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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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104 Vom Darmsystem und den Athmungsorganen.<br />

Auch die Bedeutung <strong>der</strong> Zunge bietet vielerlei Beson<strong>der</strong>heiten. Sie zeigt zahlreiche<br />

lange weiche Papillen bei den Landschildkröten, o<strong>der</strong> faltenartige Erhebungen<br />

bei den Seeschildkröten. Papilläre abgeplattete Erhebungen sind bei Lacertiliern<br />

ziemlich verbreitet, ebenso Querfaltungen. Bei manchen gehen die Papillen in<br />

schuppenartige Bildungen über, wie bei den<br />

Fig. 65.<br />

Frontalschnitt durch Zungenpapillen (p) einer<br />

Eidechse (vergr.). e' Plattenepithel <strong>der</strong> Oberfläche,<br />

e" Cylin<strong>der</strong>epithel <strong>der</strong> Zungendrüsen.<br />

v (links ist ein Drüsenzweig quer durchschnitten).<br />

pi Pigment. IV Muskel. (Nach F. BAYER.)<br />

Chalcididen, <strong>der</strong>en Zunge, wie jene mancher<br />

Scincoiden, vorn Schuppen trägt. Verhorntes<br />

Epithel ist auch an den Spitzen <strong>der</strong> Zunge<br />

von Lacertiden vorhanden (LEYDIG), wie bei<br />

Varanus und den Schlangen.<br />

Als beson<strong>der</strong>e, vielleicht noch von den<br />

Amphibien sich herleitende Eigenthümlichkeit<br />

ist <strong>der</strong> Drüsenbesatz <strong>der</strong> Zunge von Chamaeleo<br />

anzusehen, welchen Fig. 66 im Querdurchschnitt<br />

darbietet. Man sieht die Muskelzüge<br />

zwischen die Drüsen ausstrahlen. Er<br />

correspondirt den vielen an<strong>der</strong>en Beson<strong>der</strong>heiten<br />

dieser Lacertilier, die auch in einzel­<br />

nen an<strong>der</strong>en Punkten an nie<strong>der</strong>e Formen erinnern, jedenfalls aus sehr einseitigen<br />

Differenzirungen hervorgingen.<br />

Über den Bau <strong>der</strong> Zunge <strong>der</strong> Reptilien: DUVERNOY, Mem. de la soc. d'hist.<br />

nat. Sc. Straßburg. T. IL 1835. Bezüglich <strong>der</strong> Charnaeleo: BRÜCKE, Sitzungsber.<br />

<strong>der</strong> math.-naturw. Cl. d. Acad. d. Wiss. zu<br />

Fig. 60. Wien. Bd. VIII. 1852. ZAGLAS in GOODSIR'S<br />

Annais of Anat. and Physiol. Edinburgh<br />

1852.<br />

Der Boden <strong>der</strong> Mundhöhle zeigt mehr<br />

Querschnitt durch die Zunge von Charnaeleo<br />

gl Drüsen, h, It Hyoid. m Muskel.<br />

am hinteren Abschnitt die Verbindung mit<br />

<strong>der</strong> Zunge, und es besteht für den freien<br />

Theil desselben eine größere Strecke als<br />

bei Amphibien, zugleich mit Umgestaltungen<br />

des Kopfes, bei welchen auch die Verlängerung<br />

des Raumes <strong>der</strong> Nasenhöhle mit<br />

<strong>der</strong> Ausdehnung <strong>der</strong> Mundhöhle nach vorn<br />

hin in Connex steht. Dadurch kommt es<br />

auch an <strong>der</strong> Schleimhaut zu Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

Eine mediane Erhebung (Fig. 67)<br />

<strong>der</strong>selben scheidet mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> den<br />

entsprechenden Mundhöhlenraum, in welchen<br />

<strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e Theil <strong>der</strong> Zunge sich<br />

bettet, und zu beiden Seiten bildet sich eine<br />

bedeutende Drüsenmasse aus. Diese als<br />

Sublingualdrüsen zu bezeichnenden Gebilde<br />

sind längere, verästelte Schläuche, welche in<br />

Anpassung an die mit <strong>der</strong> Verlängerung <strong>der</strong> Mundhöhle successire entstandene Räumlichkeit,<br />

somit auch in Anpassung an die Zunge, aus <strong>der</strong> Schleimhaut hervorgingen.<br />

Dieser klarliegenden Beziehung wegen finden die Drüsen schon hier Erwähnung.

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