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durch Stürme in die Täler getrieben, sodaß die Saaten unbedeckt lagen. Trotzdem waren die<br />

Auswinterungsschäden gering.<br />

Als erster in der Gemeinde erhielt der Obergefreite Max Maiwald, in einem SS Polizei<br />

Schützen Regiment, im September vorigen Jahres das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Vorher hatte er<br />

das Infanterie Sturmabzeichen und das Verwundetenabzeichen bekommen.<br />

Im April dieses Jahres wurde das Eiserne Kreuz 2. Klasse dem Ewald Hillmann<br />

verliehen, ebenso das Verwundetenabzeichen.<br />

Das Frühjahr fing gleich trocken an, jedoch fiel der zum Wachstum des Getreides<br />

nötige Oberflächenregen.<br />

Auch der Sommer war sehr trocken. Kleinere Quellen und Brunnen versiegten Die<br />

Trockenheit herrscht nicht nur bei uns, sondern erfaßt schon weite Gebiete. Grundwasser ist<br />

schon stellenweise gar nicht mehr vorhanden. Es gehört dies zu dem Kapitel der zunehmenden<br />

Versteppung Mitteleuropas infolge Trockenlegung von Sümpfen und der Abdränierung aller<br />

nassen Flächen. Der erste Heuschnitt brachte wenig Ertrag, der zweite fast garnichts.<br />

Die Getreideernte war mit allen Früchten gut mittel. Das Erntewetter sehr schön,<br />

sodaß alles gut eingebracht werden konnte. Auch im Herbst hielt die Trockenheit weiter an,<br />

jedoch fielen soviel Niederschläge, daß die Saaten wachsen konnten. Während September und<br />

Oktober wärmer als das Mittel waren, war der November verhältnismäßig kalt, das<br />

Thermometer stieg kaum über 4° Wärme.<br />

In diesem Jahre sind aus unserer Gemeinde im Juli gleich 3 Soldaten hintereinander<br />

gefallen. Walter Martinetz fiel als Infanterist am 12. Juli bei Orel. Albert Hillmann am 16. Juli<br />

nördlich Orel als Arillerist. Leo Martinetz am 22. Juli als Grenadier am Lagodasee.<br />

Ehre ihrem Andenken!<br />

1944 - 1947<br />

(Georg Friebe)<br />

In das ehrende Gedenken der gefallenen jungen Wehrmachtsangehörigen aus Dörnikau, zu<br />

dem Otto am Ende seiner Chronik-Eintragung aufruft, sind zwei weitere Soldaten<br />

hineinzunehmen: Alfred Kanera, Schütze I am Schweren MG, der nach der Landung der<br />

Ango-Amerikaner in der Normandie (6. Juni 1944) am 12. August 1944 in Nordfrankreich<br />

fiel, und Paul Langer, Jagdflieger, der während der Ardennen-Offensive (die am 16. 12.<br />

begann) am 22. Dezember 1944 sein Leben lassen mußte.<br />

Lehrer Otto wurde, nachdem sein Kollege Gaffron tatsächlich eingezogen worden war, wieder<br />

im Unterricht in Dörnikau eingesetzt, anscheinend aber nur vorübergehend. Den Unterricht<br />

übernahm dann ein Fräulein Kurzer, eine nicht nur ideologisch fanatisierte, sondern auch<br />

zweifellos sadistische Lehrerin. In deutlicher Erinnerung ist mir ihr Auftritt vor uns Schülern<br />

am 21. Juli 1944, am Tage nach dem Stauffenberg-Attentat auf Hitler: Mit beschwörenden<br />

Gesten verkündete sie: „Feige Attentäter haben nach dem Leben unseres Führers getrachtet.<br />

Aber die Vorsehung hat ihn errettet." Ihr folgte eine freundliche, sympathische und<br />

verantwortungsvolle Pädagogin: Fräulein Schändern. (Auch nach der Schließung der Schule<br />

unterrichtete sie privat und unentgeltlich einige Kinder.) Schon im Herbst 1944 mußte der<br />

Unterricht vorübergehend eingestellt werden, weil deutsche Bauern (wie es hieß, aus<br />

Ostpreußen) auf der Flucht im Schulgebäude untergebracht werden mußten.<br />

Am 15. Mai 1945 erschien die erste Gruppe sowjetischer Soldaten in Dörnikau; sie kehrte bei<br />

Kanera ein, zog dann aber wieder ab. Bald wurde der Tischler Kanera von den Sowjets als

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