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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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Von den Athmungsorganen <strong>der</strong> <strong>Wirbelthiere</strong>. 249<br />

noch nicht ganz sicher, zumal von den unteren Abschnitten <strong>der</strong> Kiemenspalten<br />

in den nie<strong>der</strong>en Abtheilungen epitheliale Abschnürungen entstehen, welche be­<br />

son<strong>der</strong>en, mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> gleichfalls vergänglichen Bildungen den Ursprung geben.<br />

Die ganze in <strong>der</strong> Thymusbildung vorliegende Erscheinung dürfte in <strong>der</strong><br />

Abspaltung ento<strong>der</strong>maler Elemente ihre hauptsächlichste Bedeutung finden. Sie<br />

reiht sich dadurch an die an an<strong>der</strong>en Localitäten des Darmes beobachteten Vor­<br />

gänge und würde, wenn die Umwandlung eines Theiles ihres epithelialen Mate­<br />

rials in lymphoide Formelemente sich als sicher erweisen sollte, eine Stelle bei<br />

dem Lymphapparate beanspruchen, die man ihr seit langer Zeit zugewiesen hat.<br />

Dass einwan<strong>der</strong>nde Leucocyten zur Auflösung des epithelialen Aufbaues <strong>der</strong><br />

Thymus beitragen, ist <strong>der</strong> erwähnten Deutung nicht günstig.<br />

In <strong>der</strong> Structur <strong>der</strong> Thymus spricht sich eine Bildung von Läppehen (Acinis)<br />

aus, wobei dem Zwischengewebe manche Beson<strong>der</strong>heiten für die Gefäßanordnung<br />

zukommen. Im Ganzen findet von da her die Blutgef äßvertheilung in die Acini statt<br />

(Fig. 172). Aus <strong>der</strong> feineren Structur,<br />

welche wir hier nicht im Speciellen berücksichtigen<br />

können, geht nichts die<br />

Deutung des Organs Sicherndes hervor.<br />

Es liegt auch hier noch eine Aufgabe<br />

vor, welche auch nach einer an<strong>der</strong>en<br />

Seite hin sich erstreckt, nämlich zum<br />

Untergang des Organs; denn <strong>der</strong> Thymus<br />

scheint ihre Bedeutung nur in früheren<br />

Zuständen des Organismus zuzukommen.<br />

Sie entfaltet sich beim Menschen während<br />

<strong>der</strong> ganzen Fötalperiode und nimmt auch<br />

noch nach <strong>der</strong> Geburt an Umfang zu bis<br />

ins zweite Lebensjahr, seltener länger,<br />

und ganz selten sind die Fälle von einer<br />

auch beim Erwachsenen bestehenden<br />

Ausbildung. Den Weg <strong>der</strong> Rückbildung<br />

kennen wir nicht weniger genau als die<br />

Vorgänge <strong>der</strong> Ausbildung, aber<br />

Causalmoment des regressiven Ganges<br />

Aus <strong>der</strong> Thymus des Kalbes. Blutgefäße injicirt. a Arterien.<br />

ö Venen, c Capillaren. d Drüsenausführwege. (Nach His.)<br />

ist unbekannt. Dass die Thymus Be- _<br />

deutung für den sich entwickelnden Organismus habe, ist wohl gewiss, aber darin ist<br />

doch nicht viel mehr als eine Phrase ausgesprochen, wie viel es auch Hypothesen<br />

giebt, die auf diesem Boden für die Thymus entstanden.<br />

Die Anlage <strong>der</strong> Thymus bei Selachiern hat DOHRN (Mitth. <strong>der</strong> Zool. Stat. in Neapel<br />

Bd. V) zuerst beschrieben, er sieht in dem Organ nicht mehr zur freien Entwicklung gekommene<br />

Kiemenblättchen, wodurch für die Entstehung des Organs nichts erklärt wird.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Teleostei ist nur die Lageverän<strong>der</strong>ung hervorzuheben, die das Organ<br />

in verschiedenen Abtheilungen auf verschiedene Art erfährt, je nach <strong>der</strong> an einzelnen<br />

Abschnitten <strong>der</strong>selben erfolgenden Eückbildung. S. MAURER, Morph. Jahrb. Bd. XL<br />

Über die Thymus <strong>der</strong> Amphibien ist bemerkenswert!!, dass die Anlagen bei Gymnophionen<br />

und manchen Urodelen discret bleiben. Vier hinter einan<strong>der</strong> liegende Läppchen<br />

bestehen bei Cöcilien, fünf bei Proteus, drei bei Menopoma. S. STANXIUR, Zootomie S. 242.<br />

Für die Entwicklung s. MAURER, Morph. Jahrb. Bd. XIII. Für Beptilien und<br />

Vögel VAN BEMMELEN, Zoolog. Anz. Nr. 231, 232 1886. Für Säugethiere His, Anat.<br />

menschl. Embryonen III. Außerdem bezügl. d. Baues SIMON, A physiological Essay<br />

on the Thymus gland. London 1845. LEYDIG, Anat.-histolog. Unters, über Fische u.<br />

Reptilien 1853. P. DE MEURON, Eecueil zoologique suisse T. III. P. VEKDUN, Derives<br />

branchiaux chez les vertebres supcrieurs. Toulouse 1898. S. auch die'Lehrbücher <strong>der</strong><br />

Entwicklungsgeschichte und <strong>der</strong> Gewebelehre.

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