hier rechte Maustaste... - Lewin
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Gegend noch angefangene Stollen zeugen. Diese Versuche sind ja bis in die jüngste<br />
Vergangenheit fortgesetzt worden, jedoch war das gefundene Eisenerz zu mindergehaltig.<br />
Für das nach dem alten Urbarium zustehende Recht der Sichelgräserei und Viehhutung<br />
in den königlichen Forsten waren 1777 der Gemeinde 25 Waldschnüre abgetreten worden. (1<br />
Waldschnur etwa VA Morgen.) Für die Schnur mußten jährlich 5 Sgr., zusammen also 4 Thlr 5<br />
Sgr. an die königliche Forstkasse entrichtet werden. Diese Änderung war wohl deshalb<br />
vorgenommen worden, weil das weidende Vieh große Schädigungen durch Verbeißen des<br />
Anfluges verursachte. „Wenn auf denen 25 Waldschnüren Holz aufwachsen sollte, so gehört<br />
solches dem Dominio "(Forstfiskus.) In die Benutzung der überwiesenen Fläche teilten sich die<br />
vorhandenen Stellen von Nr. 2 bis 13. Die Stelle Nr. 1 hatte, wie vordem an der Sichelgräserei<br />
und Viehhutungsberechtigung, kein Anrecht. Diese war schon mit den Stellen 11, 13 u. 14 von<br />
der Waldrobot ausgenommen worden. Es kann darum angenommen werden, daß Nr. 1 schon<br />
vor Anlage des Dorfes bestanden hat, also die erste Siedlung war. Obengenannte Waldschnüre<br />
sind noch heute im Süden und Norden des Ortes zu erkennen.<br />
Die Gerichtsbarkeit über die Untertanen des Dorfes übte das Königl. Rentamt in Glatz<br />
aus. Bei vorkommenden Verkäufen durften Landemia, d.h. Lehngelder, nicht entrichtet,<br />
sondern nur die Sportein nach dem Königl. Sportel Reglement vom Jahre 1740 erlegt werden.<br />
Für Loslassungs- und Abzugsgelder war das Königl. Edikt vom Jahre 1748 maßgebend.<br />
Der Gemeindevorstand bestand anfangs aus dem Richter und nur einem<br />
Geschworenen. Erst später wurden zwei Geschworene gewählt. Die Richter seit der<br />
Entstehung des Dorfes bis zur Erteilung des neuen Urbariums im Jahre 1787 waren, soweit<br />
sich die Namen durch das Schöppenbuch feststellen lassen, folgende: Hans Tscheppen,<br />
Heinrich Stiller der Ältere, Heinrich Stiller der Jüngere, Franz Tschöpe, Joseph Wolff, George<br />
Martinetz, Johannes Schleicher und Anton Hasler.<br />
In kirchlicher Beziehung gehörte Dörnikau von Anfang an zum Pfarrsprengel von<br />
<strong>Lewin</strong>. Zur Entrichtung von Dezem oder anderen Abgaben, wie sie die anderen zur<br />
Kirchgemeinde gehörenden Ortschaften leisten mußten, war das neue Dörfchen nicht<br />
angehalten worden. Nur 6 Sgr. Neujahrsgeld wurden, seitdem der früher gebräuchliche<br />
Neujahrsumgang abgeschafft worden war, jährlich an die Küsterei von <strong>Lewin</strong> gezahlt.<br />
Die Errichtung des Dörfchens Dörnikau fällt in die Zeit, in welcher in unserer Gegend<br />
die Leinwandweberei recht in Aufschwung gekommen war. Neben der anfangs ebenso<br />
mühevollen wie uneinträglichen Bearbeitung des Bodens war Spinnen und Weben der<br />
Haupterwerbszweig der Bewohner. Dies berichtet auch das Urbarium vom Jahre 1787. Eine<br />
andere Erwerbsquelle bot der ringsum liegende Wald. Manche beschäftigten sich mit der<br />
Verfertigung von allerlei hölzernen Gerätschaften, einzelne trieben Holzschnitzerei, andere<br />
arbeiteten mit dem Schleißenhobel. Die ganze Umgebung wurde von Dörnikau mit Schleißen<br />
versorgt. Erst die Einführung des Petroleums machte dem ein Ende. Für die Leinwandbleichen<br />
stellte man Pottasche her. Auch eine Glasschleifrnühle war auf der Stelle Nr. 16<br />
errichtet worden. Sie scheint aber nicht lange bestanden zu haben.<br />
Ob der Ort zur Zeit der schlesischen Kriege 4 in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist<br />
unbekannt. Die in der Gegend herumstreifenden und furagierenden Truppen werden ihn aber<br />
auch nicht verschont haben. Im bayrischen Erbfolgekrieg 5 erschienen wiederholt<br />
österreichische Truppen im Dörfchen. Ihre Besuche gelten dem Forstbereuter Kolbe, der als<br />
preußischer Spion denunziert war. Es gelang ihnen aber nicht, ihn in seiner Wohnung<br />
festzunehmen, denn er hatte sich jedesmal schon im Walde in Sicherheit gebracht. Zur<br />
Belohnung seiner Dienstleistungen erhielt er nach mündlicher Überlieferung das Försterhaus<br />
4 1740 - 1742: Erster Schlesischer Krieg; 1744/45: Zweiter Schlesischer Krieg; 1756 - 1763: Siebenjähriger<br />
Krieg, in dem es zum letzten Male auch um den Besitz Schlesiens ging.<br />
5 1778/79 (Die Preußen marsc<strong>hier</strong>en als erste in Böhmen ein.)