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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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Von den Nieren. 459<br />

Ausdehnung des hinteren Zipfels ist sehr verschieden, während <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e sich<br />

constant hält.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Harnblase herrscht noch ziemliche Unsicherheit.<br />

sowohl in morphologischer als physiologischer Beziehung. Wir wissen noch nichts<br />

von <strong>der</strong> Phylogenese des Organs, wir können auch durch die Vorstellung nicht ganz<br />

befriedigt sein, dass es ein »Receptaculum urinae« ist. Die bedeutende Füllung <strong>der</strong><br />

Blase selbst bei Individuen, denen man eine Wasseraufnahme lange Zeit vorenthält,<br />

wie es mit Salamandra leicht ausführbar ist, lässt vermuthen, dass jener Ansammlung<br />

von »Harn« noch etwas An<strong>der</strong>es zu Grunde liegen wird.<br />

C. BIDDER, Vergleichend anatomische und histologische Untersuchungen über<br />

die männlichen Geschlechts- und Harnwerkzeuge <strong>der</strong> nackten Amphibien. Dorpat<br />

1846. C. L. DUVERNOY, Fragm. sur les organes genito-urinaires des Reptiles. Mein.<br />

Acad. des sc. Savans etrangers. Paris 1851. v. WITTICH, Zeitschr. f. wiss. Zoolog.<br />

Bd. IV. GOETTE, Unke op. cit. LEYDIG, Fische und Reptilien op. cit. FÜRBRINGER.<br />

Zur Entw. <strong>der</strong> Amphibienniere. Morph. Jahrb. Bd. IV. Wichtigste Schrift: SPENGEL,<br />

Das Urogenitalsystem <strong>der</strong> Amphibien. Arbeiten aus dem zoolog. Inst, zu Würzburg.<br />

Bd. III. 1876.<br />

Neugestaltung <strong>der</strong> Niere bei den Amnioten (Sauropsiden).<br />

§366.<br />

Es ging in den unteren Abtheilungen bereits an <strong>der</strong> Urniere eine Verän<strong>der</strong>ung<br />

vor sich durch voluminösere Entfaltung des hintersten Abschnittes <strong>der</strong>selben,<br />

so dass <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> secretorischen Leistung auf diesem ruhte. Dieser<br />

Abschnitt bildete den am spätesten ausgebildeten Theil <strong>der</strong> Niere, wie ja die gesammte<br />

Entwicklung des Excretionsorgans von vorn nach hinten fortschritt. So<br />

ergab sich bereits bei den urodelen Amphibien die Son<strong>der</strong>ung ausgeprägt, welche<br />

für die Amnioten bedeutungsvoll wird, indem sie bei diesen zeitlich wie räumlich<br />

eine Neugestaltung des Excretionsorgans hervorruft. Für diese bieten sich bei den<br />

Sauropsiden in wesentlichen Punkten übereinstimmende Verhältnisse, die auch<br />

die Ausführwege betreffen, indess bei den Mammalia manches Neue zur Ausführung<br />

gelangt, ohne dass den Vorstufen einige Dauer zukommt. Wir werden daher<br />

hier einer verkürzten Entwicklung begegnen.<br />

Das dadurch entschiedene Geschick <strong>der</strong> Urniere, welches dieselbe größtentheils<br />

dem Untergange zuführt, wird schon, wie früher bemerkt (s. oben), aus <strong>der</strong><br />

Anlage des Organs klar, insofern ihre Canälchen nicht mehr in offener Communication<br />

mit dem Cölom sich bilden und bei den später entstehenden sogar kein<br />

Zusammenhang mit dem Cölomepithel mehr nachweisbar ist. Darin erkennen wir<br />

eine Vermittlung mit dem Aufbau <strong>der</strong> späteren Excretionsorgane. Von <strong>der</strong> Urniere<br />

tritt aber ein Abschnitt noch bei den Amnioten in Verbindung mit <strong>der</strong><br />

männlichen Keimdrüse, und dieser Theil erhält sich mit Aufgabe <strong>der</strong> excretorischen<br />

Function fort, er wird uns daher bei den Geschlechtsorganen wie<strong>der</strong> be­<br />

gegnen.<br />

Der Rücktritt <strong>der</strong> Urniere aus ihrer excretorischen Function und die daran<br />

geknüpfte Rückbildung erfolgt bei Reptilien erst längere Zeit nach dem Verlassen<br />

des Eies. Bei Lacerta, wo diese Verhältnisse bis jetzt am genauesten bekannt sind,

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