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Krause - Unterhaltsrecht ab 2008

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führung bereits aufeinander eingestellt hatten. 1 Es handelt sich <strong>ab</strong>er um Grundsätze,<br />

die nicht in jedem Einzelfall gelten müssen. So wurde auch schon eine mehr als vier<br />

Jahre währende Ehe als von kurzer Dauer angesehen. 2 Ferner wurde entschieden:<br />

„Auch bei Betreuung eines gemeinschaftlichen Kindes kommt bei einer Ehedauer<br />

von fast drei Jahren eine kurze Ehe im Sinne des § 1579 Nr. 1 BGB in Betracht,<br />

wenn das Verhalten des Bedürftigen - etwa durch Ehebruch - aufzeigt, dass er die<br />

Ehe nicht als feste Bindung ansieht und sich deshalb in seiner Zukunftsplanung nicht<br />

auf ein langes Zusammenleben mit dem Partner eingerichtet hat.“ 3<br />

Dass die Parteien vor der Ehe längere Zeit zusammengelebt h<strong>ab</strong>en ist unerheblich. 4<br />

Kann der Berechtigte über § 1570 BGB Unterhalt verlangen, so wird § 1579 Nr. 1 1.<br />

Halbs. BGB gewissermaßen aus den Angeln gehoben. Über § 1579 Nr. 1 2. Halbs.<br />

BGB wird die Zeit, in der Unterhalt nach § 1570 BGB verlangt werden kann, an die<br />

Ehezeit „angehängt“. Aber: „Auch bei Betreuung eines gemeinschaftlichen Kindes<br />

kommt bei einer Ehedauer von fast drei Jahren eine kurze Ehe im Sinne des § 1579<br />

Nr. 1 BGB in Betracht, wenn das Verhalten des Bedürftigen, z.B. durch einen Ehebruch,<br />

aufzeigt, dass er die Ehe nicht als feste Bindung ansah und sich deshalb in<br />

seiner Zukunftsplanung nicht auf ein langes Zusammenleben mit dem Partner einrichtete.“<br />

5<br />

Nochmals der Hinweis, der sich schon oben beim Trennungsunterhalt findet: Die<br />

Härteregelung des § 1579 BGB gilt auch beim Trennungsunterhalt, mit Ausnahme<br />

von § 1579 Nr. 1 BGB, § 1361 III BGB. Dies kann auch nicht über § 1579 Nr. 7 BGB<br />

„kaschiert“ werden. 6<br />

2.4.1.2. § 1579 Nr. 2 BGB<br />

Hat sich einr neue Beziehung zu einer festen sozialen Verbindung entwickelt, so<br />

kann der Unterhaltsanspruch aus diesem Grunde in Wegfall geraten, § 1579 Nr. 2<br />

BGB<br />

Die neue Beziehung muss einen festen sozialen und wirtschaftlichen Zusammenschluss<br />

darstellen.<br />

1) BGH FamRZ 1982, 582 f. (IV b ZR 665/80); AG Fürth FamRZ 1995, 1156 f. (3 F 1018/93)<br />

2) OLG Köln FamRZ 1992, 65 ff. (4 UF 145/89); OLG Hamm FamRZ 1992, 326 f. (8 UF 166/91)<br />

3) OLG München EzFamR aktuell 1996, 104 ff. (12 UF 1241/95) = NJW-FER 1997, 50<br />

4) OLG Düsseldorf FamRZ 1992, 951 ff. (6 UF 198/91)<br />

5) OLG München FamRZ 1996, 1078 f. (12 UF 1241/95)<br />

6) BGH FamRZ 1982, 573 ff. (IV b 664/80); OLG Karlsruhe EzFamR aktuell 1995, 304 ff. (2 UF 36/93) = NJW 1995, 2796<br />

f., OLG Hamm FamRZ 1997, 417 f. (5 WF 108/96)<br />

Rechtsanwalt Lambert <strong>Krause</strong> (Fachanwalt für Familienrecht)<br />

Eisenbahnstraße 21, 79761 Waldshut-Tiengen, Telefon: 07751/8747-0, Telefax: 07751/8747-27<br />

mail@groening-krause.de, www.groening-krause.de

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