hier rechte Maustaste... - Lewin
hier rechte Maustaste... - Lewin
hier rechte Maustaste... - Lewin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Am 1. August 1924 wurde der hiesige Förster Hardt versetzt. An seine Stelle trat<br />
Förster Richard Groß aus Töppendorf, Kr. Strehlen.<br />
Im August starb auch der Holzschläger und Stellenbesitzer Paul Martinetz vom<br />
Klötzerplan. Er hinterläßt eine Frau und sechs unerzogene Kinder.<br />
Wegen andauernder Krankheit mußte der Gemeindevorsteher Tschöpe durch den<br />
ersten Schöffen Esche vertreten werden.<br />
Der Winter zu 1925 war der mildeste seit Menschengedenken. Kälte und Schnee gab<br />
es kaum. Der April brachte jedoch unaufhörliche Regen, sodaß sich die Aussaat verzögerte.<br />
Am 6. u. 8. Mai 1925 fielen starke Wolkenbrüche, welche in der ganzen Umgegend<br />
großen Schaden verursachten. Die niedergehenden Wassermassen nahmen von den bestellten<br />
Feldern den an sich schon kargen Boden mit fort und der Dorfbach verwandelte sich in kurzer<br />
Zeit in schmutziggraue Fluten, die den angebauten Getreidesamen wie auch Kartoffeln mit sich<br />
führten. Nach Ablauf des Wassers bildete die Gegend ein trauriges Bild der Verwüstung. Es<br />
waren Graben bis zu einem halben Meter Tiefe gerissen worden. Nach einigen Tagen<br />
besichtigte eine Kommission die Schäden, darunter der Landeshauptmann, der Landrat und<br />
Vertreter des Finanzamtes. Es wurde Hilfe versprochen. Diese traf auch bald ein in Form von<br />
Saatgutkrediten. Die Gemeinde erhielt 3000 M in zwei Raten.<br />
Der Sommer war außerodentlich regenreich, daher eine gute Heuernte. Ebenso war<br />
auch die Roggenernte. Hafer verdarb zum großen Teil durch regenreiche Witterung, sodaß<br />
auch die Kartoffeln stellenweise in Fäulnis gerieten.<br />
Dieses Jahr wurde seit dem Jahre 1909 wieder einmal, und zwar am 11. Juli, die<br />
Firmung durch einen Weihbischof aus Prag gespendet.<br />
Der Winter setzte am 8. November mit einem gewaltigen Sturm ein, verlief aber sonst<br />
sehr milde.<br />
Schon im vorigen Winter wurde in Dörnikau der Anfang zu einem kleinen<br />
Volkstheater gemacht. Dieses Jahr wurden die Vorführungen im Gasthaus Römisch<br />
fortgesetzt. Spielleiter ist Tischlermeister Zrdalek aus Birkhagen.<br />
Die Hausindustrie geht immer mehr zurück. Sie wurde hauptsächlich von den kleinen<br />
Feldgärtnern und Häuslern ausgeübt, deren kleines Besitztum den Lebensunterhalt nicht<br />
einbringt. Infolge der jetzt eingetretenen Absatzstockung haben auch die Leinwand- und<br />
Teppichweber keine ausreichende Beschäftigung mehr. Diesen Winter mußten daher in unsrer<br />
Ortschaft schon 2 Leute die Arbeitslosenunterstützung in Anspruch nehmen.<br />
Am (Leerstelle) starb Gemeindevorsteher Josef Tschöpe an Schwindsucht. Trotz dieser<br />
jahrelangen, schleichenden Krankheit versah er sein Amt mit selten treuer Pflichterfüllung bis<br />
zum letzten Atemzuge. Eine große Arbeitslast hatten ihm auch die Kriegsjahre gebracht. Volle<br />
17 Jahre stand er der Gemeinde vor. Sein Nachfolger wurde der Stellenbesitzer Josef Esche<br />
am 2. Mai 1926.<br />
Der ganze Sommer des Jahres 1926 war derart verregnet, daß kaum gutes Heu<br />
geerntet wurde. Viel Getreide wurde auch bei der Ernte durch Regen minderwertig. Der<br />
Ertrag enttäuscht, da die Körner bei viel Feuchtigkeit gewachsen sind und jetzt stark<br />
nachtrocknen. Auch die Kartoffelernte versagte.<br />
Im August wurde das Tanzer Stromnetz bis zur Gastwirtschaft der Frau Römisch<br />
erweitert.<br />
Die große Kapitalsnot in unserem Vaterlande, hervorgerufen durch das in der Inflation<br />
verloren gegangene Volksvermögen, hat den Zusammenbruch vieler Betriebe im Gefolge<br />
gehabt. Die Arbeitslosigkeit wurde daher immer größer. Von Staat, Kreisen und Gemeinden<br />
wurden daher überall Mittel zu Notstandsarbeiten ausgeworfen. Auf diese Weise bekam auch<br />
die schon in der Planung fertiggestellte Dörnikauer Straße ihren Steinbelag. Schon viele<br />
Eingaben und Beschwerden waren wegen der Unpassierbarkeit des Weges an die vorgesetzten<br />
15