hier rechte Maustaste... - Lewin
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Hallatsch waren unter Führung ihres Lehrers Theophil Pohl erschienen. Rektor Zahlten und<br />
Major v. Hobe, beide in <strong>Lewin</strong>, nahmen auch teil. Den Höhepunkt der Feier bildete die<br />
Festrede von Kantor Mader, der er die Verlesung der Chronik folgen ließ. Jugendspiele und<br />
ein Tanzkränzchen beschlossen die Feier.<br />
Mit dieser Feier schließt der Teil der Gemeindechronik, der von Kantor Mader verfaßt<br />
wurde.<br />
Am 26. Januar 1884 wütete wieder ein Orkan in den hiesigen Forsten. Der Windbruch<br />
wird aber nur auf 600 cbm angegeben.<br />
Im selben Jahre wurde auch der steinerne Wegweiser gesetzt, der am Wegabzweig<br />
nach Kessel steht. „Zum Wegweisen bin ich erricht't, zum Mitgehen nicht verpflicht." Die auf<br />
ihm eingemeißelte Zahl 1892 bezieht sich auf eine Überholung.<br />
Die Chronik klagt, daß es seit 10 Jahren keinen „guten" Winter mit Schnee und Kälte<br />
gegeben habe. In der Nacht vom 13. - 14. Mai 1885 trat strenger Frost auf, im Juni eine<br />
furchtbare Hitze von 25 - 30 ° R und darauf außerordentliche Trockenheit, sodaß nicht einmal<br />
das Getreide schössen konnte.<br />
Am 3. August 1888 wurde die Gemeinde durch einen schweren Wolkenbruch<br />
heimgesucht, der an den Bachufern und Wegen vielen Schaden verursachte. Besonders litt die<br />
Mühle des Mühlenbesitzers August Schleicher, der diese erst vor drei Monaten neu erstellt<br />
hatte. Die Wassermassen rissen das Wehr fort und Schleicher konnte nur unter Lebensgefahr<br />
das Vieh retten.<br />
Das Jahr 1903 wird als ein wasserreiches angegeben.<br />
1903 wurde auch das Forsthaus erbaut. Königl. Förster war damals Hugo Tront,<br />
welcher dieses Amt von 1900 bis 1911 verwaltete.<br />
Das Jahr 1905 wird wieder als ein wasserarmes bezeichnet.<br />
In diesen Jahren ging die Handweberei immer mehr zurück, weil die in der Gegend<br />
befindlichen mechanischen Webereien ihre Betriebe immer mehr vergrößerten. An<br />
Arbeitsgelegenheit außer Land- und Forstwirtschaft fehlte es <strong>hier</strong> daher gänzlich, waren doch<br />
nur zwei Handwerker ansäßig, ein Tischler und ein Schuhmacher. Da hiesige Einwohner<br />
wegen des zu weiten Weges nach der DiericK sehen Fabrik in Gellenau sich nicht als<br />
Fabrikarbeiter einstellen lassen konnten, wanderte fast die gesamte männliche Jugend nach<br />
dem Waldenburger Bergbaugebiet aus. Die Mädchen nahmen Stellungen in den Großstädten<br />
an.<br />
In der Leitung der Gemeinde folgte auf den Gemeindevorsteher August Schleicher der<br />
Feldgärtner Josef Esche. Er verwaltete sein Amt von 1886 - 1893. Ihm folgte der<br />
Stellenbesitzer August Ringel, welcher der Gemeinde bis zum Jahre 1909 vorstand. Bei<br />
seinem Abgang erhielt er das Allgemeine Ehrenzeichen. Auf ihn wurde der Gemeindevorsteher<br />
Josef Tschöpe gewählt.<br />
Auf den Königl. Förster Tront folgt Förster Weißbrodt, der aber unseren Ort wieder<br />
nach dreijähriger Wirksamkeit wegen Krankheit seiner Frau verließ. Sein Nachfolger war<br />
Franz Güttier.<br />
Am 29. September 1913 feierte der Auszügler August Esche die Goldene Hochzeit<br />
unter großer Anteilnahme der Gemeinde.<br />
Der Kriegsausbruch 1914 versetzte auch unser sonst so stilles Dörfchen in Erregung.<br />
Bald nach der Mobilmachung rückten die drei ersten Reservisten ein: August Tautz, Josef<br />
Martinetz und Josef Dinter. Martinetz wurde am 27. August bei Tannenberg verwundet. Im<br />
November wurden weitere Bewohner zum Heeresdienst einberufen.<br />
Die Ernte des Jahres 1915 mußte wegen der Dürre als eine vollständige Mißernte<br />
bezeichnet werden.