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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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348 Vom Geiäßsystem o<strong>der</strong> den Organen des Kreislaufs.'<br />

Die Mündung des Sinus venosus ins Atrium wird von zwei mannigfach modificirten<br />

Klappen seitlich umgeben, welche, schräg angeordnet, an den beiden Enden mit<br />

<strong>der</strong> Vorhofsmuskulatur in Verbindung stehen. So bei Cyclostomen, Selachiern und<br />

Knochenfischen, denen sich von den Ganoiden Amia anschließt. Bei den übrigen<br />

Ganoiden ergeben sich manche weiter unten zu berücksichtigende Eigenthümlichkeiten.<br />

Der meist sehr weite und dünnwandige Vorhof [Atrium), stets dorsal von<br />

<strong>der</strong> Kammer gelegen, zeigt sich in seiner Gestalt zunächst dem vom Pericard gebotenen<br />

Raum angepasst und legt sich häufig mit lateral- und ventralwärts gerichteten<br />

Ausbuchtungen (Auriculae) theils an die Kammer, theils vor dieselbe,<br />

bei Selachiern, auch bei Ganoiden den Conus arteriosus, bei Teleostei den Bulbus<br />

arteriosus mehr o<strong>der</strong> weniger umfassend.<br />

Die Wand des Vorhofs entfaltet ihre Muskulatur in meist ramificirten Zügen,<br />

die sich streckenweise in parallelem Verlauf auflösen (Musculi pectinati). Ein<br />

starkes Muskelbündel zieht an <strong>der</strong> ventralen Vorhofswand,<br />

Mg. 237.<br />

Herz von Squatina<br />

vulgaris. Die vor<strong>der</strong>e<br />

Wand <strong>der</strong> Kammer und<br />

des Conus arteriosus ist<br />

weggenommen, so dass<br />

sowohl <strong>der</strong> Binnenraum<br />

des letzteren, als jener<br />

<strong>der</strong> Kammer und die<br />

Muskelbalken <strong>der</strong> Wand<br />

sichtbar sind. A Vorhof.<br />

V Kammer. B Conus arteriosus.<br />

o Ostium atrioventriculare<br />

mit den beiden<br />

Klappen, a Kiemenarterien.<br />

von <strong>der</strong> Nähe des Ostium atrioventriculare im Bogen zur<br />

vor<strong>der</strong>en und dorsalen Wandstrecke und vertheilt sich an<br />

diese Flächen (Selachier, Teleostei). (Vergl. Fig. 236.)<br />

An <strong>der</strong> Kammer ist bei den Selachiern die Krümmung<br />

des primitiven Herzschlauches erhalten geblieben und meist<br />

schon äußerlich, immer jedoch innerlich erkennbar, indem<br />

das Ostium atrioventriculare (0. venosum) nicht hinter, son<strong>der</strong>n<br />

mehr lateral (links) von dem aus <strong>der</strong> Kammer führenden<br />

Ostium (0. arteriosum) liegt (Fig. 237). Bei den Ganoiden ist<br />

jener Zustand in <strong>der</strong> äußeren Form <strong>der</strong> Kammer wenig mehr<br />

erkennbar, am meisten noch beim Stör, indess erinnerlich durch<br />

die Lage <strong>der</strong> Ostien sich noch angedeutet erhalten hat. Bei<br />

den Teleostei ist er mit <strong>der</strong> schon bei den Knoehenganoiden<br />

erworbenen äußeren Symmetrie <strong>der</strong> Kammergestalt auch<br />

innerlich weniger erkennbar, aber nie geht jenes Verhalten<br />

gänzlich verloren. Die Kammer hat dabei, durch die oben<br />

berührte Anpassung an die Verbindung <strong>der</strong> Cleithren, bei <strong>der</strong><br />

Mehrzahl eine dreiseitige Pyramidenform angenommen.<br />

Die Kammerwand ist durch die Entwicklung ihrer<br />

Muskulatur ausgezeichnet. Diese erfolgt keineswegs in compacten<br />

auf einan<strong>der</strong> folgenden Schichten, wie wir sonst die<br />

Muskularisirung von Canälen auftreten sehen, son<strong>der</strong>n in<br />

Form eines Maschenwerkes, welches allmähliche Verdichtungen<br />

• erhält. Die Zunahme geht von außen nach<br />

innen vor sich, und so können radiär gerichtete Bälkchen erscheinen, welche<br />

ebenso gestellte Räume abzugrenzen scheinen, wie es bei Knochenfischen<br />

(Fig. 238 v) <strong>der</strong> Fall ist. Man erhält dadurch die Vorstellung einer vollständigen<br />

Zerlegung <strong>der</strong> muskulösen Kammerwand während ihres Aufbaues,<br />

wenn nicht jene auf Durchschnitten zum Vorschein kommenden Septen in einiger

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