hier rechte Maustaste... - Lewin
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In diesem Jahre starb im Ortsteil Kessel nach kurzer Krankheit der Feldgärtner<br />
Ferdinand Wolf, ein eifriger Imker. Die Besitzung ging an seinen Sohn Alois Wolf über.<br />
Das Jahr 1933 brachte infolge des übermäßigen Holzabtriebes auf dem Spiegelberge<br />
für unser Dorf eine große Arbeitslosigkeit. Es arbeiteten nur noch 4 Waldarbeiter in den<br />
Staatsforsten und eine Fabrikarbeiterin. Alle anderen waren arbeitslos und bezogen teilweise<br />
nicht einmal Unterstützung.<br />
Der Winter war mild und wieder schneearm. Schi- und Rodelsport war kaum<br />
auszuüben. Wintersaaten und Kleefelder haben vielfach Schaden gelitten.<br />
April und Mai des Jahres 1934 waren ungewöhnlich warm, sodaß sich die Vegetation<br />
üppig entwickelte. Danach folgte jedoch wieder eine langanhaltende Trockenzeit. Diese dehnte<br />
sich bis in den Sommer hinein aus, hatte jedoch nicht solche katastrophalen Auswirkungen wie<br />
in anderen Teilen des Reiches, da einige Male etwas Regen fiel. Die erste Heuernte fiel darum<br />
gering aus und das Sommergetreide stand sehr dünn und kurz, sodaß auf die vorjährige gute<br />
eine sehr geringe Ernte folgte.<br />
Die Volksabstimmung am 19. Augsut 1934 brachte 88 Ja- und 4 Neinstimmen. Von 94<br />
Wählern machten 89 von ihrem Stimmrecht Gebrauch, außerdem wurden noch 3<br />
Stimmscheine abgegeben.<br />
Die Kartoffelernte brachte einen guten Ertrag. Das Umackern der Felder machte<br />
anfangs Schwierigkeiten, weil der Boden durch die Trockenheit so hart geworden war, daß<br />
der Pflug nicht eindringen konnte. Längeres Regenwetter half dann aber bald ab.<br />
Bis zum Neujahr herrschte überaus mildes Wetter, sodaß um die Weihnachtszeit sogar<br />
das Vieh auf die Weide getrieben werden konnte. Erst Anfang Januar kam etwas Kälte und<br />
Ende Januar viel Schnee.<br />
Mit Beginn des Jahres 1935, im Januar, zeigte sich schon das erste Gewitter. Der März<br />
brachte sehr mildes Wetter, welches den vielen Schnee zum Tauen brachte. Das<br />
Schmelzwasser konnte restlos in die Erde eindringen, da diese nicht gefroren war.<br />
April und Mai waren wieder sehr kalt, das Wachstum blieb stark zurück. Die<br />
Baumblüte war erst Ende Mai beendet.<br />
Am 25. Mai wurde unser Ort von einem starken Gewitter mit wolkenbruchartigem<br />
Regen heimgesucht. Der Blitz schlug in die Besitzung des Feldgärtners Paul Riedel in Kessel<br />
ein und zündete. Die Scheuer wurde in wenigen Minuten in Asche gelegt. Zu gleicher Zeit<br />
wurde auch das Stief'sche Haus in Hallatsch vom Blitz in Brand gesetzt. Die<br />
herniederstürzenden Regenmassen verschlämmten die Felder und rissen tiefe Furchen. Eine<br />
Regierungskommission unter Führung unseres Regierungspräsidenten besichtigte den<br />
Schaden. Die Gemeinden Hallatsch und Dörnikau erhielten deshalb im Winter eine geldliche<br />
Hilfe in Gestalt von Warengutscheinen und Düngekalk.<br />
Die Besitzung des Feldgärtners Josef Martinetz ging durch Kauf an seinen Sohn<br />
Gotthard Martinetz über.<br />
Infolge der starken Winterfeuchtigkeit gab es in diesem Jahre eine Heuernte wie nie<br />
zuvor. Danach setzte jedoch wieder die alljährliche Trockenheit ein, die sich bei uns im<br />
Gebirge um so schlimmer auswirkt, weil wir kein Grundwasser haben. Die Trockenheit war<br />
noch schlimmer als voriges Jahr. Das Getreide blieb auf der Sommerseite sehr dünn und kurz.<br />
Hafer konnte manchmal kaum gebunden werden. Der Grummetschnitt fiel ganz aus. Die<br />
Regenfälle Ende August und Anfang September wirkten sich jedoch günstig auf die<br />
Kartoffelernte aus. Mancherorts wurde eine Rekordernte geborgen.<br />
Diese Ortschronik von Dörnikau ist jetzt bis zu dem Zeitpunkt geführt, an dem in<br />
diesem Ort der Unterricht an der neuen Schule aufgenommen wurde, nämlich dem 25.<br />
November 1935. Nun sind aber in die neue Schule auch Schüler aus dem Ortsteil Kessel<br />
eingeschult, die früher die Oberschule in Hallatsch besuchten. Es möchte darum auch etwas