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214 Vom Darmsystem und den Athmungsorganen.
Allmählich bildet sich die ganze Wandung der Athemhöhle zu einem Gitterwerk
um, mit feinen, in Reihen geordneten Spalten von Wimpern umsäumt. In
den Stäben des Gitterwerks verlaufen Blutbahnen. Das durch die Eingangsöffnung
(o) einströmende Wasser tritt durch die Spalten in den Peribranchialraum,
von wo es zur gemeinschaftlichen Auswurfsöffnung («) geleitet wird. Bei den zusammengesetzten
Ascidien sind die Auswurfsöffnungen einer Anzahl von Individuen
zu einer gemeinsamen Höhle vereinigt, so dass jede dieser Gruppen eine
einzige im Centrum gelegene, von den Eingangsöffnungen umgebene Auswurfsöffnung
besitzt.
Der Eingang in die Athemhöhle wird besonders bei den Ascidien von Tentakelbildungen
umgeben, die theils äußerliche Fortsätze vorstellen, theils entfernter
vom Eingange angebracht sind und gegen die Öffnung gerichtet werden
können. Das Gitterwerk der Kieme [k) bietet theils in der Anordnung der es zusammensetzenden
Stäbe, theils in der Form und Zahl der Spiracula außerordentliche
Verschiedenheiten sowie auch Vorsprünge mannigfacher Art. Am auffallendsten
sind die zungenförmigen Fortsätze (»Languets«, Ascidien und Pyrosomen),
welche in einer dorsalen Längsreihe stehen (epibranchiale Organe). Ihnen gegenüber
liegt die bereits erwähnte Hypobranchial- oder Bauchrinne.
Bezüglich der Athemhöhle ist hervorzuheben, dass in der Anordnung der
Spiracida mehr oder minder eine Metamerie zum Ausdruck kommt, an welcher
jedoch die übrige Organisation keinen Antheil nimmt. Sie ist nur auf den Athemsack
beschränkt. Von der Einrichtung bei Ascidien leiten sich mancherlei andere
ab, bei den Cyclomyarinen, Pyrosomen und Thaliaceen, durch welche auch die
allgemeine Körperform zum großen Theile beein-
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Querschnitt durch die Bauchrinne
von Salpa bicaudata (Kettenform),
a—d Abschnitte der Rinne.
/ Cilien am Rande.
flusst wird. Es ist sowohl die Athemhöhle als auch
der Peribranchialraum, denen hierbei eine Rolle zukommt,
und der Eingang zu ersterer (der primitive
Mund), sowie die Ausmündung des letzteren können,
anstatt wie bei Ascidien einander benachbart zu
sein, in diametrale Lage gelangen.
Die Hypobranchialrinne bildet einen für den
gesammten ^Organismus sehr wichtigen Apparat, indem
mit der innerhalb der Kiemenhöhle stattfindenden
Vertheilung des Wassers, sowie der darin
suspendirten, etwa zur Ernährung dienenden Stoffe
ein Zusammenhang besteht. Eine den Eingang in
die Kiemenhöhle auskleidende Wimperschnur leitet
zum Anfang jener Rinne und bringt durch ihre
Thätigkeit die Nahrungsstoffe zur Weiterbeförderung
in die Rinne, deren Epithelauskleidung bedeutende
Complicationen besitzt. Indem wir in der nebenstehen­
den Abbildung auf die langen Cilien verweisen, welche, vom Grunde der Rinne
ausgehend, die Fortbewegung jener Stoffe besorgen, sehen wir die Hypobranchial-