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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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430 Von den Harn- und Geschlechtsorganen.<br />

Einrichtung bleibt fast allgemein paarig. Als bedeutende Drüse erscheint das<br />

Organ bei Lamellibranchiaten [Bojanus'sches Organ). Auch bei Gasteropoden erhält<br />

sich sehr verbreitet die Duplicität (Chiton u. a.); bei einem Theile kommt sie nur<br />

ontogenetisch zur Andeutung o<strong>der</strong> fehlt auch da, so dass das Organ nur einseitig<br />

vorhanden ist. Immer findet sich das Herz in entsprechenden Beziehungen zum<br />

Excretionsorgan. Die von <strong>der</strong> Niere abgehenden Ausführwege münden einerseits<br />

in die Pericardialhöhle, an<strong>der</strong>erseits nach außen, wobei im Falle <strong>der</strong> Duplicität<br />

noch eine Verbindung <strong>der</strong> bei<strong>der</strong>seitigen Canäle zu einheitlicher Ausmündungsstrecke<br />

auftreten kann (Solenogastres). Dadurch wird dem paarigen Organe eine<br />

Einheit zu Theil, wie sie schon die älteste Nephridienbildung bestehen konnte,<br />

für die Hauptsache, das aus einem Nephridium entstandene Organ, bleibt aber<br />

hier <strong>der</strong> paarige Zustand.<br />

Beidftn Cephalopoden gilt die gleiche Nephridienbildung, aber mit bedeutenden,<br />

durch die Gonaden zur Ausbildung gelangten Modificationen. Die Existenz<br />

<strong>der</strong> in den Tetrabranchiaten bestehenden älteren Zustände lässt vermuthen, dass<br />

zwei Nephridienpaare in Anpassung an das Blutgefäßsystem den Ausgang bildeten,<br />

<strong>der</strong> bei fast allen lebenden Cephalopoden auf ein einziges Nephridienpaar<br />

beschränkt ist [Dibranchiaten). Dass bei den letztgenannten noch zwei Paare<br />

von Ausführwegen des die Gonaden bergenden secundären Cölomraumes sich erhielten,<br />

stützt jene Vermuthung, obwohl<br />

Fig. 298.<br />

nur <strong>der</strong> eine Weg durch die Nephridien<br />

führt und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e keine Beziehungen<br />

zu einem Nephrostom aufweist. Mit dem<br />

einen Nephridienpaare ist <strong>der</strong> excretorische<br />

Apparat erhalten geblieben, welcher<br />

am an<strong>der</strong>en zu Gunsten <strong>der</strong> Übernahme<br />

<strong>der</strong> Function des Geschlechtsweges verschwand.<br />

Es kann dieser Weg auch durch<br />

ein einziges Oviduct vertreten sein<br />

(Sepia).<br />

Das aus <strong>der</strong> Pericardialhöhle hervorgegangene<br />

secundäre Cölom (Deuterocöl)<br />

bildet mannigfache den Gonaden dienende<br />

Räume. Von dem Hauptraum führt ein<br />

Canal zum Nephrostom, aber auf einem<br />

Umwege, indem, noch bevor das letztere<br />

Urogenitalsystem von Eledone moschata.<br />

G Genitalhöhle. N Niere. Nm äußere, ns innere<br />

Nierenmündung (Nephrostom), doc Deuterocölcanal.<br />

Kh Kiemenherz. od Ovidactmündung. a Anus.<br />

(Nach GKOBBEN von ZIEGLEK.)<br />

erreicht ist, Faltungen <strong>der</strong> Wand mit drüsigen<br />

Auflagen dem Kiemenherz (Fig. 298)<br />

angeschlossen sind. Damit findet schon<br />

hier ein excretorischer Apparat eine<br />

Stätte und lässt seine Producte durch ein Nephrostom in die Niere übergehen.<br />

Die Pericardialdrüse, wie dieser beson<strong>der</strong>e Abschnitt <strong>der</strong> excretorischen Einrichtung<br />

benannt wird, ist aber nur ein Theil des Ganzen, denn von den vom Kiemen-

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