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TAIJI MAO

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leichtfertig mit den deutschen Wörtern spielen, sondern wenn, dann sie zu<br />

mindest eindeutig falsch verwenden. Vor allem dort sollte man nicht<br />

mehrdeutig spielen, wo es gar nicht notwendig ist, weil es genug deutsche<br />

Wörter gibt, um deutlich zu unterscheiden. Wenn man zum Beispiel in ei-<br />

nem Text zum <strong>TAIJI</strong>QUAN das Wort „stehen“ für etwas Mechanisches ver-<br />

wendet, dann kann man hinsichtlich des Stehens am Boden nicht mehr sa-<br />

gen, dass wir „auf der Geistesklarheit stehen“ sollen.<br />

Diese übertragenen Bedeutungen verwirren nur und suggerieren,<br />

dass man statt auf den Füßen zu stehen, sich lieber der Geistesklarheit<br />

zuwenden solle. Es geht aber gar nicht um ein „statt“,<br />

sondern um ein „nicht nur“.<br />

Wir stehen immer, wenn wir am Boden stehen, mit den Beinen auf dem<br />

Boden. Wenn wir uns im Schwere-Feld der Erde befinden, dann belasten<br />

wir jene (und wenn wir stehen und uns nicht bewegen) auch voll mit unse-<br />

rem Gewicht.<br />

Wenn man sagt: „der Kopf geht hinauf und führt“, was meint<br />

man dann? Meint man, dass das Bewegen des Kopfes die Ganzkörper-Bewegung<br />

führt und dieser vorangeht? Oder meint man ,<br />

dass die Geistesklarheit führt? Oder meint man, dass man beim<br />

Stehen sich von der Körper-Mitte aus sowohl nach oben als auch<br />

nach unten streckt?<br />

Wenn es auch im Chinesischen für diese unterschiedlichen Tat-Sachen nur<br />

ein Wort geben sollte, dann darf man diese unterschiedlichen und bereits<br />

bekannten Tat-Sachen im Deutschen, wo diese unterschiedlichen Tat-<br />

Sachen mit verschiedenen Wörtern bezeichnet werden können, nicht mehr<br />

mit dem gleichen Wort bezeichnen.<br />

Ich habe beim Lesen von deutschen Übersetzungen chinesischer<br />

Taijiquan-Texte oft den Eindruck, dass man das „mechanische<br />

Bewegen der Jin-Energie“ mit dem „achtsamen Bewegen der<br />

Shen-Energie“ (Achtsamkeit, Geistesklarheit) in einen Topf<br />

wirfst und sprachlich nicht unterscheidet.

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