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Krause - Unterhaltsrecht ab 2008

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„Der Trennungsunterhalt eines aidskranken Lebenspartners, der bisher vom anderen<br />

Partner unterhalt worden ist, ist nicht schon deshalb zu versagen, weil es bereits drei<br />

Monate nach Eintragung der Lebenspartnerschaft zur Trennung gekommen ist.“ 1<br />

4. Unterhaltsanspruch der Kindesmutter außerhalb der Ehe<br />

Nach § 1615 l BGB hat der Vater der Mutter für die Dauer von drei Jahren nach der<br />

Geburt des Kindes Unterhalt zu gewähren.<br />

Der Höhe nach orientiert sich der Anspruch nach § 1615 l BGB nach der wirtschaftlichen<br />

Situation, in der sich die Frau befinden würde, wäre sie nicht schwanger geworden.<br />

H<strong>ab</strong>en mehrere der Kindesmutter Unterhalt zu zahlen, so haften sie anteilig nach<br />

Maßg<strong>ab</strong>e des § 1606 III BGB. 2<br />

Zur Darlegungslast bei der Unterhaltspflicht mehrerer wurde entschieden: „Nimmt eine<br />

Mutter den nicht mit ihr verheirateten Vater eines Kindes nach § 1615 l Abs. 1<br />

und 2 BGB auf Unterhalt in Anspruch und kann sie die Einkommens- und Vermögensverhältnisse<br />

des anteilig mithaftenden Vaters eines anderen Kindes nicht darlegen,<br />

kann ihr ein Unterhaltsanspruch nicht zuerkennt werden, weil die von den verschiedenen<br />

Vätern zu tragenden Haftungsanteile nicht bestimmbar sind.“ 3<br />

Heiratet die nach § 1615 l BGB Unterhaltsberechtigte, so fällt wegen entsprechender<br />

Anwendung des § 1586 BGB der Unterhaltsanspruch weg. 4<br />

5. Elternunterhalt<br />

Es wird zunehmend ein Unterhaltsanspruch nach § 1601 BGB zugunsten der Eltern<br />

gegenüber den Kindern bestehen, i.d.R. allerdings nicht durch die Eltern selber, sondern<br />

stattdessen die Träger der Sozialhilfe. 5<br />

1) OLG Bremen MDR 2003, 879 (4 WF 121/02) = ff 2003, 184 f. = FamRZ 2003, 1280 f.<br />

2) bei Unterhaltpflicht mehrerer nichtehelicher Väter: BGH NJW 2005, 502 f. (XII ZR 26/03); bei Unterhaltpflicht eines nichtehelichen<br />

Vaters einerseits und eines ehelichen Vaters andererseits: BGH FamRZ 1998, 541 ff. (XII ZR 85/96)<br />

3) OLG Koblenz FamRB 2006, 5 f. (7 UF 773/94)<br />

4) BGH NJW 2005, 503 ff. (XII 183/02) = FamRZ 2005, 347 ff. = MDR 2005, 578 f. = BGHZ 161, 124 ff.<br />

5) als „Eckwerte“ gelten, BVerfG FamRZ 2005, 1051 ff. (1 BvR 1508/96) = NJW 2005, 1927 ff.:<br />

1. Der Elternunterhalt ist eine „relativ schwache Rechtsposition“; er ist erst geschuldet <strong>ab</strong> einem Einkommen von<br />

100.000 € wegen § 43II SGB XII. Vermutet wird ein niedrigeres Einkommen.<br />

2. Der Träger der Sozialhilfe kann, wenn Vermögen vorhanden ist, dessen Verwertung (zu Lebzeiten des Pflichtigen)<br />

nicht verlangt werden kann, nicht ohne weiteres den Abschluss eines Darlehensvertrages fordern, wonach die<br />

Rückzahlung mit dem Tode des Unterhaltspflichtigen fällig wird. Sonst könnte er die Leistungsfähigkeit überall da<br />

herbeiführen, wo sie real fehlt, was dem Prinzip des Nachranges der Sozialhilfe zuwiderliefe.<br />

kritisch dazu: Born MDR 2005, 901 ff.<br />

Rechtsanwalt Lambert <strong>Krause</strong> (Fachanwalt für Familienrecht)<br />

Eisenbahnstraße 21, 79761 Waldshut-Tiengen, Telefon: 07751/8747-0, Telefax: 07751/8747-27<br />

mail@groening-krause.de, www.groening-krause.de

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