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hier rechte Maustaste... - Lewin

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Unser Dorf Dörnikau liegt im Heuscheuergebirge, und zwar am Südabhang des<br />

Spiegelberges, in einem Seitentale mit der Richtung von Süden nach Norden. Die<br />

geographische Lage ist 16° 18' ö. Br. v. Gr. und 50° 27' n. Br. Die durchschnittliche Höhe des<br />

Dorfes beträgt etwa 530 m. ü. N.N. Entfernt ist das Dorf in der Luftlinie von <strong>Lewin</strong> 5 km, von<br />

Reinerz 7 km, von Nachod 11 km, von Glatz 24,5 km und von der großen Heuscheuer 5 km.<br />

Bis zum nächsten Bahnhof Keilendorf sind es 6 km. Geologisch betrachtet bestehen die Berge<br />

zu beiden Seiten des Tales aus weißem und rotem Granit, im Norden aus<br />

Heuscheuer-Sandstein und Pläner Kalk<br />

Bewohner sind einschließlich der jetzt eingemeindeten Ortschaft Kessel 175<br />

vorhanden. Sie sprechen durchweg die deutsche Sprache und sind katholischer Religion.<br />

Blonde Haare und blaue Augen trifft man sehr viel an, die nordische Rasse ist daher<br />

vorherrschend. Eingepfarrt sind die Einwohner des alten Dörnikau nach <strong>Lewin</strong>, die des<br />

Ortsteils Kessel nach Reinerz. Es ist ein einfacher, biederer und zufriedener Menschenschlag<br />

Im Dorfe sind nur mittlere bis kleine Wirtschaften vorhanden. Ihre Besitzer nennen sich<br />

von alters her „Feldgärtner". Steile Hänge müssen bebaut werden und geben nur geringen<br />

Ertrag. Der Ortsteil Kessel hat auf der einen Seite besseren Boden. Der Lebensunterhalt<br />

benötigt daher bei vielen Einwohnern noch eines Zuschusses, den die umliegenden Forsten<br />

durch den Holzeinschlag bieten. Nicht zu gering anzuschlagen sind auch die Nebennutzungen,<br />

die der Wald durch Einsammeln von Beeren und Pilzen liefert. Auch das Brennholz können die<br />

Bewohner billigst erwerben. Spulen und Weben, das jahrhundertelang ihre Nebenbeschäftigung<br />

war, wird heute im Zeitalter der Maschinen nicht mehr ausgeübt.<br />

Wie entstand nun Dörnikau. An alten Urkunden sind vorhanden: Das Urbarium vom<br />

Jahre 1683, das sich im Schloßarchiv zu Gellenau befindet, das Urbarium von 1787 und zwei<br />

Schöppenbücher, welche der jeweilige Gemeindevorsteher betreut. Bei der Abfassung dieser<br />

Chronik kam es sehr zu statten, daß die Gemeinde bereits im Besitze einer Chronik war. Man<br />

hatte 1883 das zweihundertjährige Bestehen der Gemeinde als solcher gefeiert. Aus diesem<br />

Grunde hatte man den damaligen <strong>Lewin</strong>er Kantor Mader gebeten, alles Wissenswerte der<br />

Gemeinde aus alter Zeit zusammenzutragen. Kantor Mader war dazu die geeignete<br />

Persönlichkeit. Hatte er doch die Geschichte unserer Gegend gründlich erforscht und auch die<br />

„Chronik der Stadt <strong>Lewin</strong>" verfaßt. Dazu hatte er die Archive zu <strong>Lewin</strong> und Schloß Gellenau<br />

genauestens durchgesehen. Deshalb ist ihm auch die Dörnikauer Chronik lückenlos gelungen<br />

und konnte bei Abfassung dieser Schulchronik vielfach wörtlich benutzt werden.<br />

Unsere Ortschaft wurde früher Dörnikau, Dörnikken, Dimke und Doernickau genannt.<br />

Unter den Namen der acht Besitzer, die das alte Urbarium aufzählt, findet sich keiner, der<br />

etwa „Dörner" geheißen hätte. Es ist daher anzunehmen, daß der Name Dörnikau wie so viele<br />

andere Ortsnamen der hiesigen Gegend aus der tschechischen Sprache kommt. Arnke heißt<br />

Schwarzdorn und dieser wird auch allenthalben in den Wäldern des Dörnikauer Tales<br />

gefunden. Nach der deutschen Besiedlung ist der Name dann verdeutscht worden. 1<br />

Der Chronist Kögler gibt in hinterlassenen Manuskripten an, daß Dörnikau schon 1595<br />

bestanden habe.<br />

1598 wird Dörnikau beim Verkauf des damaligen Vorwerks Gellenau erwähnt.<br />

1616 kann Adam Langer, Heger in Tanz, eine Wiese in Dörnikau „auf Wohlgefallen<br />

genießen".<br />

Auf einer Karte der Grafschaft vom Jahre 1625, welche der Chronik des Aelurius<br />

beigegeben ist, findet sich bereits der Ort Dirnka verzeichnet.<br />

1 Eine zweifelhafte Etymologie. Plausibler ist: tschech. drn „Rasen" + Diminutivsuffix ,,-ka"= klein, also<br />

„kleiner Rasen".

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