Krause - Unterhaltsrecht ab 2008
Krause - Unterhaltsrecht ab 2008
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Erfüllt der haushaltsführende Ehegatte die ihm zugewiesenen Aufg<strong>ab</strong>en nicht, so<br />
kann dies folgende Konsequenzen h<strong>ab</strong>en:<br />
− (teilweiser) Verlust des Anspruchs auf Trennungsunterhalt, §§ 1361 III, 1579 Nr. 5<br />
BGB;<br />
− (teilweiser) Verlust des Anspruchs auf nachehelichen Unterhalt, § 1579 Nr. 5<br />
BGB;<br />
− (teilweiser) Ausschluss des Zugewinns, § 1381 II BGB;<br />
− (teilweiser) Ausschluss des Versorgungsausgleichs, §§ 1587 c Nr. 3, 1587 h Nr. 3<br />
BGB;<br />
− bei Gütergemeinschaft: Anspruch auf Aufhebung der Gütergemeinschaft, § 1447<br />
Nr. 2 BGB;<br />
− Möglichkeit des Entzugs des Pflichtteils durch den anderen Ehegatten, § 2335 Nr.<br />
4 BGB.<br />
Auf einen Beitrag zum Familienunterhalt kann nicht verzichtet werden, da die Ansprüche<br />
aus § 1360 BGB zwingender Natur sind.<br />
Die Verjährung der Ansprüche tritt in drei Jahren ein, §§ 197 Abs. 2, 196 BGB; während<br />
der bestehenden Ehe ist die Verjährung gehemmt.<br />
Familienunterhalt, Trennungsunterhalt und nachehelicher Unterhalt sind strikt voneinander<br />
zu trennen und nicht identisch. 1 Aus einem Urteil wegen Familienunterhaltes<br />
kann deshalb <strong>ab</strong> der Trennung nicht mehr vollstreckt werden kann. Geschieht<br />
dies doch, so ist Vollstreckungs<strong>ab</strong>wehrklage zu erheben. 2<br />
2.1.1.2. Prozesskostenvorschuss<br />
Ein besonderer Anspruch unterhaltsrechtlicher Natur ist der auf den Prozesskostenvorschuss<br />
aus § 1360 a IV BGB. 3<br />
Geregelt ist er im Bereich des Familienunterhaltes. Wegen des Wunsches, alsbald<br />
die „eigentliche“ Sache, auf die er sich bezieht, zu betreiben, wird er oft im Wege des<br />
vorläufigen Rechtsschutzes geltend gemacht.<br />
Er gilt auch als Teil des Anspruchs auf Getrenntlebenunterhalt, § 1361 IV 4 BGB. 4<br />
1) OLG Hamm FamRZ 1980, 249 (2 UF 556/79) (für Familien- und Trennungsunterhalt); BGHZ 78, 130 (IV b ZR 545/80)<br />
(für Trennungsunterhalt und nachehelichen Unterhalt)<br />
2) BGH FamRZ 1981, 242 ff. (IV b ZR 575/80)<br />
3) ausführlich: Knops NJW 1993, 1236 ff. (mwN)<br />
4) Der Anspruch auf Prozesskostenvorschuss wird zwar als Ausfluss der Unterhaltsverpflichtung, unterhaltsrechtlicher Natur,<br />
Teil der Unterhaltspflicht oder auch unterhaltsrechtlicher Sonderbedarf angesehen; dennoch sei der Anspruch auf<br />
den Vorschuss nicht automatisch dann zu verneinen, wenn der Unterhaltsanspruch selber nicht besteht, z.B. wegen<br />
Verwirkung nach § 1579 BGB, OLG Zweibrücken FamRZ 2001, 1149 (5 UF 90/00)<br />
Rechtsanwalt Lambert <strong>Krause</strong> (Fachanwalt für Familienrecht)<br />
Eisenbahnstraße 21, 79761 Waldshut-Tiengen, Telefon: 07751/8747-0, Telefax: 07751/8747-27<br />
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