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Krause - Unterhaltsrecht ab 2008

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mung eines kürzeren oder längeren Zeitraumes ist zulässig. 1 So kann allein auf das<br />

letzte Jahr <strong>ab</strong>zustellen sein, wenn nach einer Anlaufphase mit st<strong>ab</strong>iler Aufwärtsentwicklung<br />

sonst die Ergebnisse der Entwicklungsjahre ein unrealistisches Bild ergäben.<br />

2<br />

Erstellte Einkommensteuerbescheide oder -erklärungen werden von der Belegpflicht<br />

erfasst. Dies gilt (im Bereich des nachehelichen Unterhaltsanspruchs) auch dann,<br />

wenn über § 26 I EStG der neue Ehegatte gemeinsam veranlagt wird. Das Steuergeheimnis<br />

gilt in dieser Konstellation nicht. 3<br />

Bestehen Zweifel an der Richtigkeit der erteilten Auskunft und hat der Verpflichtete<br />

erklärt, keine weiteren Einkunftsquellen zu besitzen, so kann der Berechtigte die Abg<strong>ab</strong>e<br />

der eidesstattlichen Versicherung nach §§ 259 ff. BGB verlangen. 4<br />

2.2.2. Einkommen i.S.d. <strong>Unterhaltsrecht</strong>s<br />

Als unterhaltsrechtlich relevantes Einkommen sind grundsätzlich alle Geldeingänge<br />

zu berücksichtigen ohne Unterscheidung, um was für eine Einkommensart es<br />

sich handelt, welcher Art die Einkünfte sind und aus welchem Grunde die Zahlung<br />

erfolgt. 5 Die Einkünfte müssen nicht auf einer gemeinsamen Anstrengung der Eheleute<br />

während der Ehe beruhen. 6 Auch (nach Trennung, <strong>ab</strong>er vor Scheidung) durch<br />

Erbschaft hinzu gekommene Einkünfte sind deshalb zu berücksichtigen. 7 Die Einkünfte<br />

müssen die ehelichen Lebensverhältnisse geprägt h<strong>ab</strong>en, 8 wobei überwiegend<br />

auf eine nachhaltige und dauerhafte Prägung <strong>ab</strong>gestellt wird, 9 nach a.A. darauf,<br />

ob die Tätigkeit jederzeit aufgegeben werden kann und damit nicht die Gewähr<br />

der Stetigkeit trägt (was vor allem eine Frage bei Nebentätigkeiten ist). 10<br />

1) BVerfG FamRZ 1993, 169 f. (170) (1 BvR 140/91)<br />

2) OLG Hamm FamRZ 1997, 310 f. (4 UF 346/96) = NJWE-FER 1997, 77<br />

3) BGH FamRZ 1982, 151 f. (IV b ZR 624/80) „Im Rahmen des Auskunftsanspruchs nach § 1580 BGB kann von einem<br />

selbständigen Gewerbetreibenden die Vorlage des Einkommensteuerbescheids als Beleg verlangt werden.“ (Leitsatz);<br />

BGH FamRZ 1982, 680 ff. (IV b ZR 678/80)<br />

4) Vorschlag für die Antragstellung: „Der Beklagte wird verurteilt, die Vollständigkeit der erteilten Auskünfte an Eides statt<br />

zu versichern.“<br />

5) BGH FamRZ 1980, 771 ff. (IV b ZR 522/80)<br />

6) OLG Hamm FamRZ 1993, 1089 ff. (1090) (5 UF 55/92)<br />

7) OLG Hamm NJW-RR 1998, 6 f. (5 UF 299/95) = FamRZ 1998, 620 f.<br />

8) „Einkünfte aus Kapitalvermögen sind nur dann bedarfsprägend, wenn die Erträge für den Lebensunterhalt der Familie<br />

verwendet worden sind.“, OLG Hamm FamRZ 1994, 1253 (7 UF 324/93) (Leitsatz)<br />

9) in diesem Sinne wurden regelmäßig aus Skatspiel monatlich erlangte 1.400,00 DM als anrechenbares Einkommen behandelt<br />

(wobei allerdings auch festgehalten wurde, dass mit dem Spiel jederzeit aufgehört werden darf, eine Verpflichtung<br />

zur Einnahme auf diesem Wege nicht besteht), OLG Düsseldorf NJW 1993, 3078 f. (4 UF 104/92) = FamRZ 1994,<br />

896 ff.<br />

10) OLG München FamRZ 1996, 169 f. (12 WF 915/95); OLG Schleswig FamRZ 1996, 217 ff. (13 UF 208/94)<br />

Rechtsanwalt Lambert <strong>Krause</strong> (Fachanwalt für Familienrecht)<br />

Eisenbahnstraße 21, 79761 Waldshut-Tiengen, Telefon: 07751/8747-0, Telefax: 07751/8747-27<br />

mail@groening-krause.de, www.groening-krause.de

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