hier rechte Maustaste... - Lewin
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Zur Übertragung der Chroniken<br />
Die „Mader-Chronik“ umfaßt 105 Seiten; sie ist nicht paginiert. Dagegen weist die<br />
„Otto-Chronik“ eine Seitenzählung von 1 bis 50 auf.<br />
In dieser Ausgabe sind die Seiten beider Chroniken jeweils für sich durchnumeriert.<br />
Bei der Translation habe ich den Grundsatz verfolgt, daß der originale Charakter der beiden<br />
Chroniken möglichst erhalten bleiben solle. Das war im Falle der Mader- und der Otto-Texte<br />
kein Problem, weil diese Teile in einer lesbaren Schrift und in einer plausiblen Orthographie<br />
abgefaßt sind: Hier konnte ich durchweg die originale Schreibweise übernehmen. Schwieriger<br />
wurde es bei der Übertragung der übrigen Textteile. Einige wenige Wörter ließen sich nicht<br />
eindeutig entziffern: Sie habe ich durch ein nachgestelltes Fragezeichen (?) oder durch<br />
Klammerzusatz gekennzeichnet. Alle orthographischen Fehler wurden übernommen, ausgenommen<br />
offensichtliche „Flüchtigkeitsfehler". Verballhornungen habe ich durch das richtige<br />
Wort in Parenthese richtiggestellt; in dieser Form wurden auch fehlende Wörter ergänzt. So<br />
weit wie möglich habe ich die angewandte Zeichensetzung respektiert; der besseren<br />
Verständlichkeit des Textes wegen habe ich - in Klammer - nötige Satzzeichen eingetragen.<br />
Der <strong>Lewin</strong>er Kantor Mader hat in seinem Text, den er in „deutscher" Schrift abgefaßt hat, die<br />
Personennamen meist in „lateinischer" Schrift geschrieben. Seine Fortsetzer folgen diesem<br />
Brauch, erweitern ihn einerseits um die „lateinische" Schreibweise auch der Ortsnamen, führen<br />
aber andererseits diese Praxis nicht immer konsequent durch. Ich habe die in den Originalen<br />
„lateinisch" geschriebenen Namen im Übertragungstext kursiv wiedergegeben. Auch Lehrer<br />
Otto schreibt die altdeutsche Schrift, seine Nachfolger verwenden dann überwiegend<br />
„Sütterlin".<br />
Um den Text möglichst unberührt zu lassen, habe ich mir wichtig erscheinende Hinweise,<br />
Ergänzungen oder Erläuterungen in Fußnoten hinzugefügt. Wenn es sich bei diesen<br />
Anmerkungen um Fußnoten im Original handelt (wie im Falle der ,,Mader-Chronik"), dann ist<br />
das durch den Zusatz „(Anm. im Original)" kenntlich gemacht.<br />
Zur Gestaltung der Ausgabe<br />
Es schien mir angebracht, den beiden „Dorfgeschichten" einen Abriß der Geschichte<br />
Schlesiens und der Grafschaft Glatz voranzustellen: Manche Aussage in den Chronik-Texten<br />
wird dadurch verständlicher; vor allem aber erfahren die regional begrenzten und beschränkten<br />
Mitteilungen dadurch einen Bezug zu einem allgemeineren geschichtlichen Hintergrund.<br />
Da die „Otto-Chronik" mit dem Jahre 1943 endet, wollte ich sie, soweit dies aus dem Abstand<br />
von über 50 Jahren möglich ist, wenigstens um einige Zusätze in bezug auf die Zeit bis zum<br />
definitiven Ende Dörnikaus als einer deutschen Gemeinde ergänzen: Diesen Endpunkt markiert<br />
die Vertreibung der beiden letzten Familien im Frühjahr 1947. Bei diesen Ergänzungen war ich<br />
auf meine Erinnerung und auf die Erzählungen meiner Mutter angewiesen. Einige Bekannte<br />
aus dem Dorf konnten mir weitere nützliche Angaben machen.<br />
Ein Anhang mit „Erläuterungen" von heute unbekannten oder aus dem Gebrauch gekommenen<br />
Begriffen soll das Verständnis der Chronik-Texte erleichtern.<br />
Diese Ausgabe bietet auch Lagepläne von Dörnikau und Kessel. Die Pläne und die<br />
Proportionen der Lage der Häuser zueinander sind nicht maßstabsgerecht.<br />
Auch wenn es den Rahmen einer Ausgabe von Dorf-Chroniken zu sprengen scheint, so schien<br />
es mir im vorliegenden Falle einer gewaltsam zerstörten Dorfgemeinschaft geradezu geboten,<br />
durch einige relevante Aussagen von Fachleuten die Vertreibungsproblematik abschließend zu<br />
thematisieren und über ihre Beurteilung zu informieren.<br />
Roetgen, im September 2001<br />
Georg Friebe