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hier rechte Maustaste... - Lewin

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Auch dem hiesigen Gemeindevorsteher Josef Tschöpe wurde das Verdienstkreuz für<br />

Kriegshilfe verliehen.<br />

Außer den zum Kriegsdienst eingezogenen mußten sich auch die männlichen Personen<br />

von 17-60 Jahren zum vaterländischen Hilfsdienst melden.<br />

Die letzten Kriegsjahre brachten auch unserem Dörfchen die Einschränkungen und<br />

Entbehrungen, die auch andere Teile unseres Vaterlandes zu ertragen hatten. Ausführlich<br />

verbreitet sich darüber die Chronik der Gemeinde und kann dort nachgelesen werden.<br />

Die Ernte des Jahres 1918 schloß sich ganz der des Vorjahres an, nur daß noch die<br />

Kartoffeln schlecht geraten waren. Von letzteren erhielten deshalb die Selbstversorger nur 7<br />

Pfund und die NichtSelbstversorger sogar nur 5 Pfd. pro Woche und Kopf zugeteilt.<br />

In diesem Jahre wurden auch die ersten Verhandlungen wegen des Neubaus der<br />

Dorfstraße gepflogen, denn die alte hätte eine umfangreiche Ausbesserung erfahren müssen<br />

und wäre bei dem vielen Holzfuhrverkehr doch bald wieder zerfahren worden. Es wurde<br />

deshalb im Monat August eine Besprechung der Interessenten abgehalten. Es erschienen:<br />

Landrat v. Jerin, der Glatzer Kreisbaumeister, Forstmeister Slobech, Karlsberg, Oberförster<br />

Müller -Tscherbeney, Förster Güttier und Gemeindevorsteher Tschöpe, beide aus Dörnikau.<br />

Man einigte sich, daß 1/3 der Kosten der Kreis trägt, 1/3 die Herrschaft Tscherbeney im<br />

Verein mit der Herrschaft Gellenau, 1/3 der Forstfiskus. Den Grund und Boden muß die<br />

Gemeinde Dörnikau unentgeltlich zur Verfügung stellen. Der Bau wird vom Forstmeister<br />

Schlobach 9 vorschriftsmäßig ausgeführt. In der bald darauf erfolgten Gemeinde- Versammlung<br />

einigte man sich dahin, daß der Feldgärtner Josef Exner, der ein Stück Acker dazu hergeben<br />

mußte, für den Morgen 650 M bekam mit der Zusicherung, daß der Bach im Bereiche seines<br />

Grundstücks gründlich gereinigt und die Ufer befestigt würden. Die andern Besitzer waren mit<br />

450 M zufrieden. Die erste Arbeit nahmen im November gefangene Russen in Angriff, die<br />

später von hiesigen Arbeitern abgelöst wurden.<br />

Die November-Revolution brachte unserem abgelegenen Dörfchen wenig Aufregung.<br />

Nur kamen jetzt nach und nach die eingezogenen Kämpfer zurück. Die ersten aus hiesiger<br />

Gemeinde waren der Husar (Schuhmacher) Josef Dinter und der Reservist Johann Wittek, die<br />

in Frankreich „sofort ausgerückt" waren. In französischer Gefangenschaft blieb noch der<br />

Infanterist Heinrich Tautz und in englischer der Landsturmmann August Hasler. Zu Ehren der<br />

heimkehrenden Krieger wurden drei Ehrenpforten errichtet und auch ein Tanzkränzchen beim<br />

Gastwirt Römisch abgehalten.<br />

Ein Unglücksfall trat noch im Herbst in der Gemeinde ein, als der Junggesell August<br />

Martinetz, Sohn des Feldgärtners Josef Martinetz, beim Holzabladen auf dem Bahnhofe<br />

Sackisch von einem abrollenden Stamm erschlagen wurde.<br />

Der Januar des Jahres 1919 brachte am 19. die Wahl zur Nationalversammlung und am<br />

26. die zur preußischen Landesversammlung. Gewählt wurden von den 68 Wählern in der<br />

Schule Nieder-Hallatsch hauptsächlich Zentrumskandidaten.<br />

In dieser Zeit waren Gerüchte im Umlauf, nach denen die Tschechen in unser Land<br />

einfallen und sich der Grafschaft bemächtigen wollten. Deshalb wurden große Massen von<br />

Grenzschutztruppen an der Grenze zusammengezogen, um dem vorzubeugen. Auch Reinerz,<br />

Friedersdorf und <strong>Lewin</strong> waren mit Truppen belegt. Es sind jedoch von den Tschechen keine<br />

Versuche unternommen worden.<br />

Infolge der Staatsumwälzung wurde auch die Gemeindevertretung neu gewählt. Die<br />

Gewählten heißen: Feldgärtner August Ringel, Schuhmacher Ambros Martinetz, Paul<br />

Hillmann, Paul Martinetz (Klötzerplan), Franz Hillmann und Ferdinand Kahlert. Ersatzmann<br />

9 In der älteren Chronik finden sich die Formen Slobach und Schlobach.

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