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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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Vom Darmsystem <strong>der</strong> Cranioten. 71<br />

Die oberen Canini bleiben beim Narwal, nicht selten beide, wenn auch in ungleicher<br />

Ausbildung; stets einer, <strong>der</strong> zum colossalen Stoßzahn sich ausbildet und theilweise<br />

in das Prämaxillare rückt (TURNER). Im Unterkiefer erhalten sich zwei wahrscheinlich<br />

von Caninen ableitbare Zähne bei Hyperoodon, Ziphius u. a.<br />

Über die Zähne <strong>der</strong> Cetaceen s. M. WEBER, Studien über Säugethiere. 1884.<br />

Die fötalen Zähne <strong>der</strong> Bartenwale entdeckte ET. GEOFFROY ST. HILAIEE, Ann. du<br />

Museum. Vol. X. 1807. CUVIER wies sie auch im Oberkiefer nach; siehe auch ESCH-<br />

RICHT. Über die Entwicklung s. JULIN, Archiv de Biologie. I. Wichtige Notizen bei<br />

TURNER, Journal of Anat. and Phys. Vol. VII. X. XII. Zahlreiche genaue Angaben<br />

bei W KÜKENTHAL, Walthiere. Th. II. Jena 1893.<br />

In <strong>der</strong> Verschiedenheit <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Zähne bei den einzelnen Säugethier-<br />

abtheilungen spricht sich die mannigfaltige Leistung <strong>der</strong> Zähne aus, die wie<strong>der</strong><br />

mit <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> Nahrung in Zusammenhang steht. Indem wir<br />

die hauptsächlichsten Zustände des Gebisses in <strong>der</strong> Vergleichung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Abschnitte vorführen, nehmen wir auf die fossilen Formen nur so weit Rücksicht,<br />

als damit phylogenetische Beziehungen in <strong>der</strong> Kürze darstellbar sind.<br />

Die Incisores bewahren den primitiven Zustand am vollständigsten, da ihre<br />

Wurzel einheitlich bleibt und sie sehr häufig auch die conische Gestalt <strong>der</strong><br />

Krone behalten. Sie dienen ihrer Lage gemäß mehr zum Ergreifen <strong>der</strong> Nahrung<br />

als zu einer weiteren Bearbeitung <strong>der</strong>selben, was mehr den hinteren Zähnen zu­<br />

kommt. Bei den kreatophagen Beutelthieren ist die Zahl <strong>der</strong> oberen vermehrt<br />

(—-—j, während sie bei den poephagen und carpophagen Beutelthieren in 3 ihr<br />

Maximum.besitzt, was auch für die placentalen Säugethiere gilt (— I Reductio-<br />

nen <strong>der</strong> Zahl sind bereits bei den letztgenannten Beutelthieren vorhanden, bei<br />

denen nur ein unterer Incisor sich erhält. Das ist auch <strong>der</strong> Fall bei manchen<br />

Insectivoren und wird von mächtigerer Ausbildung und horizontaler Stellung dieser<br />

Zähne begleitet. An<strong>der</strong>e dagegen besitzen die ursprüngliche Zahl, die bei Talpa<br />

im Unterkiefer sogar auf 4 sich erhöht. Bei den Garnivoren und insectivoren Chiro-<br />

pteren bestehen Nebenzacken. Schaufelartig treten die Zähne bei den Hufthieren<br />

auf, von denen die Wie<strong>der</strong>käuer die oberen verloren, indess den unteren sehr all­<br />

gemein <strong>der</strong> Caninus sich beigesellt hat. Das primitivere Verhalten bezüglich <strong>der</strong><br />

unteren Incisorenzahl bieten die Moschusthiere. Nur bei älteren Formen <strong>der</strong> Un-<br />

gulaten hat sich an den Incisoren eine deutliche Spitze erhalten (Anoplotherium,<br />

Oreodon). Um 1—2 vermin<strong>der</strong>t haben sie sich bei manchen Schweinen (Dico-<br />

2 1<br />

tyles —, Phacochoerus -<br />

O ö<br />

Bei vielen Chiropteren sind die oberen Incisores auf zwei reducirt, bei manchen<br />

oben wie unten nochmals um einen gemin<strong>der</strong>t, o<strong>der</strong> die oberen fehlen gänz­<br />

lich (Megadonten. Taphozous). Die Zweizahl waltet auch bei den Prosimiern vor,<br />

und ist bei den Primaten die herrschende. Manche Prosimier bieten eine noch<br />

größere Reduction, — bei Tarsius, — bei Chiromys. Kammartig erscheint die

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