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TAIJI MAO

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85<br />

• Zum anderen ist es der buddhistische Gedanke der „Leere“(sunnata,<br />

chin. wuji,) und der „Achtsamkeit“(sati, chin.<br />

shen), wie er sich insbesondere von NAGARJUNA 46 herleitet.<br />

Dieser Gedanke fand auch im CHAN-BUDDHISMUS seine Tradierung.<br />

Er hat in der Nachfolge von BODHIDHARMA 47 (chin.<br />

TAMO, jap. DARUMA) stark die Kampfkünste der SHAOLIN-<br />

MÖNCHE geprägt.<br />

• Eine weitere Quelle liegt in der volkstümlichen Magie des DA-<br />

OISMUS, der auf der uralten Suche nach dem ewigen Leben (wie<br />

sie zum Beispiel bereits im GILGAMES-EPOS 48 beschrieben<br />

wird) eine „Technologie“ zur Herstellung eines Lebenselixiers<br />

zu finden versucht. Dieser volkstümliche DAOISMUS hat in seinem<br />

Ursprung mit den Gedanken von LAO-DSE überhaupt<br />

nichts zu tun. Im Abendland finden sich ähnliche kosmischmagische<br />

Gedanken zum Beispiel in der ALCHIMIE und in ihren<br />

Anwendungen in der Medizin, zum Beispiel in den großartigen<br />

Gedanken des PARACELSUS 49 in seinem Hinwenden zu den Tat-<br />

Sachen (Jing, Samen) und zum „Licht der Natur“.<br />

II.<br />

Die YIN–YANG-THEORIE des I-GING ist keine Theorie von Zuständen, kei-<br />

ne Theorie von Körpern und Dingen, sondern eine Lehre vom Bewegen,<br />

vom Wandel. Diese Theorie beruht auf der Annahme, dass die Welt (als<br />

ein in sich widersprüchlicher Prozess) von einem fundamentalen Energie-<br />

46<br />

Der indische Philosoph NAGARJUNA lebte vermutlich im 2. bzw. 3. Jahrhundert<br />

n. Chr. Im CHAN-BUDDHISMUS (jap. ZEN) gilt er als der 14. Patriarch der<br />

indischen Linie dieser Tradition.<br />

47<br />

Der Inder BODHIDHARMA (chin. TA MO, jap. DARUMA) war der erste Patriarch<br />

der chinesischen Linie des Chan-Buddhismus. Er kam im Jahre 526 n. Chr.,<br />

nach einer dreijährigen Reise aus Indien, nach Kanton, zur Zeit des Kaisers WU<br />

TI der LIANG-DYNASTIE.<br />

48<br />

Das Gilgamesch-Epos gilt als die bedeutendste Schrift der alten BABYLONIER.<br />

Es wurde um 2000 v. Chr. Verfasst.<br />

49<br />

Der Arzt PARACELSUS, THEOPHRASTUS BOMBASTUS VON HOHENHEIM, lebte<br />

1493 bis 1541. Sein Grundgedanke war, dass der Mensch als ein Mikrokosmos<br />

ein Abbild des Makrokosmos sei, und dass der Mikrokosmos mit dem Makrokosmos<br />

korrespondiere. Alles hängt mit Allem zusammen. Wer erkennen will,<br />

muss die Natur befragen.

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