auseinanderliegt, je größer die Unterschieds-Schwelle<br />

ist, um so klarer weiß man, was „eigener Körper“<br />

(Jing) und was ‚Umwelt’ (Jing), was ‚Subjekt’ (Jing) und<br />

was ‚Objekt’ (Jing) ist.<br />

Das harte qualitative Problem erweist sich hier dann als ein verlaufend<br />

quantitatives.<br />

Dass es eine eindeutige Grenze gibt, schließt man bloß irrtümlich aus der<br />

eindeutigen Unterscheidbarkeit der Extreme. Die „Mitte“ (dort wo auch<br />

eine Grenze vermutet wird) ist aber diffus, unauffällig, „grau in grau“, „fa-<br />

de“, „ohne Geschmack“, letztlich „unfassbar“ und auch „unsichtbar“.<br />

Die „Mitte“ zwischen „schwarz“ und „weiß“ erscheint als „grau“, bzw. als<br />

graues Feld (Jing). Das „Grau“ wäre dann seiner „Soheit“ 73 nach der Inbe-<br />

73 Unter ‚Soheit’ verstehe ich die auf den Punkt gebrachte spezifische Qualität<br />

des jeweiligen ‚ganzen’ Bewusstseins. Die ‚Soheit’ (‚Tathata’) ist undifferenzierte,<br />

aber benennbare Qualität im Hier und Jetzt. Ihr ausformbarer Gehalt, ihr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!