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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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Von <strong>der</strong> Kopfdarmhöhle. 101<br />

auf einem langen Wege, für welchen in <strong>der</strong> Drüsenentfaltung des Schleimhaut-<br />

Überzugs <strong>der</strong> Anfang lag. Das bei den Amphibien Errungene bleibt, zwar nicht<br />

unwandelbar, aber doch in den Hauptsachen, auch in den höheren Abtheilungen<br />

selbst unter mannigfachen Umgestaltungen des ganzen Organs.<br />

Über den feineren Bau <strong>der</strong> Zungenschleimhaut des Frosches, s. A. WALLER,<br />

Philos. Transactions 1849. HOLL, Das Epithel <strong>der</strong> Mundhöhle von Salamandra. Wiener<br />

Sitznngsber. Bd. XCII. Abth. III. 1885. LEYDIG, Anat.-hist. Untersuch, über<br />

Fische und Reptilien. Berlin 1850.<br />

Die Mannigfaltigkeit <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Amphibienzunge lässt das Organ in<br />

divergenten Ausbilclungszuständen erkennen. Während bei einem Theile <strong>der</strong> Salamandrinen<br />

die Zunge nicht protractil ist (bei Salamandra und Triton ist sie nur am<br />

Hinterende frei und mit einem Ausschnitte versehen), wird sie in einer an<strong>der</strong>en Abtheilung<br />

freier (Spelerpes) und erscheint hutpilzähnlich geformt. Sie ist dabei weit<br />

vorstreckbar (WIEDERSHEIM). Im Ganzen genommen ist ein hinterer freier Rand<br />

<strong>der</strong> Zunge das verbreitetere Vorkommen (Salamandra'. Abgerundet bleibt dieser<br />

Rand bei Bufo, auch bei Alytes, Pelobates und manchen Hylaeformen, indess er bei<br />

an<strong>der</strong>en in zwei seitliche Lappen sich auszieht, die bei Rana u. A. sich bedeuten<strong>der</strong><br />

darstellen. Ganz rückgebildet ist die Zunge bei Dactylethra und Pipa.<br />

Dem Boden <strong>der</strong> Mundhöhle kommt außer <strong>der</strong> Beziehung zur Zunge keine<br />

beson<strong>der</strong>e Organbildung zu, und namentlich fehlen Drüsen wenigstens in aus­<br />

gebildeter Form. Die Schleimhaut bildet von <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Zunge aus Falten,<br />

welche gegen den Ein­<br />

gang zum Kehlkopf ziehen. Kg. 62.<br />

Sie nähern sich vor die- jl ^<br />

sem Eingange einan<strong>der</strong> so,<br />

dass <strong>der</strong> letztere wie eine<br />

Spalte zwischen Falten liegt<br />

(Fig. G2A,g), o<strong>der</strong> er tritt<br />

selbständig hervor [B,g) und<br />

die Falten nehmen seitlich<br />

ihren rückwärtigen Weg.<br />

Damit drückt sich zwischen<br />

Urodelen und Anuren ein<br />

Boden <strong>der</strong> Mundhöhle mit dem Rücken <strong>der</strong> Zunge von A Salamandra,<br />

B Bufo. g (Glottis) Mündung des Luftweges.<br />

verschiedener Zustand aus, welcher bei den letzteren eine Weiterbildung<br />

erkennen lässt. Hierdurch kommt es zu einer schärferen Grenze zwischen<br />

dem als Mundhöhle bezeichneten Räume und dem Pharynx, wobei noch die<br />

Communication mit <strong>der</strong> Paukenhöhle, wo solche sich erhalten hat, <strong>der</strong> Mund­<br />

höhle zufällt und damit begründet, dass die letztere einen Abschnitt <strong>der</strong> Kiemenhöhle<br />

mit umfasst.<br />

Aus <strong>der</strong> Schleimhautauskleidung <strong>der</strong> Mundhöhle entstehen auch beson<strong>der</strong>e<br />

Bildungen als Ausstülpungen (Kehlsäekc) bei den männlichen Anuren, denen sie als<br />

Resonanzapparate dienen. Am hinteren Abschnitte jenes Bodens ist je<strong>der</strong>seits die<br />

Schleimhaut ausgestülpt und bildet einen Sack von verschiedener Weite. Der M.<br />

transversus mandibulae ist diesem Sacke angepasst, indem er an dem durch Füllung<br />

mit Luft sieh ausdehnenden und dann äußerlich vortretenden Sacke einen Überzug

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