hier rechte Maustaste... - Lewin
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Die Straßenvermessung erfolgte erst auf Anregung des Kreisbauamtes in Glatz im Herbst<br />
1929 und Frühjahr 1930. Dieselbe war dem Vermessungs- und Tiefbau-Büro Simon Inhaber<br />
Fr. Hückelheim in Glatz Mälzstrasse 14 übertragen, wofür der Gemeinde keine Kosten<br />
entstanden, da diselben vom Kreise getragen wurden.<br />
Der abgetretenen Grundstücke zum Straßenbau betrug die Größe, von den Besitzern nur<br />
gerechnet, (nicht aber vom Forstfiskus) 1 ha 95 ar 90 qm. mit einem zu bezahlenden Betrag<br />
von 2871,72 RM.(,) welches aber noch nicht bezahlt werden konnte, weil die Sache vom<br />
Amtsgericht <strong>Lewin</strong> noch nicht soweit bearbeitet ist.<br />
Durch Beschluß des Preußischen Staatsministeriums in Berlin vom 6. März 1929 sind mit<br />
Wirkung 1. April 1929 ab die Landgemeinden Dörnikau und Kessel zu einer neuen<br />
Landgemeinde mit dem Namen Dörnikau zusammen geschlossen worden. Infolge der<br />
Zusammenlegung wurden die Gemeindevorsteher ihres Amtes enthoben, und es wurde ein<br />
kommisarischer, der Gemeindevorstand Josef EscheQ vom Landratsamt Glatz ernant. Am 26.<br />
Mai war die Wahl der Gemeindevertretung, und am 23. Juni die Wahl der Schöffen und des<br />
Gemeindevorstandes. Es wurden gewählt Stellenbesitzer August Schleicher zum ersten(,)<br />
Feldgärtner Josef Martinetz zum zweiten Schöffen, der Tischler Franz Kanera zum Ersatz<br />
Schöffen(,) der frühere Gemeindevorstand Feldgärtner Josef Esche zum Gemeindevorstand.<br />
Durch die Auflösung der Gutsbezirke und Zusammenlegung der Gemeinden endstand sehr viel<br />
Arbeit für den Gemeindevorstand.<br />
Vor Zusammenlegung der Gemeinden hatten diese<br />
eine Größe<br />
Grundvermögensteuer jährlich<br />
Dörnikau 107 ha 46 ar 46 qm ___________ 141,00 RM<br />
Kessel 121 „ 41 „ 11 „ ___________ 117,60 „<br />
Friedrichsgrund 143 „ 96 „ 30 „ ___________ 504,00 „<br />
Gellenau 184 „ 96 .. 78 „ ___________ 312.00 „<br />
jetzt zus. 557 ha 80 ar 65 qm jetzt zus. 1074,60 RM<br />
Vor Zusammenlegung hatte Dörnikau 109 Einwohner und 300% Zuschläge als<br />
Gemeindesteuern, Kessel 63 Einwohner und 400% Zuschläge als Gemeindesteuern zu<br />
bezahlen.<br />
Nach der Zusammenlegung wurden 250% von der Gemeindevermögensteuer als<br />
Gemeindesteuer erhoben(.) Die Gemeinde war insofern wirtschaftlich gestärkt worden,<br />
welches auch so im Sinne des Gesetzgebers war, die Zusammenlegung und Auflösung der<br />
Gutsbezirke ist erfolgt wegen Einfachheit der Verwaltung, und um die Gemeinden<br />
wirtschaftlich zu stärken.<br />
Das Jahr 1929 kann somit als das bedeutenste(,) welches je für die Gemeinde gewesen ist(,)<br />
bezeichnet werden. Es gingen auch noch andere wichtige Veränderungen vor, welche nicht<br />
grade alle als schön bezeichnet werden können. Am 3. Juni 1929 machte der frühere<br />
Gemeindevorstand und Feldgärtner August Ringel aus Dörnikau in <strong>Lewin</strong> im<br />
Schwester(n)hause Pfarrer Proske Stiftung seinem Leben ein Ende, durch erhängen an der<br />
Bettstelle mit einer Gewehr-Reinigungsschnur, im Alter von 75 Jahren. Seit dem Tode seiner<br />
Tochter Maria am 13. 7. 1927 befand sich Ringel infolg seiner langen Nerfenkrankheit im<br />
Schwesternhause zu <strong>Lewin</strong>, hatte aber die 25 Morgen große Besitzung Hausnummer 17 in<br />
Dörnikau noch. Vor seinem Tode machte er ein Testament, in welchem 200 RM. der Pfarrer<br />
Proske Stiftung zur Verschönerung der Kapelle vermacht wurden. Die Pfarrkirche <strong>Lewin</strong><br />
erhielt 300 RM. zum Lesen von hl. Messen. Die Ortsarmen der Gemeinde erhielten 500 RM.,<br />
von welchen die Zinsen solten Verwendung finden all jährlich am hl. Abend. Als<br />
Testamentvollstreker war im Testament Gemeindevorstand Josef Esche Hausnummer 18<br />
(nämlich der Nachbar von A. Ringel) und der Badegärtner Max Volkmer in Bad Reinerz