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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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258 Vom Darmsystem und den Athmungsorganen.<br />

Die bei Selachiern vergängliche Bildung <strong>der</strong> in den Ösophagus mündenden, d. h.<br />

von da aus entstandenen Tasche weist auf eine bedeuten<strong>der</strong>e Verbreitung des Organs<br />

hin, denn wenn es einen einmal ausgebildeteren Anhang des Ösophagus vorstellte, so<br />

ist für diesen doch nicht eine Beschränkung auf eine o<strong>der</strong> einige Formen anzunehmen.<br />

Die Erwägung <strong>der</strong> bereits am Vor<strong>der</strong>darm befindlichen Mündung, während jene <strong>der</strong><br />

Schwimmblase bei Lepidosteus und Polypterus noch dem Kopfdarm angehört, giebt<br />

gleichfalls schon verän<strong>der</strong>te Verhältnisse kund, eine Wan<strong>der</strong>ung nach hinten zu, wie<br />

sie bei den Stören ja gleichfalls vorliegt. Diesen Umstand mit in Rechnung gebracht,<br />

würde ein die Schwimmblase vorstellendes Organ mit <strong>der</strong> Entstehung des Gnathostomentypus<br />

in die Erscheinung getreten sein. Wenn wir hier von Verän<strong>der</strong>ungen sprechen,<br />

so müssen wir dabei <strong>der</strong>en doch nur sehr secundäre Natur im Auge behalten, da<br />

Kopfdarm und Vor<strong>der</strong>darm keine primitiven Son<strong>der</strong>ungen bedeuten, nachdem wir<br />

wissen, dass <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>darm aus dem Kopfdarm (Kiemendarm) entstand.<br />

Über das Rudiment <strong>der</strong> Selachier s. MIKLUCHO-MACLEY, Jen. Zeitschr. Bd. LH.<br />

Mit jener Annahme tritt die erste Entstehung <strong>der</strong> Schwimmblase in weitere Entfernung,<br />

und es fällt zugleich Licht auf die bedeutende Divergenz des Organs.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Schwimmblase von Lepidosteus s. auch VAN DER HOEVEN, Arch. f.<br />

Anat. u. Phys. 1841.<br />

Beachtung verdient die Muskulatur des Organs, die in dem Balkenwerk enthalten<br />

ist. Auch bei Polypterus ist eine solche aber als continuiiiicher Überzug in schrägen,<br />

sich zum Theil kreuzenden Zügen vorhanden (J. MÜLLER), nicht min<strong>der</strong> bei Amia.<br />

Sie besteht bei allen aus quergestreiften Elementen, wie F. E. SCHULZE anführt.<br />

Beim Acipenser dagegen trifft man glatte Muskulatur als eine zusammenhängende<br />

Lage in <strong>der</strong> äußeren Faserschicht. Die Auskleidung <strong>der</strong> Schwimmblase von Polypterus<br />

und von Acipenser bildet wimpertragendes Cylin<strong>der</strong>epithel (LEYDIG).<br />

Die Arterien <strong>der</strong> Schwimmblasen von Lepidosteus, Amia und den Stören werden<br />

von <strong>der</strong> Aorta abgegeben, jene bei Polypterus stammen von <strong>der</strong> letzten Kiemenvene,<br />

so dass also noch hierin die Verschiedenheit in <strong>der</strong> Mündung <strong>der</strong> Schwimmblasen<br />

resp. in <strong>der</strong>en Entstehungsart Ausdruck erhält. Die Venen gehen in Körpervenen<br />

über.<br />

§321.<br />

Von den bei den. Ganoiden angetroffenen, durch die Verbindung mit dem<br />

Darm charakterisirten beiden Typen begegnen wir nur dem einen bei den<br />

Teleostei, jenen mit dorsaler Ausmündung. So weit die Entwicklung bekannt,<br />

geht auch die Anlage <strong>der</strong> Schwimmblase dorsal vom Darme hervor. Ob das pri­<br />

mitiv ist, bleibt vorerst ungewiss, wenn auch alles vom Darme aus Entstehende<br />

nicht dorsalen Ausgang nimmt. Die dorsale Mündung kann auch Erwerb sein,<br />

bedingt von <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> Blase, welche im Rumpfcölom dorsal liegen muss, wie dies<br />

dem mit Luft gefüllten, somit leichteren Organe gegen das umgebende Wasser<br />

zukommt. Die dorsale Genese des Rudimentes <strong>der</strong> Haie bildet keinen Einwand,<br />

da wir das Organ hier nicht vorgebildet kennen, und nichts An<strong>der</strong>es als ein Rudi­<br />

ment vorliegt. Aus dem Verbindungsstücke mit dem Darme entsteht, wie schon<br />

bei den meisten Ganoiden, ein Luftgang [Ductus pneumaticus), welcher bei<br />

einem Theile <strong>der</strong> Teleostei dauernd besteht (Physostomen), bei einem an<strong>der</strong>en<br />

schon frühzeitig wie<strong>der</strong> verschwindet (Physoclysten). Endlich sehen wir bei<br />

manchen gar keine Schwimmblasen zur Ausbildung gelangen, und da dieses oft<br />

in Familien* o<strong>der</strong> Gattungen stattfindet, von denen einzelne Mitglie<strong>der</strong> sie besitzen,

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