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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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§355.<br />

Von den Harn- und Geschlechtsorganen.<br />

(Urogenitalsystem.)<br />

Von <strong>der</strong> Leibeshöhle (Cölom).<br />

Bei verschiedenen Anlässen musste <strong>der</strong> Leibeshöhle Erwälmung geschehen.<br />

Für die Excretionsorgane und das Genitalsystem stellt sie sich in beson<strong>der</strong>e Betrachtung,<br />

da die Producte jener Organe hier ihre Bildungsstätte finden. Es stellt<br />

sich aber dabei ein sehr verschiedenes Verhalten zu jenen Organen heraus, und<br />

es gründet sich darauf das Bestehen differenter Räumlichkeiten im Organismus,<br />

welche als Leibeshöhle zu unterscheiden sind. Während bei den Cölenteraten im<br />

Gegensatz zu <strong>der</strong> Darmhöhle noch keine Leibeshöhle besteht, da alle Hohlraumbildungen<br />

im Körper Fortsetzungen <strong>der</strong> Darmhöhle sind, aus solchen hervorgehend,<br />

so kommt es erst bei den Bilaterien zu jenem Gegensatze, welchen die<br />

vom Ento<strong>der</strong>m gebildete Cavität als Darmhöhle zu einem außerhalb davon befindlichen<br />

und nicht damit in directem Zusammenhang stehenden Raum, <strong>der</strong><br />

Leibeshöhle, ausdrückt. Indem wir im ersten ontogenetischen Verhalten, wie es<br />

im sogenannten Blastocöl besteht, seine mannigfachen Zustände bei Seite lassen,<br />

kommt für uns zunächst nur die Unterscheidung eines primären und eines secundären<br />

Zustandes in Betracht, in welchem wir das Cölom im Allgemeinen antreffen.<br />

Den primären Zustand kennzeichnet entwe<strong>der</strong> das gänzliche Fehlen einer Leibeshöhle<br />

o<strong>der</strong> das Auftreten einer solchen ohne alle Betheiligung an<strong>der</strong>er Organe.<br />

Es bildet das Protocöl, während man den an<strong>der</strong>en als Deuterocöl bezeichnet<br />

(ZIEGLER). Die Plattwürmer bilden Repräsentanten <strong>der</strong> Protocölier, und<br />

viele an<strong>der</strong>e kleinere Abtheilungen reihen sich hierher, indem ihre Leibeshöhle<br />

als eine Stufe des Protocöls im Schizocöl sich darstellt. Ein solches Schizocöl<br />

kann aber auch bedeutend sich erweitern, so dass es unter Umständen eine ansehnliche<br />

Leibeshöhle darstellt, wie z. B. bei Rotatorien. Es ist nur das Maß <strong>der</strong><br />

primären Verän<strong>der</strong>ungen, welches sich in scheinbare Gegensätze begab, ohne<br />

das Wesen zu än<strong>der</strong>n. So können Nematoden und Gordiaceen, ohne dem Schizocöl<br />

nennenswerthe Ausdehnung zu gestatten, sich doch innerhalb <strong>der</strong> primitiven<br />

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