Vollversion (5.75 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 8, HEFT 1, 1995 H B<br />
Thesen von der kulturellen<br />
Differenz und dem Recht auf<br />
efhno-kulturelle Identität zunehmend<br />
von der 'NeuenRechten'<br />
aufgegriffen und propagiert<br />
werden), anregend und<br />
diskussionswürdig sind sie allemal.<br />
Wenn es zu einer zweiten<br />
Auflage dieses Werkes<br />
kommt, wäre es nützlich, die<br />
Begrifflichkeit präzisierend zu<br />
überprüfen (z. B. den Unterschied<br />
zwischen Xenophobie<br />
und Heterophobie zu verdeutlichen,<br />
226f) und den Kommentaren<br />
intellektuelle Portraits<br />
der Autoren beizufügen,<br />
um ihre Hermetik aufzubrechen.<br />
Auch sollten neuere Texte<br />
der Rassismusdebatte, etwa<br />
Etienne Balibar oder aus dem<br />
'Argument'-Umkreis, beigefügt<br />
werden, da sich die Diskussion<br />
seit 1982 - dem<br />
aktuellsten Text des Bandes -<br />
durchaus weiterentwickelt hat.<br />
Das 'Lexikon des Rechtsradikalismus'<br />
des Journalisten Rainer<br />
Fromm stellt einen ersten<br />
Versuch einer systematischen<br />
Bestandsaufnahme in Form eines<br />
Nachschlagewerks dar. Verzeichnet<br />
hat er eine Vielzahl<br />
rechtsextremer Organisationen.<br />
Der Aufbau der Artikel ist<br />
uneinheitlich, eine kohärente<br />
Systematik (z. B. Geschichte<br />
der Organisation, Struktur, Programmatik,<br />
Presse, Wahlergebnisse<br />
etc.) ist nicht erkennbar,<br />
vielmehr beherrscht platter<br />
Aktualismus das Feld, so z. B.<br />
beim ersten Stichwort: „Akti<br />
on freies Deutschland. Der<br />
Vorsitzende der Aktion frei( -<br />
Deutschland, Wolfgang Juchem,<br />
war einer der Hauptredner<br />
auf dem Rudolf-Heß-<br />
Marsch am 15.8.1992 in Rudolstadt."<br />
(11) Es folgen ausführliche<br />
Auszüge aus Reden<br />
ohne Quellenangabe, selbst<br />
eine nur knappe Historie ist<br />
nirgends zu finden. Die Informationsauswahl<br />
hinterläßt den<br />
Eindruck von Willkür und<br />
Zufälligkeit. An terminologischer<br />
Präzision läßt der Band<br />
ebenfalls zu wünschen übrig,<br />
es läßt sich die Gleichung:<br />
Rechtsradikalismus = Rechtsextremismus<br />
= Rechts =<br />
Rechtsaußen = Neonazis =<br />
Republikaner = Rechtspopulismus<br />
= Deutsche Rechte =<br />
Revisionismus (fast alle Begriffe,<br />
z. B. S. 167) aufmachen,<br />
ohne dem Text irgendeine<br />
Gewalt anzutun. Offenbar<br />
bedürfte ein Lexikon des<br />
Rechtsextremismus, das diesen<br />
Namen verdient, der interdisziplinären<br />
Kooperation von<br />
Sozial Wissenschaftlern, Historikern,<br />
Ökonomen, Juristen und<br />
Kulturwissenschaftlern.<br />
Wolf gang Kowalsky, Frankfurt<br />
ea<br />
ANNO<br />
TATIONEN<br />
Calhoun, Craig (Ed.):<br />
Social Theory and the<br />
Politics of Identity<br />
Blackwell: Oxford 1994<br />
The new social movements of<br />
the postwar era have brought<br />
to prominence the idea that<br />
identity can be a crucial focus<br />
for political struggle. The civil<br />
rigths movement, anticolonial<br />
movements in theThird World,<br />
the women's movement, the<br />
gay movement - all have sought<br />
the affirmation of excluded<br />
identities as publicly good and<br />
politically salient. Similiar issues<br />
have long informed nationalist<br />
struggles. The rise of<br />
identity politics is also linked<br />
to an increasing recognition that<br />
social theory itself must be a<br />
discourse with many voices.<br />
An increasingly transnational<br />
sphere of public and academic<br />
discourse - and increasing roles<br />
for women, gay men and<br />
lesbians, people of color, and<br />
various previously excluded<br />
groups - impels all social theorists<br />
not only to make sense of<br />
differences in society, but to<br />
make sense of differences within<br />
the discourse of theory.<br />
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