Vollversion (5.75 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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42 FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 8, HEFT 1, 1995<br />
5<br />
Vgl. Isajiw 1990: 35. Dennoch sollte man die nes 'differentialistischen', 'diskurstheoretischen'<br />
kulturelle Dimension nicht um diejenige der so oder 'konstruktivistischen' Ansatzes in den Sozizialen<br />
Organisiertheit, der Vernetzung (ethnische al- und Literaturwissenschaften, des 'boundary-<br />
Freundschaften, Heiraten usw.) und Organisation approach' im Anschluß an Frederik Barth in der<br />
(ethnische Organisationen, Medien, Interessenver kulturellen Anthropologie (vgl. Vermeulen/Govers<br />
bände, Parteien usw.) erweitem. Die 'objektiven' 1994: 5; Barth 1994; Verdery 1994: 34). Zur Kri<br />
Eigenschaften ethnischer Gruppen sind eben breitik der Einseitigkeiten und Übersteigerungen: vgl.<br />
ter als ihre kulturellen.<br />
unten 5 und KH, Kap. VI.<br />
6<br />
Im Unterschied zur dominanten Verwendung 12<br />
Vgl. auch Rucht 1994, Simon 1995, Schmidtke<br />
bei Bourdieu erlauben differenzierte Habitus-Ana 1995. Vgl. Barth 1994: 12 et pass.'boundary',<br />
lysen es, die relative Stabilität und Einheit des 'Organization of difference' etc.<br />
'Subjekts' herauszuarbeiten, ohne sie notwendi 13<br />
Dieser 'dynamische' Charakter der Identität wird<br />
gerweise überziehen zu müssen. Die Einheit des von statischen Begriffen verfehlt. Für Bernd Si<br />
ethnischen Habitus ist immer problematisch und mon 1994 ist dies der Anlaß, überhaupt nicht von<br />
gefährdet (vgl. KH 96 ff.): in individuellen Bio Identität, sondern von kollektivem Selbst zu spregraphien<br />
(besonders im Falle von ethnischer Michen.gration und Flucht: Grenzen des Don-Quichote-<br />
Effekts); in der Perspektive generationeller Inkorporierung<br />
von ethnischen Migranten (hysteresis,<br />
negation, retention etc.); in verschiedenen sozialen<br />
Feldern: gibt es einen 'ethnischen Stil' in allen<br />
differenzierten Arbeiten und Aktivitäten? Wie<br />
stabil ist er?; in der Perspektive positionaler und<br />
anderer allokativer Ungleichheiten, speziell in einer<br />
Klassenperspektive: gibt es einen klassendurchschneidenden<br />
gemeinsamen ethnischen Habitus?<br />
Wie stabil ist er? Gibt es habitualisierte ethnische<br />
Karriere-Muster? usw.; in der Perspektive kollektiver<br />
Aktionen und sozialer <strong>Bewegungen</strong>: ethnischer<br />
'amor fati' versus 'habitualisierte Rebellion'.<br />
14<br />
Vgl. KH 114ff. zur Herausarbeitung der emotionalen<br />
oder affektiven Aspekte dieser Identifikation,<br />
welche oft hinter den normativen und kognitiven<br />
Aspekten zurücktritt.<br />
15<br />
Vgl. jedoch die treffende Kritik von Roosens<br />
(1994) bezüglich der Unterbelichtung der 'kin and<br />
family metaphor' bei Barth und im 'boundaryapproach'.<br />
16<br />
Vgl. Bader 1994a: 2. Vgl. auch Barth 1994: 12<br />
('highly situational, not primordial'), 18f. ('competitive<br />
ethnic relations'). Vgl. Verdery 1994: 35ff.<br />
Situationalism. Roosens hat zurecht kritisiert, daß<br />
der boundary-approach als solcher überhaupt nicht<br />
erklären kann, warum, wann, welche ethnischen<br />
Kriterien als diacritica gewählt werden. Auch das<br />
7<br />
Vgl. 1986: 14-6, 22, 26, 46, 49, 97<br />
gängige postmodern-philosophische Gerede über<br />
8<br />
Vgl. relativ beschränkt bei A. Smith 1986: 14, 'die' Anderen und 'den' Fremden hilft gar nicht,<br />
26, 46, 49, 97f. Im Anschluß an Schema 4c bei wenn es darum geht zu erklären, welche je spezi<br />
Bader/Benschop 1989: 111 ausführlicher: Bader fischen Anderen zum Objekt von Schließungspra<br />
1995.<br />
xen und -ideologien werden.<br />
9<br />
Bei Smith zusammen das „quartet of 'myths, 17<br />
Es ist sicher richtig, daß der Hang zur Kategori<br />
memories, values and Symbols" (1986: 15); p. 97: sierung und Stereotypierung auch von scharfer<br />
„1. symbolic, cognitive and normative elements Konkurrenz um Ressourcen unabhängig auftritt<br />
common to a unit of population".<br />
(vgl. Wagner/Zick 1995 mit Experimenten von<br />
10<br />
Vgl. zur Kritik: Seton-Watson, Armstrong, Tajfel/Turner gegen den 'realist conflict approach'<br />
Smith.<br />
von Sherif), aber für Erklärungen der sozialen<br />
" Vgl. ausführlicher mit Abgrenzungen von alter und politischen Bedeutung bestimmter Kategorinativen<br />
Positionen: Bader 1991, Kap. IV. Die hier sierungen wie der Schärfe der Stereotype ist der<br />
aufgeführten sechs Punkte sind so etwas wie der Rekurs auf als knapp definierte Ressourcen un<br />
gemeinsame Nenner des 'social identity approach'<br />
(Tajfel/Turner), der verschiedenen Fassungen eiverzichtbar.