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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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356 Vom Gefäßsystem o<strong>der</strong> den Organen des Kreislaufs.<br />

interstitien von Hexanchus vorhanden. Von den Ganoiden zeigen die Störe den<br />

engsten Anschluss an die Selachier, indem Acipenser hinter den drei Klappen <strong>der</strong><br />

ersten Reihe noch drei Querreihen besitzt, jede aber mit 4—5 Klappen (Fig. 246).<br />

Eine bedeutende Vermehrung zeigt sich bei Lepidosteus und Polypterus, bei welchen<br />

die transversale Anordnung mehr in eine longitudi-<br />

Fig. 24G.<br />

Conus arteriosus von Lepidosteus,<br />

erwachsen, ausgebreitet, von <strong>der</strong><br />

Innenfläche gesehen, k Klappen. (Nach<br />

STÖIIR.)<br />

nale übergeht, vorzüglich dadurch, dass die oben erwähnten<br />

Längsverbindungen <strong>der</strong> Klappe ausgebildeter<br />

vorkommen. An 2—5 große vor<strong>der</strong>e Klappen schließen<br />

sich bei Polypterus drei Längsreihen von je 8 etwas<br />

kleineren Klappen an, zwischen welchen wie<strong>der</strong><br />

Längsreihen noch kleinerer Klappen sich finden.<br />

Lepidosteus besitzt bis zu 7 Längsreihen, jede aus<br />

einer ähnlichen größeren Klappenzahl zusammengesetzt,<br />

und dazwischen noch mehrere (5) Reihen<br />

kleinerer Bildungen, so dass hier die reichste Entfaltung<br />

des Apparates besteht, in Vergleichung mit<br />

Amia, bei welchem auf zwei lange vor<strong>der</strong>e Klappen<br />

nur noch zwei Querreihen kleinerer Klappen folgen.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Klappenreihen <strong>der</strong> erst genannten<br />

Knochenganoiden ist keine feste, sie ist größer bei<br />

älteren Thieren als bei jüngeren, so dass hier, bestimmt<br />

bei Lepidosteus, Nachbildungen von Klappen<br />

vor sich gehen. Der Conus arteriosus dieser Ganoiden<br />

befindet sich daher im Zustande einer Ausbildung und<br />

stellt sich dadurch zu jenem von Amia in einen Gegen­<br />

satz, wo nicht bloß durch die geringe Zahl <strong>der</strong> hinteren Klappen und zwischen<br />

größeren befindliche kleinere, son<strong>der</strong>n auch zwischen den vor<strong>der</strong>sten Klappen durch<br />

verdickte Längsfalten, die als Rudimente von Klappen anzusprechen sind, <strong>der</strong><br />

regressive Weg <strong>der</strong> Einrichtung Ausdruck findet. Dieser leitet zu den Teleostei<br />

hinüber, während das Verhalten von Lepidosteus zu den Dipnoern führt.<br />

Der rudimentäre Conus arteriosus <strong>der</strong> Teleostei ist durch die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Muskulatur ausgezeichnet, von welcher auch bei Notopterus noch ein Rest besteht<br />

(BOAS). Bei den übrigen ist auch dieser geschwunden; dann ist das Rudiment<br />

in <strong>der</strong> die Klappen tragenden schmalen Verbindungsstrecke zwischen dem Ventrikelende<br />

und dem Bulbus zu suchen, welches durch Bindegewebe dargestellt wird. Bezüglich<br />

<strong>der</strong> Klappen ist das Vorkommen von zwei kleineren zwischen den großen<br />

Taschenklappen hervorzuheben, wobei Anklänge an die Befunde bei Ganoiden bestehen.<br />

JOH. MÜLLER beschrieb sie bei Xiphius, BOAS von Salmo, ich fand sie bei<br />

Orthagoriscus. Von einer Mehrzahl von Klappen haben zwei sich weitergebildet,<br />

indem sie auch die Function <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en übernahmen, welche nur als Rudimente<br />

fortbestehen. Der Bulbus arteriosus, bei Selachiern und Ganoiden mit glatter Innenwand<br />

(Fig. 241) versehen, ist bei Teleostei häufig durch ein vorspringendes elastisches<br />

Balkennetz ausgezeichnet, mit vorherrschen<strong>der</strong> Längsrichtung <strong>der</strong> Züge. Es verliert<br />

sich erst gegen das vor<strong>der</strong>e Ende des Bulbus.<br />

Mit <strong>der</strong> allmählichen Differenzirung des Herzens erhält dasselbe ein beson<strong>der</strong>es<br />

Gefäßsystem. Bei den Fischen kommen solche Ernährungsgefäße des Herzens den<br />

Selachiern und Ganoiden (Stör) zu und sollen den Knochenfischen nach HYRTL<br />

(Sitzungsberichte <strong>der</strong> K. Acad. zu Wien, Bd. XXXIII. S. 572) fehlen. Jedenfalls ist<br />

dies nicht allgemeine Regel, denn ich finde sehr ausgebildete Gefäße z. B. bei Orthagoriscus.<br />

Drei Arterien gelangen vom Bulbus aus zur Kammerwand, und Venen<br />

sammeln sich auf <strong>der</strong> letzteren und gelangen in eine zwischen Kammer und Vorkammer<br />

verlaufende Kranzvene.

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