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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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Von den Athmungsorganen <strong>der</strong> <strong>Wirbelthiere</strong>. 219<br />

Spalten beginnen vorn und unten (Fig. 155 br) nahe <strong>der</strong> Mundöffnung von geringer<br />

Länge, nur nach oben angewachsen. Gegen das Ende verkürzen sie sich von unten<br />

her. Das die Kiemenbogen und Spangen iiberkleidende Epithel, innen und an den<br />

Spalten vom Ento<strong>der</strong>m gebildet, besteht aus Geißeln tragenden Cj-lin<strong>der</strong>zellen.<br />

Außen gegen den Peribranchialraum wird es von Ecto<strong>der</strong>m gebildet und besitzt<br />

nie<strong>der</strong>e Elemente.<br />

Contractile Elemente sind als vereinzelte Fäserchen in den Kiemenbogen beschrieben<br />

worden. Da das Kiemengitter wenig beweglich ist, wird für die Wasserzufuhr<br />

durch die Bewegung des Velum (Fig. 155 t, f) am Eingange gesorgt, sowie durch<br />

die Wimperaction. Da <strong>der</strong> dadurch erzeugte Wasserstrom zugleich die Nahrung<br />

einführt, gehen nutritorische und respiratorische Function hier noch Hand in Hand.<br />

Histologisches s. bei LANGERHANS, Arch. f. mikr. Anat. Bd. XII. Über die gesammte<br />

feinere Structur <strong>der</strong> Kiemen s. SPENGEL, Zoolog. Jahrb. Bd. IV<br />

b. Kiemen <strong>der</strong> Cyclostomen.<br />

§309.<br />

Eine bedeutende Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zahl charakterisirt die schon mit den<br />

Cyclostomen beginnenden höheren Formen <strong>der</strong> Kiemen, die im Einzelnen eine<br />

gegen Amphioxus sehr ansehnliche Complication <strong>der</strong> Structur erlangen. Das Gemeinsame<br />

erscheint im ersten ontogenetischen Zustande in <strong>der</strong> ento<strong>der</strong>malen Aussackung<br />

<strong>der</strong> Kopfdarmhöhle (Fig. 156) und in dem Durchbruch dieser Kiementaschen<br />

nach außen, so dass äußere Kiemenspalten entstehen.<br />

Die Min<strong>der</strong>zahl, in <strong>der</strong> die einzelnen Kiemen angelegt werden, darf nicht als<br />

etwas Primitives gelten, sie ist wohl die Folge einer stattgefundenen Reduction,<br />

welche zwar nicht mehr ontogenetisch erweisbar, allein doch in <strong>der</strong> Verschiedenheit<br />

<strong>der</strong> Kiemenzahl in den einzelnen Abtheilungen einen Anklang erkennen<br />

lässt. Hier wird durch die Ausbildung <strong>der</strong> einzelnen Kiemen sogar auf eine<br />

stattgehabte Rückbildung <strong>der</strong> Kiemenzahl hingewiesen. Die Kiementasche wird<br />

complicirt durch zahlreiche von ihrer Wandung entspringende Lamellen, Träger<br />

des respiratorischen Gefäßnetzes, und dadurch kommt in je<strong>der</strong> Tasche eine höchst<br />

beträchtliche Oberflächenentfaltung zum Ausdruck. Dass dieser Complication<br />

einfachere Zustände vorausgegangen sein müssen, ist eben so unbestreitbar als<br />

<strong>der</strong>en geringerer respiratorischer Werth, für welchen nur eine Vermehrung <strong>der</strong><br />

Kiemen einen Ausgleich hat, wie etwa Amphioxus es darstellt. Die in <strong>der</strong> Organbildung<br />

weit verbreitete Erscheinung, dass in einer reicher angelegten Zahl von<br />

homodynamen Organen unter Ausbildung einiger eine Rückbildung an<strong>der</strong>er Platz<br />

greift, kommt auch hier bei den Kiemen zu gesetzmäßiger Geltung.<br />

Der Kiemenapparat ist bei allen Cyclostomen vom Kopfe weit abgerückt, am<br />

meisten bei den Myxinoiden. Theils sind es an<strong>der</strong>e, vor dem Kiemenapparat entstandene<br />

Bildungen, theils ist es die bedeutende Volumsentfaltung <strong>der</strong> Kieme<br />

selbst, worin wir die Causalmomente dieser Lageverän<strong>der</strong>ungen zu erkennen haben.<br />

Für die Einrichtungen im Beson<strong>der</strong>en bietet sich bei den Petroniyzonten,<br />

und zwar bei den Larven <strong>der</strong>selben, <strong>der</strong> primitivere Befund. Sieben Kiemen-

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