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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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118 Vom Darmsystem und den Athmungsorganen.<br />

Gegenden <strong>der</strong> Mundhöhle, auch an <strong>der</strong> Zunge, wo sie eine ausgedehnte Schicht zusammensetzen.<br />

Ihr Secret steht hier wohl mit <strong>der</strong> Nahrungsaufnahme, beson<strong>der</strong>s bei<br />

den Fröschen in Function. Eine Gruppe ist bei den Anuren in <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong><br />

inneren Nasenöffnungen wahrgenommen (BORN). Bedeuten<strong>der</strong>e haben sich in den<br />

beiden vorgenannten Abtheilungen gleichfalls am Dache <strong>der</strong> Mundhöhle entfaltet und<br />

betten sich mit ihren Schläuchen zwischen die Praemaxillaria, o<strong>der</strong> in den Raum<br />

zwischen die Nasenkapseln (LEYDIG, WIEDERSHEIM). Diese Internasaldrüsen ragen<br />

dann bis unter das äußere Integument des Kopfes und können von da aus sogar<br />

eine größere Verbreitung über die Oberfläche des Schädels nehmen, wo sie sich sowohl<br />

seitlich als über die Orbitae bis nach hinten erstrecken (Plethodon, Chioglossa,<br />

Batrachoseps etc.). Auch am Boden <strong>der</strong> Mundhöhle kommen größere Drüsen zur Ausbildung,<br />

sie münden meist vorn aus und können als Sublingualdrüsen unterschieden<br />

werden. Sehr ansehnliche Schläuche sind es bei Spelerpes (WIEDERSHEIM).<br />

Die Ausführgänge <strong>der</strong> Internasaldrüsen tragen Cilien, wie die Mundhöhlenschleimhaut.<br />

Über die Drüsen <strong>der</strong> Mundhöhle <strong>der</strong> Amphibien: LEYDIG, WIEDERSHEIM,<br />

Die Kopfdrüsen <strong>der</strong> geschwänzten Amphibien. Z. f. w. Z. Bd. XXVII.<br />

Eine bedeuten<strong>der</strong>e Differenzirung sowohl <strong>der</strong> Drüsen selbst als auch in Hin­<br />

blick "auf die Örtlichkeit <strong>der</strong>selben ist bei den Sauropsiden erfolgt. Die alten<br />

Drüsen <strong>der</strong> Zunge behalten noch ihre Stätte auf <strong>der</strong> Zungenoberfläche, wenigstens<br />

bei einem Theile <strong>der</strong> Reptilien, und hier sogar in vereinzelter beson<strong>der</strong>er Aus­<br />

bildung (Charnaeleo, Fig. 66). Sonst scheinen sie bei den Lacertiliern überhaupt<br />

am engsten an den primitiveren Befund sich anzuschließen, bei mancher Differen­<br />

zirung <strong>der</strong> Einzeldrüsen. Die Stelle <strong>der</strong> Intermaxillardrüsen wird durch Gl. pala-<br />

tinae vertreten, die wohl aus jenen entstanden sind. Sie sind theils paarig, theils<br />

unpaar (median), aus Einzeldrüsen bestehend. Am schwächsten sind sie bei Am-<br />

phisbänen, am bedeutendsten bei Charnaeleo. Von größter Bedeutung durch ihre<br />

Mächtigkeit stellen sich die Gl. sublinguales dar, wie<strong>der</strong> Drüsengruppen in<br />

tubulöser Entfaltung, am Boden <strong>der</strong> Mundhöhle unterhalb <strong>der</strong> Zunge (vergl. Fig. 67).<br />

Sie kommen auch den Schildkröten zu und lassen bei Schlangen ihre Ausmündung<br />

an jener <strong>der</strong> Zungenscheide erkennen, während eine zweite Sublingualdrüse dicht<br />

hinter <strong>der</strong> genannten in <strong>der</strong> Hinterwand <strong>der</strong> Zungenscheide liegt. Eine neue Ent­<br />

faltung von Drüsen folgt den Kiefern, in <strong>der</strong>en Schleimhaut sie sich zu Einzel­<br />

organen ausbildeten, welche, wie es scheint, in ihrer Anordnung Beziehungen zu<br />

den^Zähnen erkennen lassen. Von diesen Glandulae labiales fehlen die Superiores<br />

manchen Lacertiliern, während die Inferiores constanter sind. An den Gl. lab. sup.<br />

macht sich bei den Schlangen eine Differenzirung bemerkbar, indem vor<strong>der</strong>e und<br />

hintere schon in differenter Färbung und auch in <strong>der</strong> feineren Structur Beson<strong>der</strong>­<br />

heiten darbieten. Andeutungen hiervon sind in großer Verbreitung, aber bei den<br />

Giftschlangen kommt es zu einer wichtigen Son<strong>der</strong>ung, indem die letzte obere<br />

Lippendrüse zu <strong>der</strong> Giftdrüse geworden ist. Diese Gl. venenosa ist aus <strong>der</strong> sonst<br />

eingehaltenen Reihe gerückt, liegt höher, erlangt auch eine eigene Gestalt, und<br />

ihr bedeuten<strong>der</strong> als bei an<strong>der</strong>en Labialdrüsen verlängerter Ausführgang führt zu<br />

<strong>der</strong> Rinne des Giftzahns.<br />

Schon <strong>der</strong> Eingang in den Mund wird bei Eidechsen und Schlangen von Drüsen<br />

umgeben, die <strong>der</strong> Ober- wie <strong>der</strong> Unterlippe zugetheilt sind. Mit den Lippen fehlen solche

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