TAIJI MAO

210
sprüchen heraus ändern, aber letztlich doch voneinander isoliert „existie-
rend“ gedacht wurden.
Er unterschied also noch nicht zwischen einem „Verbinden im
Dasein“ durch Widerspiegeln (Shen) und einem „Zusammenhalten
im Sosein“ durch Wechselwirken (Jing).
II.
Um das Denk-Modell von MAO TSETUNG weiterzuentwickeln, was seiner
Ansicht nach unabdinglich ist, ist es daher erforderlich, einen seiner inne-
ren theoretischen Widersprüche aufzugreifen.
Ich sehe zum Beispiel, wie schon ausführlich dargelegt, einen
„theoretisch treibenden“ Widerspruch zwischen den Begriffen
„Dasein“ (Shen) und „Sosein“ (Yi).
Greift man diesen nun theoretisch, d.h. denkend im Denk- bzw. im Gedan-
ken-Modell, auf, dann zeigt sich auch, dass sich das „Verbinden“ anders
bestimmt als das „Zusammenhalten“:
• im „widerspiegelnden“ Dasein (Shen) ist die Welt (Dao) im Qi
„verbunden“;
• das so-seiende (Yi) und wert-seiende (Xin) „Wechselwirken“ hält dagegen
die Dinge (Jing) „auseinander“ aber dadurch auch „zusammen“,
wodurch überhaupt erst scheinbar voneinander isolierte Dinge
(Jing) entstehen, aber auch ein Ganzes (Dao) bewegt strukturiert
wird.
Es handelt sich daher um verschiedene Fragen, je nach dem:
• ob ich einerseits nach dem „Zusammenhalt“ des Soseins der dinglichen
Welt frage, d.h. nach dem allseitigen „Wechselwirkungs-
Zusammenhang“ der ganzen Welt bzw. nach der Welt als einem aus
sich selbst heraus werdenden „Ganzen“ (Dao).
• oder andererseits nach dem kohärent widerspiegelnden „Verbunden-
Sein“ der Lebens-Welt, nach ihrer „Identität“ und der „Selbigkeit“
(Shen, Wuji).