Krause - Unterhaltsrecht ab 2008
Krause - Unterhaltsrecht ab 2008
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der Vermögensauseinandersetzung sowie des Zugewinnausgleichs geregelt, so<br />
ist im Zweifel die restliche Vereinbarung wirksam. 1<br />
− Betreffend den nachehelichen Unterhalt ist zu beachten:<br />
Nachdem sich das Bundesverfassungsgericht mit der gerichtlichen Inhaltskontrolle<br />
von Eheverträgen insgesamt befasst hat, 2 hat der Bundesgerichtshof den<br />
Rahmen für die Prüfung gesteckt, die er dem Tatrichter überlässt: 3<br />
„Nach Auffassung des Senats lässt sich nicht allgemein und für alle denkbaren<br />
Fälle <strong>ab</strong>schließend beantworten, unter welchen Voraussetzungen eine Vereinbarung,<br />
durch welche Ehegatten ihre unterhaltsrechtlichen Verhältnisse oder ihre<br />
Vermögensangelegenheiten für den Scheidungsfall <strong>ab</strong>weichend von den gesetzlichen<br />
Vorschriften regeln, unwirksam ist (§ 138 BGB) oder die Berufung auf alle<br />
oder einzelne vertragliche Regelungen unzulässig macht (§ 242 BGB).“<br />
Grundsätzlich bestehe die Möglichkeit der vertraglichen Disposition, für den Nachscheidungsunterhalt<br />
wegen § 1585 c BGB, für den Zugewinnausgleich wegen §<br />
1408 Abs. 1 BGB, für den Versorgungsausgleich wegen § 1408 Abs. 2 BGB und §<br />
1587 o BGB. Es darf d<strong>ab</strong>ei <strong>ab</strong>er keine „evident einseitige und durch die individuelle<br />
Gestaltung der ehelichen Lebensverhältnisse nicht gerechtfertigte Lastenverteilung“<br />
entstehen.<br />
Beim Unterhalt seien am strengsten 4 Regelungen zum Betreuungsunterhalt nach<br />
§ 1570 BGB zu prüfen. 5 Mit diesem Unterhaltsanspruch teilt der Kranken- und Altersvorsorgeunterhalt<br />
den Rang, soweit die Unterhaltspflicht ehebedingte Nachteile<br />
ausgleichen soll. 6 Vorrang sei weiter den Unterhaltstatbeständen Krankheitsunterhalt,<br />
§ 1572 BGB, und Unterhalt wegen Alters, § 1571 BGB, einzuräumen.<br />
Die weiteren Unterhaltstatbestände seien dagegen nachrangig. 7 „Auf derselben<br />
Stufe wie der Altersunterhalt rangiert der Versorgungsausgleich.“ Eine vertragliche<br />
Regelung zu ihm ist also auch besonders sorgfältig zu prüfen. Dagegen: „Der Zu-<br />
1) OLG Brandenburg FamRZ 2003, 764 ff. (9 WF 25/02)<br />
2) BVerfG NJW 2001, 957 ff. (1 BvR 12/92) = FamRZ 2001, 343 ff. (mit Anm. Schw<strong>ab</strong>)<br />
3) BGH NJW 2004, 930 ff. (XII ZR 265/02) = FPR 2004, 209 ff. = FamRZ 2004, 601 ff. mit Anm. Borth = ff 2004, 79 ff. =<br />
MDR 2004, 573 ff. = BGHZ 158, 81 ff., dazu: Rakete-Dombek NJW 2004, 1273 ff., Bredthauer NJW 2004, 3072 ff.; ergänzend<br />
und speziell zum Versorgungsausgleich: BGH FamRZ 2005, 26 f. (XII ZB 110/99) mit Anm. Bergschneider;<br />
BGH FamRZ 2005, 185 ff. (XII ZB 57/03); BGH MDR 2005, 815 ff. (XII ZR 238/03)<br />
betreffend den Zugewinnausgleich lässt sich vielleicht ein wenig überspitzt mit OLG Oldenburg NJW-RR 2004, 650 f. (14<br />
UF 70/03) und OLG Koblenz FamRZ 2004, 805 ff. (11 UF 713/02) sagen: wird mit einer Schwangeren Gütertrennung<br />
vereinbart, so soll dies unwirksam sein.<br />
4) Grziwotz fasst in FamRB 2007, 1 f. (1) das zutreffend zusammen in dem Satz: „Das gesetzliche Modell des Scheidungsfolgenrechts<br />
in Deutschland scheint immer mehr zum Leitbild zu werden.“<br />
5) „Bei der Inhaltskontrolle von Eheverträgen teilt der Altersvorsorge- und Altersunterhalt den Rang des Elementarunterhaltrs,<br />
soweit die Unterhaltspflicht ehebedingte Nachteile ausgleichen soll.“ BGH NJW 2005, 2391 ff. (XII ZR 221/02) =<br />
MDR 2005, 1355 f.<br />
6) BGH FamRZ 2005, 1449 ff. (XII ZR 221/02) mit Anm. Bergschneider = MDR 2005, 1355 f.<br />
7) zu dem weiteren Rangverhältnis: BGH NJW 2005, 2386 ff. (XII ZR 296/01) = FamRZ 2005, 1445 mit Anm. Bergschneider<br />
= MDR 2005, 1353 ff.<br />
Rechtsanwalt Lambert <strong>Krause</strong> (Fachanwalt für Familienrecht)<br />
Eisenbahnstraße 21, 79761 Waldshut-Tiengen, Telefon: 07751/8747-0, Telefax: 07751/8747-27<br />
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