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S-294304-2_GEGENBAUR_Vergleichende_Anatomie_der_Wirbelthiere_1901.pdf

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Von den Lungen. 307<br />

muss. Bei Boa besteht nur eine geringe, bei Python eine bedeuten<strong>der</strong>e Größendifferenz.<br />

Daran knüpfen sich rudimentäre Zustände <strong>der</strong> einen Lunge, bis zum völligen Schwunde<br />

<strong>der</strong>selben. Solche Rudimente sind bei vielen Schlangen beobachtet, z. B. bei Tropidonotus<br />

natrix, Coluber variabilis u. a. Beim Bestehen nur einer Lunge und <strong>der</strong> Fortsetzung<br />

<strong>der</strong> Trachea längs <strong>der</strong>selben ist in <strong>der</strong> Regel die alveoläre Structur auf<br />

diese Strecke beschränkt, und <strong>der</strong> folgende Abschnitt <strong>der</strong> Lunge ist mit glatten o<strong>der</strong><br />

wenig maschigen Wänden ausgestattet. Die Reihe <strong>der</strong> Halbringe, welche die Wand<br />

stützen, endigt mit dem Übergange <strong>der</strong> alveolären Strecke in die rein membranöse.<br />

Dass es sich hier in Wirklichkeit nicht um eine Fortsetzung <strong>der</strong> Trachea auf die<br />

Lunge, son<strong>der</strong>n um eine Modifieation <strong>der</strong> Trachea handelt, geht aus <strong>der</strong> Verbindung<br />

des Lungenrudimentes mit dem Ende jener Tracheaistrecke hervor (z. B. bei Crotalus).<br />

Dies stimmt auch mit <strong>der</strong> Lage jenes trachealen Lungenabschnittes überein. Sehr<br />

weit an <strong>der</strong> Lunge läuft bei Typhlops die Reihe <strong>der</strong> Knorpelhalbringe herab, und hier<br />

ist sogar ein Zustand <strong>der</strong> Quertheilung einer Lunge ausgebildet (Fig. 214), indem ein<br />

vor<strong>der</strong>er Abschnitt <strong>der</strong> Lunge durch eine engere Strecke von einem hinteren geson<strong>der</strong>t<br />

ist. An letzterem besteht, so weit die Knorpelspangen reichen, eine Scheidung in<br />

hinter einan<strong>der</strong> gelegene Kammern mit alveolärer Wand. Bei Hydrophis ist die<br />

Wand <strong>der</strong> einfachen Lunge mehr gleichmäßig gefächert. Die Lunge besitzt aber<br />

ebenfalls mehrere sackartige Erweiterungen.<br />

CANTOR, Transact. Zoolog. Soc. Vol. IL<br />

§332.<br />

Nicht bloß durch die höhere Ausbildung <strong>der</strong> zu den Lungen führenden Luftwege,<br />

son<strong>der</strong>n auch durch die Vervollkommnung <strong>der</strong> Lunge selbst mittels reicherer<br />

Gestaltung ihrer respiratorischen Flächen stellen sich die<br />

Varanen und die Crocodile über die übrigen Reptilienabtheilungen.<br />

Bei Monitor und Verwandten lagert die Lunge <strong>der</strong><br />

dorsalen Rumpfhöhlenwand an und ist nur ventral vom<br />

Peritoneum bedeckt. Darin ist <strong>der</strong> bei den übrigen Sauriern<br />

bestehende Zustand etwas weiter gebildet. Bei den<br />

Crocodilen findet sie sich in ähnlicher Lage, allein sie besitzt<br />

einen vollständigen serösen Überzug, welcher sich zur<br />

Auskleidung einer Pleurahöhle fortsetzt. Damit tritt eine<br />

neue Einrichtung auf, die bei keinem <strong>der</strong> Reptilien bestand.<br />

Auch die Son<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lunge geht einen etwas an<strong>der</strong>en Weg.<br />

Die Varanen knüpfen enger an die Lacertilier an. Der<br />

in <strong>der</strong> Regel ziemlich länge Bronchus führt ziemlich weit<br />

vom vor<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong> Lunge entfernt in Canäle, welche<br />

theils nach vorn, theils nach <strong>der</strong> Seite, theils nach hinten<br />

die Lunge durchziehen. Der nach hinten führende weiteste<br />

und längste Canal zweigt 3—4 kleinere in lateraler<br />

Richtung und in parallelem Verlaufe ab. Von diesen<br />

Canälen führen Öffnungen, in den engeren in Reihen<br />

geordnet, in alveolär gebuchtete Fächer, während<br />

Rechte Lunge eines Taranus<br />

(Monitor). aBronchus.<br />

b oberer kleiner Aßt, geöffnet,<br />

c unterer Ast (Stammhronchus),<br />

geöffnet, d von<br />

ihm abgehende Äste, e von<br />

b abgehende Äste, welche<br />

sich in weite Säcke/ Öffnen.<br />

(Nach J. FR. MECKEL.)<br />

die Canäle selbst in weite getrennte Säcke mit alveolärer Wandung übergehen<br />

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