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hier rechte Maustaste... - Lewin

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nebst dem dazu gehörigen, nicht unbeträchtlichen Areal zum Eigentum. Es war die Freistelle<br />

Nr. 15, gleich an Tanz angrenzend, aus welcher später durch Zerstückelung mehrere Stellen<br />

geschaffen wurden. Die damaligen Forstaufseher des zur Oberförsterei Karlsberg gehörenden<br />

Schutzbezirkes Dörnikau waren stets hiesige Stellenbesitzer. So wurde es auch später wieder.<br />

Erst seit 1862 wurde ein Fachmann als Königlicher Hilfsförster angestellt. Da ein Forsthaus<br />

nicht vorhanden war, mußte er eine Privatwohnung beziehen.<br />

Von den „Kombattanten" der Einigungskriege 6 starb nur einer den Tod fürs Vaterland,<br />

nämlich Anton Martinetz fiel am 26. Juli im Gefecht bei Uettingen. Franz Hasler erwarb sich<br />

im französischen Kriege das Eiserne Kreuz.<br />

Ein Nachtrag zur Chronik berichtet von einem großen Wolkenbruch, der am 30. Juni<br />

1860 das ganze Dorf verheerte, die Dorfstraße an verschiedenen Stellen gänzlich wegriß und<br />

dem Müller Schleicher das Mühlwehr zerstörte.<br />

Ein Orkan wütete wie in Schlesien so auch am 6. Dezember 1868 (auch) in hiesiger<br />

Gegend. An der Berglehne vom Häusler Franz Knappe bis zum Feldgärtner Josef Exner<br />

wurden etwa 1000 cbm Holz umgebrochen.<br />

Infolge des Rentenbankgesetzes vom 2. März 1850 erfolgte nach und nach die<br />

Ablösung der auf den Rustikalgrundstücken 7 von Dörnikau haftenden Reallasten. Zunächst<br />

wurde der Erbzins und die Waldrobot in eine Amortisationsrente umgewandelt. Dieselbe<br />

beträgt für die Verpflichteten nach dem unterm 13. Oktober 1851 bestätigten Ablösungsrezeß<br />

jährlich 108,50 M. Die Amortisationsperiode dauert 56 1/12 Jahr. In gleicher Weise erfolgte<br />

1854 die Ablösung des auf der Stelle Nr. 17 und 24 haftenden Fichtenzapfen-Zinses und des<br />

auf der Feldgärtnerstelle Nr. 12, der Klötzerplan genannt, ruhenden Forstlandzinses, welchen<br />

der jedesmalige Besitzer für einige vor mehr als 100 Jahren zu der Stelle überlassene<br />

Wiesenflecke entrichten mußte. In diesen drei Fällen beträgt die Jahresrente 6,50 M.<br />

In demselben Jahre wurde auch der von der Gemeinde zu zahlende Fischereizins durch<br />

Erlegung des zu Kapital berechneten 18fachen Betrages der seitherigen Abgabe mit 14 Talern<br />

abgelöst.<br />

Die Befreiung von der an die Küsterei in <strong>Lewin</strong> jährlich zu entrichtenden<br />

Dezemabgabe, das Neujahrsgeld genannt, erfolgte im Jahre 1869 durch Erlegung des 22<br />

2/9fachen Betrages an das Kirchenkollegium.<br />

Zuletzt wurde auch die Ablösung des Sichelzinses, welcher für die an Stelle der<br />

ehemaligen Sichelgräserei und Viehhutungsberechtigung überwiesenen 25 Waldschnüre<br />

entrichtet wurde, beantragt. Die Verpflichteten befreiten sich am 1. Oktober 1874 durch<br />

Erlegung des 20fachen Betrages der früheren Abgaben mit einem Kapital von 801/3 Talern für<br />

immer von dieser Leistung. Die 25 Waldschnüre hatten die Berechtigten schon früher unter<br />

sich verteilt und ihren sonstigen Ländereien einverleibt.<br />

In den Jahren 1878/79 erbaute die hiesige Gemeinde über dem hiesigen Dorfwasser 3<br />

steinerne Brücken und gab <strong>hier</strong>für 2100 M aus, ohne Hinzurechnung der Hand- und<br />

Spanndienste. Die Königliche Regierung bewilligte zu obigen Bauten im Interesse der<br />

Holzabfuhr aus ihren Forsten eine Beihilfe von 924 M 80 Pfg.<br />

Aus dem Jahre 1880 liefert die Dörnikauer Chronik zwei Fälle aus der „chronique<br />

scandaleuse". Der Stellenauszügler Mader war an Arsenikvergiftung gestorben, was auch nach<br />

der Exhumierung festgestellt wurde. Ob aber Giftmord oder Selbstmord vorlag, konnte das<br />

Gericht nicht ergründen. Sodann hatte in einem Liebeshändel eine Messerstecherei zwischen<br />

dem Häuslersohn Josef Martinetz von <strong>hier</strong> und einem Müllergesellen aus Gießhübel<br />

stattgefunden. Martinetz mußte nach langwieriger Behandlung der Arm abgenommen werden.<br />

6 1866 (15.6. - 27.7.): Krieg zwischen Preußen und Österreich; 1870/71: Deutsch-französischer Krieg<br />

7 Bäuerliche Grundstücke

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