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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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Geschlechtsorgane <strong>der</strong> <strong>Wirbelthiere</strong>. 519<br />

beim weiblichen Geschlecht durch die immer höhere Stufen beschreitende Brutpflegeanden<br />

dazu dienenden Strecken <strong>der</strong> Ausleitewege Umgestaltungen hervorrief.<br />

Auch die Anlage und die Son<strong>der</strong>ung des Apparates erfolgt wie bei den Reptilien;<br />

wir sehen die Keimdrüse auf dieselbe Weise sich zum Hoden (Fig. 339)<br />

gestalten, <strong>der</strong> mit einem Theile <strong>der</strong> Urniere in Verbindung tritt. Eine verschieden<br />

große Anzahl von Vasa efferentia verlässt den rundlieh o<strong>der</strong> oval geformten,<br />

zuweilen (Cetaceen) stark verlängerten Hoden meist weit vorn an<br />

dessen Zusammenhang mit dem Peritoneum und tritt zu dem in <strong>der</strong> Regel umfänglicheren<br />

Kopfe des Nebenhodens, Epididymis (Fig. 339 ep), welcher dem Hoden<br />

mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> eng sich anschließt und auch das Vas deferens (vd) hervorgehen<br />

lässt. Dessen dichte Windungen setzen noch einen Abschnitt des Nebenhodens<br />

zusammen und strecken sich erst nach dem Abgange aus diesem, worauf das<br />

Vas deferens, an Dicke <strong>der</strong> Wandungen zunehmend, sich zum Grunde <strong>der</strong> Harnblase<br />

wendet und unter Convergenz <strong>der</strong> bei<strong>der</strong>seitigen gegen den Urogenitalsinus<br />

verläuft, in dessen Anfang die Ausmündung meist geson<strong>der</strong>t statthat.<br />

Während am Hoden außer <strong>der</strong> Form nur die Zahl <strong>der</strong> aus Samencanälchen<br />

gebildeten Läppchen und die Verbindungen <strong>der</strong>selben im Hilus des Hodens zu<br />

einem Netze des Corpus Highmori nach Umfang und Lage manche Verschiedenheiten<br />

darbieten, ergeben sich weit mehr Differenzen in dem Zusammenhange mit<br />

dem Nebenhoden. Bei vielen Säugethieren ist diese engere Verbindung nur auf die<br />

von den Vasa efferentia durchsetzte Strecke am oberen Hodenende beschränkt und<br />

<strong>der</strong> Hoden wie bei den Monotremen nur durch ein schlaffes, dünnes Mesorchium<br />

mit dem Nebenhoden angefügt (Beutelthiere, Nager), wobei eine ausgebildete<br />

Bursa testis besteht. Bei an<strong>der</strong>en ist diese Vereinigung unter Reduction des Mesorchium<br />

auf einer längeren Strecke zu einer innigen geworden, und dann umfasst<br />

die Epididymis den Hoden. Dies findet sich beson<strong>der</strong>s bei Carnivoren, bei denen<br />

die Bursa testis zu einer schmalen Spalte reducirt ist.<br />

Am Samenleiter werden Erweiterungen des Endabschnittes angetroffen,<br />

welche jedoch nur zum Theil zur Ansammlung des Sperma dienen. Die in <strong>der</strong><br />

Wand dieser »Ampullen« ausgebildeten Drüsen tragen nicht nur am meisten zur<br />

Verdickung <strong>der</strong> betreffenden Strecke bei, son<strong>der</strong>n lassen auch die secretorische<br />

Verrichtung <strong>der</strong>selben in den Vor<strong>der</strong>grund treten. Durch von diesem Abschnitt<br />

her geson<strong>der</strong>te Gebilde, die man als Samenblasen (Vesiculae seminäles) bezeichnet<br />

hat tritt dies nur noch mehr hervor, denn auch sie sind nicht »Samenbehälter«,<br />

wenn auch in einzelnen Fällen Sperma sich in ihnen vorfindet, wie z. B. beim<br />

Menschen son<strong>der</strong>n die in <strong>der</strong> Wandung <strong>der</strong>selben reich entfalteten Drüsen verleihen<br />

ihnen mehr den Charakter secretorischer Organe. Der diese Gebilde durchziehende<br />

Hohlraum, welcher sich auch in die oft vorhandenen Ausbuchtungen,<br />

welche auch bedeutende Ausdehnung erlangen können, erstreckt, dient zur Ansammlung<br />

des Drüsensecretes, dessen Bedeutung wohl in einer Zumischung zum<br />

Sperma liegt. Durch diese vom Samenleiter aus entstandenen Anhangsgebilde wir,d<br />

die letzte, meist ganz kurze Strecke <strong>der</strong> ersteren als beson<strong>der</strong>er Abschnitt unterscheidbar;<br />

sie bildet den engeren Ductus ejaculatorius, welcher zur Ausmündung<br />

gelangt.

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