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Vom Vorderdarm. 129
physostomen Teleostei und Anderen, in seltenen Fällen auch noch bei Selachiern,
so dass daraus eine große Verbreitung zu ersehen ist. Wir schließen daraus
auf eine ursprünglich allgemeine Verbreitung jener Befunde, aus welchen die
Sonderung des einheitlichen Vorderdarmes
Fig. S7.
secundär erfolgt ist. Die Entstehung des Vorderdarmes
erfolgt vom Kiemendarme her,
dessen letzte Strecke sich ausbildet. Vielleicht
ist das Verschwinden der letzten Kiemen der
Anfang dazu, und dass eine solche Reduction
besteht, ist nachweisbar (s. bei den Kiemen).
Der Vorderdarm als Abkömmling des Kopfdarmes
bewahrt das Zeugnis seiner Herkunft
in seiner Innervation, welche von einem Gehirnnerven
geleistet wird, dem N. vagus, und
dieser bleibt erhalten auch an den Producten
der Sonderung des Vorderdarmes in fimctionell
differente Abschnitte.
Die Abgrenzung des Vorderdarmes, wie
sie im Pylorus, ausgeprägter in der Pylorusklappe
erscheint, ist wohl von Belang für die
an ersterem auftretende Sonderung, indem
diese Trennung, sei es auch nur durch eine
Falte, ein längeres Verweilen der Ingesta im
Ende des Vorderdarmes bewirken kann. Eine
geringe Erweiterung dieser Stelle ist bei Dipnoern
(Ceratodus) vorhanden. Bedeutender
und zugleich mit Verlängerung des gesammten
Vorderdarmes sehen wir weiterhin jenen Ab­
Darmtheile mit der Leber von Protopterus.
Yd Vorderdarm. Md Mitteldarm. P
Pylorus. H, H Leber, v.f Gallenblase, dh
Ductus hepaticus. v.c Vena cava. (Nach
HTItTL.)
schnitt bei der Mehrzahl der Fische ausgebildet. Indem größere Mengen aufgenommener
Nahrung wohl die erste Bedingung der Erweiterung des Vorderdarmes
sind, werden sie auch zum Abschluss einer Verlängerung desselben, die
sich auch in jener Ausdehnung caudalwärts zu geltend macht. Mit der Ansammlung
von Nahrung in dem hinteren Theile des Vorderdarmes vollzieht sich
an diesem eine Sonderung in einen vorderen, zuleitenden Abschnitt, den Ösophagus
oder die Speiseröhre, und einen zweiten, weiteren Abschnitt, den Magen,
in welch letzterem ein Theil der Verdauung sich abspielt. Damit ist die
ursprünglich nur dem Mitteldarm zukommende Verrichtung auf einen Theil des
Vorderdarmes übergegangen, welcher seiner neuen Aufgabe durch Anpassung
seiner Structur an dieselbe entspricht. Der Magen bildet dann nicht nur eine
geräumige Stätte zum längeren Verweilen, selbst reichlich aufgenommener Nahrung,
sondern zeigt auch in seiner Schleimhaut und Muscularis Anpassungen
an die neue Verrichtung durch Entfaltung des Drüsenapparates und der Muskulatur.
Dass in der spezielleren Ausbildung dieser Structuren, wie auch jener
Gegenbaur, Vergl. Anatomie. II. 9