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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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2 Vom Darmsystem und den Athmungsorganen.<br />

Functionen ist die Athmung den Leistungen des Darmsystems keineswegs<br />

fremd: sie dient nicht nur im Allgemeinen <strong>der</strong> Erhaltung des Individuums, son<strong>der</strong>n<br />

bezieht auch das zum Ersatz unbrauchbaren Materials dienen Sollende von<br />

<strong>der</strong> Außenwelt, zunächst vom Wasser, und zwar von <strong>der</strong> im Wasser enthaltenen<br />

Luft, bis sie mit <strong>der</strong> directen Aufnahme von Luft zu einer höheren Organbildung<br />

gelangt ist. Durch den bei <strong>der</strong> Athmung erfolgenden Austausch von Gasen wird<br />

in gewissem Sinne ergänzt, was bei <strong>der</strong> durch den Darm vermittelten Stoffaufnahme<br />

nicht zu Stande kommt.<br />

Im Ganzen betrachtet ergiebt sich somit für den Stoffwechsel im Organismus<br />

die Einfuhr nicht gasförmiger Stoffe als durch den Darm vermittelt, während<br />

die Ausfuhr solcher durch die Excretionsorgane besorgt wird. Die Athmungsorgane<br />

dagegen übernehmen für die gasförmigen Stoffe allein sowohl die<br />

Einfuhr als auch die Ausfuhr <strong>der</strong>selben.<br />

Verhalten <strong>der</strong> Protozoen.<br />

§267.<br />

Der Gesammtorganisation dieser nie<strong>der</strong>sten Thiere entspricht auch das<br />

Fehlen eines Darmes, wenn auch bei manchen scheinbare Anfänge dazu bestehen;<br />

wir sagen scheinbar, da <strong>der</strong> Mangel jeglicher, aus Zellen sich aufbauen<strong>der</strong> Gewebe<br />

auch die Umwandung von physiologisch einem Darme vergleichbaren Binnenhöhlen<br />

morphologisch einer Darmwand gleichzusetzen verbietet. Die Ernährung<br />

durch Aufnahme von Stoffen erfolgt auf mannigfaltige Art. Wir sehen sie am<br />

einfachsten bei den Moneren, dann bei den Amöben und ihren Verwandten, wo<br />

<strong>der</strong> Körper noch keine bestimmte Formabgrenzung des ihn darstellenden Protoplasma<br />

besitzt. Die Nahrungsstoffe werden hier von <strong>der</strong> weichen Körpersubstanz<br />

umflossen und so allmählich im Innern aufgenommen, wo ihnen dann die<br />

als Verdauung bezeichnete Verän<strong>der</strong>ung wird. Dabei kommt in <strong>der</strong> Regel ein<br />

Fluidum aus dem Protoplasma zur Ansammlung um den aufgenommenen Nährkörper,<br />

so dass <strong>der</strong>selbe dann anscheinend in einer beson<strong>der</strong>en Räumlichkeit liegt.<br />

Wo eine Son<strong>der</strong>ling um die Körpersubstanz auftritt, <strong>der</strong>art dass eine äußerste<br />

Schicht von <strong>der</strong> inneren Masse unterschieden werden kann (Ectosark, Entosark),<br />

ist es die letztere, in welche die aufgenommene Nahrung gelangt.<br />

Für die Nahrungsaufnahme bei vielen Protozoen sind auch die Pseudopodien<br />

wirksame Fortsatzbildungen des Körpers, welchen eine sehr verschiedengradige<br />

Differenzirung zukommt. Mehr indifferent bei den Amöben und an beliebigen<br />

Stellen <strong>der</strong> Oberfläche entstehend und wie<strong>der</strong> verschwindend, bethätigen sie das<br />

Ergreifen <strong>der</strong> Nahrung, und bei den Foraminiferen (Fig. 1), auch bei Radiolarien<br />

(Fig. 2) sind solche protoplasmatische Fortsatzbildungen dadurch von größter Bedeutung<br />

für die Ernährung, da sie, das Nährmaterial erfassend und unter Zusammenfließen<br />

mit benachbarten umschließend, an <strong>der</strong> Körperperipherie Vorgänge für

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