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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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Vom Vor<strong>der</strong>darm. 127<br />

bildet. Eine Falte o<strong>der</strong> eine Einschnürung pflegt die Trennung <strong>der</strong> Abschnitte<br />

anzugeben. Indem auch das physiologische Hauptgewicht auf dem Mitteldarm<br />

liegt, da auf dem Wege durch diesen das* Secret jener Drüsen auf die Ingesta zu<br />

wirken kommt, wird dem Vor<strong>der</strong>darm nur die Bedeutung eines Zuleitungsrohres,<br />

sowie dem Enddarm die Function <strong>der</strong> Fortschaffung unverdauter Reste zu Theil.<br />

Von jedent <strong>der</strong> drei Abschnitte des Darm- ^^^^^^<br />

canals gehen Differenzirungen aus, welche zu Um- Fig. 85.<br />

gestaltungen des ganzen Abschnittes führen. Je<strong>der</strong><br />

besitzt seine beson<strong>der</strong>e Structur <strong>der</strong> Wandungen,<br />

die schon bei den Cyclostomen vorhanden sind.<br />

Theils sind es Än<strong>der</strong>ungen des Kalibers, wodurch<br />

weitere Strecken von engeren sich absetzen,<br />

theils Modificationen <strong>der</strong> Structur <strong>der</strong><br />

Wand, durch Ausbildung <strong>der</strong> Muscularis o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Schleimhaut hervorgerufen. Aber am primitiven<br />

Vor<strong>der</strong>darm kommen schon sehr früh<br />

Son<strong>der</strong>ungen zum Vorschein, welche zugleich<br />

auch im Längerwerden bestehen, und so wird,<br />

wenn auch erst bei Gnathostomen, vollkommen<br />

klar <strong>der</strong> letzte Abschnitt des Kopfdarmes zu<br />

dem die Ingesta länger bewahrenden Magen,<br />

während <strong>der</strong> vorhergehende nur ein Zuleiterohr,<br />

den Schlund o<strong>der</strong> Ösophagus vorstellt, <strong>der</strong> aus<br />

dem Reste des Kopfdarmes entspringt (vergl.<br />

Fig. 85 B). Durch einseitige Entfaltung <strong>der</strong><br />

Schema des Darmcanals <strong>der</strong> Cranioten.<br />

pk primitiver Kopfdarm, ph Pharynx.<br />

m Mitteldarm, e Enddarm, cö Cöcum.<br />

oe Ösophagus, ms Magen.<br />

Wand werden Ausbuchtungen des Lumens und in weiterer Fortsetzung Anhangsgebilde<br />

von mancherlei Art hervorgerufen. Damit theilen sich die Verrichtungen<br />

des Darmrohres verschieden gebauten Strecken zu und erlangen dadurch eine<br />

höhere Ausbildung.<br />

§291.<br />

Vom Vor<strong>der</strong>darm,<br />

Aus dem respiratorischen Räume setzt sich bei den Cyclostomen im<br />

einfachsten Verhalten, wie es von Ammocoetes bekannt ist, <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>darm in<br />

geradem Verlaufe zum Mitteldarm fort, von dem er durch größere Enge sich<br />

unterscheidet. Von diesem ersten Zustande gehen zwei Differenzirungen aus,<br />

an welchen <strong>der</strong> Kiemendarm in verschiedener Art sich betheiligt. Bei Petromyzonten<br />

trennt sich <strong>der</strong> Kiemendarm (Fig. 86 br) vom Vor<strong>der</strong>darm [oe), indem<br />

er vor seinem Ende zu einem selbständigen Räume wbd, welcher seine Verbindung<br />

mit dem Darm immer weiter nach vorn verlegt, während über ihm<br />

eine immer länger werdende Strecke des schlanken Vor<strong>der</strong>darmes hinzieht, dann

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