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TAIJI MAO

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136<br />

Über die ‚Mitte’ in das ‚In-Form-Sein’<br />

I.<br />

Das Einfache (das Unauffällige, das „Fade“, das „Geschmacklose“) gilt in<br />

der chinesischen Kultur als eine Qualität der „Mitte“ und des „Grundes“. 61<br />

Dieser Weg unterscheidet sich vom buddhistischen Weg der Achtsamkeit<br />

(Shen), wie er auch im Chan (Zen) gegangen wird.<br />

Im Chan gelangen wir zum Grund (zum Wuji, zur Leere) unmittelbar<br />

über das „Beachten der Achtsamkeit“ (Shen-Shen).<br />

Wenn wir also mit der Achtsamkeit (Shen) nicht irgendetwas<br />

(Jing-Yi) beachten, sondern vom Sosein (Yi) und Wertsein (Xin)<br />

„loslassen“ und das Beachten (Shen) selbst beachten.<br />

Wenn wir also über die Dimension des Da-Seins (Jing-Shen) gehen.<br />

Der „Weg des Faden“ wendet sich dagegen achtsam (Shen) dem Sosein der<br />

Tat-Sachen (Jing-Yi) zu. Dort sucht er die „Mitte der Tat-Sachen“ (Jing).<br />

Mit „dem Faden bleiben im Bereich der sinnlichen Erfahrung<br />

(auch wenn sie uns an die Grenze des Sinnlichen versetzt, dort,<br />

wo es am feinsten ist). Die Fadheit ist konkret – wie diskret sie<br />

auch immer sein mag.“ 62<br />

Es geht mir nun darum,<br />

• jene von der Sinnlichkeit achtsam abgelöste „Mitte“, die im<br />

Wuji des „Subjektes“ gesucht wird (die sich also vom Wuji des<br />

„Achtenden“ her zu den Tat-Sachen hin öffnet);<br />

• von jener „Mitte der Sinnlichkeit selbst“ (Jing) zu unterscheiden.<br />

In der „Mitte der Sinnlichkeit selbst“ ist das „Beachtete“<br />

(Jing) im Wuji verankert. Hier wird also das Wuji im „Objekt“<br />

aufspürt.<br />

Es geht mir nun darum, einerseits deren Unterschied, andererseits a-<br />

ber deren Identität aufzuzeigen.<br />

61 Vgl. FRANCOIS JULLIEN: „Über das Fade – eine Eloge. Zu Denken und Ästhetik<br />

in China“. Berlin 1999. Merve Verlag (ISBN 3-88396-151-5)<br />

62 a.a.O.S. 23.

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