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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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244 Vom Darmsystem und den Athmungsorganen.<br />

In die Reihe dieser vom Epithel ausgehenden Gebilde gehört auch <strong>der</strong> epitheliale<br />

Antheil <strong>der</strong> sog. Carotidendrüse, welche erst während <strong>der</strong> Metamorphose entsteht. Ein<br />

vom ventralen Ende des ersten kiementragenden Bogens ausgehen<strong>der</strong> Epithelzapfen<br />

wächst zwischen die Arterie und Vene jenes Bogens, wie bei Anuren nachgewiesen<br />

ist (MAURER).<br />

Die »Carotidendrüse«, in welcher sich eine Arterie in ein Wun<strong>der</strong>netz auflöst,<br />

ist früher als Andeutung einer Kiemenbildung betrachtet worden. Durch BOAS und<br />

MAURER ward ihr Verhalten festgestellt, nach welchem sie keineswegs unmittelbar<br />

von einer Kieme ableitbar ist. Bemerkenswerth ist aber ihre Genese aus dem Epithel<br />

einer Kiemenplatte, also einer Bildung, aus welcher für die Vorgänger <strong>der</strong> Urodelen<br />

das Vorkommen von Kiemenblättchen, die jenen <strong>der</strong> Fische homolog waren, anzunehmen<br />

ist. Wir ziehen es aber vor, die<br />

daran sich knüpfenden Fragen wegen<br />

Mangels thatsächlicher Unterlagen als<br />

noch nicht discutirbar anzusehen.<br />

Ob postbranchiale Epithelwucherungen,<br />

die sowohl bei Urodelen als<br />

auch bei Anuren gefunden wurden<br />

(MAURER), als Spuren nicht mehr zur<br />

Ausbildung gelangen<strong>der</strong> Kiemenspalten<br />

zu deuten sind, ist gleichfalls eine<br />

offene Frage. Bei Urodelen (Siredon,<br />

Triton) findet sich nur linksseitig, hinter<br />

<strong>der</strong> letzten Kiemenspalte, ein solcher<br />

Epithelialkörper, während bei Anuren<br />

bei<strong>der</strong>seits aus einer Ausstülpung hinter<br />

<strong>der</strong> sechsten Kiemenspalte eine Anzahl<br />

(4—6) Bläschen entsteht, welche dorsal<br />

von den hinteren Zungenbeinhörnern<br />

bei<strong>der</strong>seits vom Kehlkopfeingang ihre<br />

Lage haben.<br />

Die im Kiemenapparat <strong>der</strong> Anu­<br />

ren sich darstellende Einrichtung<br />

erhält eine großartig zu nennende<br />

Ausgestaltung, welche von den Kie­<br />

menbogen o<strong>der</strong> vielmehr <strong>der</strong> sie<br />

überkleidenden Schleimhaut ausgeht.<br />

Wie an den inneren Kiemen, die wir<br />

(in Fig. 169 A, br) in einer vereinfach­<br />

ten Darstellung sehen, durch fortge­<br />

setzte Verästelungen eine außer­<br />

ordentlich reiche Vergrößerung <strong>der</strong><br />

respiratorischen Fläche bedingt wird<br />

(Fig. 169), welche den weiten<br />

Raum <strong>der</strong> Kiemenhöhle erfüllt, so<br />

kommt auch an <strong>der</strong> inneren Seite <strong>der</strong> Kiemenbogen eine Vergrößerung <strong>der</strong><br />

Oberfläche zu Stande, aber ganz an<strong>der</strong>er Art und Bedeutung. Die Schleim­<br />

haut erzeugt hier Fortsätze, aus welchen ein Filter gebildet wird. Es entstehen

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