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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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Vom Darmsystem und den Athmungsorganen.<br />

Teleostei Erweiterungen des Blindsackes in Anpassung an voluminösere Nahrung.<br />

Ansehnlich ist diese z. B. bei Brama Eaji und Lophius piscatorius. Zu welch großem<br />

Umfange sie sich ausbilden kann, lehrt das Beispiel von Hemitripterus acadianus,<br />

bei welchem <strong>der</strong> dünnwandige Magensack (Fig. 91) den bei Weitem größten Theil<br />

<strong>der</strong> Leibeshöhle einnimmt. Diese Vergrößerung scheint ihre Entstehung <strong>der</strong> Aufnahme<br />

von Luft in den Magen zu verdanken. — Der, wie auch die Schleimhaut verän<strong>der</strong>t<br />

ist, die Magenschleimhaut auszeichnende Drüsenapparat setzt sich nicht immer in<br />

den gesammten Blindsack fort und ist nicht selten nur auf einzelne Eegionen beschränkt,<br />

die als dickwandige Strecken gegen den vor<strong>der</strong>en dünnwandigen ins Auge<br />

fallen.<br />

Die Entstehung des Vor<strong>der</strong>darmes aus dem Kopfdarm spricht sich auch in<br />

<strong>der</strong> Structur <strong>der</strong> Wandung des ersteren aus. Allgemein ist die quergestreifte<br />

Muskulatur von dorther auf den Vor<strong>der</strong>darm fortgesetzt, besteht am Ösophagus<br />

und mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> iveit am Magen, wenn auch nur in einzelnen Strecken.<br />

Allmählich wird sie durch glatte Elemente ersetzt mit vielen hier zu über­<br />

gehenden Einzelheiten, für welche allgemeine Gesichtspunkte noch nicht gewonnen<br />

sind. Am Pylorustheil scheint die Umgestaltung zum Abschluss gelangt. Eine<br />

Ordnung <strong>der</strong> Muskulatur in durch den Verlauf verschiedene Schichten scheint<br />

ein häufiges Vorkommnis darzubieten.<br />

Drüsen des Ösophagus sind bei Selachiern vermisst worden, kommen dagegen<br />

allen Ganoiden zu, bei manchen zum Theil in <strong>der</strong> als Anfangszustand anzusehenden<br />

Cryptenform, z. B. bei Acipenser.<br />

Für die Function des Magens ist die Ausbildung von Drüsen aus dem<br />

Epithel <strong>der</strong> Schleimhaut von größtem Belang. Den Dipnoern scheinen sie noch<br />

zu fehlen, wenn auch an <strong>der</strong> letzten Strecke des Vor<strong>der</strong>darmes von einer Epithel­<br />

verdickung die Rede ist. Auch bei den Cyprinoiden ist das Fehlen von Drüsen<br />

constatirt, so dass ihre Entfaltung an die Son<strong>der</strong>ung des Magens geknüpft er­<br />

scheint, mit dem sie erst ihre Bedeutung gewinnen. Ihre Vorläufer scheinen<br />

Faltenbildungen zu sein, welche sich mit ihnen combiniren können. Erhebungen<br />

<strong>der</strong> Schleimhaut und dazwischen sich einsenkende Vertiefungen <strong>der</strong> Oberfläche<br />

lassen schon bei Selachiern dichtgedrängt stehende Drüsenschläuche hervorgehen,<br />

welche den Magen fortan auszeichnen und sogar in mehrfacher Art erscheinen.<br />

Bei Teleostei können sie sich manchmal auf einer sehr nie<strong>der</strong>en Stufe erhalten,<br />

während wie bei Selachiern auch bei Ganoiden eine vollkommenere Son<strong>der</strong>ung<br />

erreicht ist. Bei Amia bestehen sogar zweierlei Formen, die von Bedeutung<br />

werden. Die eine bietet cylindrisches Epithel als Auskleidung <strong>der</strong> einfachen<br />

o<strong>der</strong> gegabelten Schläuche. Diese stellen die Pglorusdrüsen vor, während die<br />

vor<strong>der</strong>en, über den größten Theil <strong>der</strong> Magenschleimhaut verbreitet, durch viel<br />

größere, den Schlauch auskleidende Elemente ausgezeichnet sind: Cardialdrüsen.<br />

Zu ermitteln bleibt die Verbreitung dieser beiden Arten im Bereiche <strong>der</strong> Fische,<br />

da sie wohl schwerlich auf Amia beschränkt sein werden. Auch die Störe be­<br />

sitzen diese Son<strong>der</strong>ung, in welcher sich die Ganoiden über viele Knochenfische<br />

erheben. Von nie<strong>der</strong>en Zuständen her erhält sich auch die Cilienbekleidung am<br />

Epithel des Magens, wie es bei Amia, aber auch bei manchen Teleostei (z. B.

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