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Krause - Unterhaltsrecht ab 2008

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- 17 -<br />

Bei den Fällen Lehre-Fachoberschule-Fachhochschulstudium kann nur dann von<br />

einer einheitlichen Ausbildung ausgegangen werden, wenn schon bei Beginn der<br />

praktischen Ausbildung erkennbar eine Weiterbildung einschließlich eines Studiums<br />

angestrebt wird. 1 Aber: „Ein sachlicher Zusammenhang zwischen der Erstausbildung<br />

zum Bankkaufmann und dem Studium der Wirtschaftsinformatik ist nicht gegeben.<br />

Der zeitliche Zusammenhang entfällt, wenn nach Abschluss der Lehre zunächst der<br />

erlernte Beruf ausgeübt wird, obwohl der Beginn des Studiums schon möglich wäre.<br />

Zeitliche Verzögerungen in den Ausbildungsplänen allein aufgrund des Wehrdienstes<br />

bleiben <strong>ab</strong>er unberücksichtigt.“ 2<br />

Der erforderliche enge zeitliche Zusammenhang ist nicht mehr gegeben, wenn nach<br />

der praktischen Ausbildung (Lehre) erst einmal auch eine praktische Berufstätigkeit<br />

erfolgt. 3<br />

„Beginnt der Auszubildende erst 2 ½ Jahre nach Beendigung einer Betriebsschlosserlehre<br />

mit dem Besuch der Abendschule, um das Fach<strong>ab</strong>itur <strong>ab</strong>zulegen, so dass<br />

zwischen Beendigung der Lehre und der Aufnahme des Maschinenbaustudiums ein<br />

Zeitraum von insgesamt 6 Jahren liegt, fehlt der zeitliche Zusammenhang zwischen<br />

den einzelnen Ausbildungsstufen und somit die Einheitlichkeit des Ausbildungsganges.“<br />

4<br />

„Es besteht kein Anspruch auf Ausbildungsunterhalt für ein Informatikstudium, wenn<br />

nach Abschluss einer Ausbildung zur Bürogehilfin erst nach einjähriger Berufstätigkeit<br />

wieder die Schule besucht und nach Ablegung des Fach<strong>ab</strong>iturs ein Informatikstudium<br />

aufgenommen wird.“ 5<br />

„Bei einer von den Eltern nicht mehr beeinflussbaren Lebensplanung des Volljährigen<br />

gehört zu den zumutbaren Eigenanstrengungen auch die Bildung von Rücklagen<br />

für das geplante Studium während der Zeit der mehrjährigen Berufstätigkeit.“ 6<br />

Abgelehnt wird eine Anwendung der Grundsätze zu den Fällen Abitur-Lehre-Studium<br />

auf die Fälle Realschule-Lehre-Fachoberschule-Studium. 7<br />

„Die Kosten für ein Auslandsstudium stellen keinen Sonderbedarf im Sinne von §<br />

1613 II BGB dar.“ 8<br />

1) BGH FamRZ 1991, 320 f. (XII ZR 111/89); BGH EzFamR aktuell 1995, 66 ff. (XII ZR 215/93) = NJW 1995, 718 ff. =<br />

FamRZ 1995, 416 ff. = EzFamR Nr. 26 zu § 1610 BGB; BGH MDR 2006, 1171 (XII ZR 54/04)<br />

2) AG Donaueschingen FamRZ 1995, 1006 (1 F 1/94)<br />

3) OLG Stuttgart FamRZ 1991, 1472 ff. (15 UF 57/91)<br />

4) OLG Hamm FamRZ 1994, 259 f. (5 UF 3/93)<br />

5) OLG Koblenz FamRZ 1995, 245 (11 UF 166/94) (Leitsatz)<br />

6) OLG Hamm FamRZ 1994, 259 f. (5 UF 3/93)<br />

7) OVG Schleswig, FamRZ 1992, 490 ff. (5 L 308/91)<br />

8) OLG Hamm FamRZ 1994, 1281 f. (13 UF 435/93) (Leitsatz) = NJW 1994, 2627 f.<br />

Rechtsanwalt Lambert <strong>Krause</strong> (Fachanwalt für Familienrecht)<br />

Eisenbahnstraße 21, 79761 Waldshut-Tiengen, Telefon: 07751/8747-0, Telefax: 07751/8747-27<br />

mail@groening-krause.de, www.groening-krause.de

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