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hier rechte Maustaste... - Lewin

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schaffte(,) und er kam um Versöhnung bitten, was aber leider schon zu spät war, da die<br />

Versetzung beim Gemeindevorsteher angemeldet war. An seine Stelle trat der Förster Hardt(,)<br />

ein Pflichtling aus Oberschlesien(,) der durch die Polen vertrieben wurde. Das Jahr 1920 war<br />

ein Revolutionsjahr(,) selbst in der kleinsten Gemeinde waren Plünderungen von Banditen zu<br />

erhoffen. Es war ein Jahr größter Unruhe. Selbst was die Ernte anbelangte(,) war sehr<br />

schlecht, so kam es(,) das die Zwangswirtschaft nicht abgebaut werden konnte und der<br />

Schleichhandel immer mehr auftrat.<br />

Das Jahr 1921 nahm den schlechten Anfang wieder auf. Die Unruhen traten immer mehr auf.<br />

Der Feind quälte jeden einzelnen. Die Staatsregierung konnte sich nicht halten, und es wurden<br />

immer wieder neue Staatsmänner gewählt, aber niemand konnte den Karren aus dem tiefen<br />

Träcke herausfahren. Die Geldentwertung wurde immer größer(.) Tausenmarkscheine galten<br />

nur noch 10 Goldpfenige(,) es ging schon in die Millionen. Jeder arme Bettler war Millionär(,)<br />

wen er sich auch sein Brot erbetteln mußte. Die Ernte war wiederum noch schlecht und jeder<br />

mußte sehn(,) wie er sein Leben durchschlagen konnte. Dazu herschte überall so arg die<br />

Klauenseuche und Rinderpest unter dem Vieh. Faßt in jeder Gemeinde war an den meisten<br />

Gebäuden die Tafel der Klauenseuche angebracht, aller Verkehr mit Rindvieh war gesperrt<br />

und mit Strafe verboten. Viel Vieh mußte verenden oder abgeschlachtet werden. Merkwürdig<br />

war es mit hiesiger Gemeinde. Alle umliegenden Nachbargemeinden waren mit der<br />

Klauenseuche behaftet, nur die Gemeinde Dörnikau ist auf diese Weise verschont geblieben.<br />

Zum Danke dafür wurde von der Gemeinde der Beschluß gefaßt, einen Gelöbnistag<br />

anzuordnen. Da in der Gemeinde 15. Mann waren(,) die Josef getauft waren, so wurde der hl.<br />

Josef als Schutzpatron vor ansteckender Krankheit, welches Fest am 19. März jeden Jahres,<br />

von der Gemeinde feierlich (durch Sammlung) auf ein hl. Amt mit Segen in der Kirche zu<br />

<strong>Lewin</strong> um 9. Uhr Vormittag begangen wird und der Tag gefeiert wird. Auch fanden im Jahr<br />

1921 wieder die Wahlen der Gemeindevorsteher, Schöffen und Gemeindevertreter statt. Als<br />

Gemeindevorsteher wurde der alte Gemeindevorsteher Josef Tschöpe wieder gewählt, so auch<br />

die beiden alten Schöffen Josef Esche (der noch stellvertretender Gemeindevorsteher ist) und<br />

der Feldgärtner Josef Martinetz. Zur Gemeindevertretung<br />

1 August Ringel Feldgärtner Dörnikau<br />

2 Paul Hillmann dto dto<br />

3 Paul Martinetz dto. dto.<br />

4 Hasler August dto dto<br />

5 Ambros Martinetz dto. dto.<br />

6 Franz Hillmann dto. dto.<br />

7 Ferdinand Kahlert dto dto.<br />

Das Jahr 1922 brachte uns durch Tod Verluste. Der Gemeindevertreter August Ringel mußte<br />

dem Tode seiner Frau entgegensehen, so auch der Gemeindevorsteher, mußte den Tod seines<br />

Vaters August Tschöpe am 3 März 1922 erleben.. Auch das Jahr 1922 war kein erhältliches.<br />

Es herrschte große Futterknappheit wegen großer Trockenheit. Das Vieh mußte massenweise<br />

verschleudert werden, weil kein Futter vorhanden war. Dadurch wurde die Landwirtschaft auf<br />

mehrere Jahre ruinirt. Die Inflationszeit wurde immer schlechter. Die Geldentwertung war so<br />

groß(,) das es schon in die Milliarden ging. Die Gelddruckereien waren nicht mehr imstande,<br />

die Geldscheine anzufertigen und mußte schon das Ausland drucken helfen. Endlich nach<br />

langen Ringen und spekuliren war es den Staatsmännern gelungen, im Jahr 1923 im Monat<br />

Oktober der Geldentwertung ein Ende zu machen. Die Regierung sah endlich ein, das es nicht<br />

soweiter gehen konnte und führte die Rentenmark ein. Ehdaß zustande kam, wurden die

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