hier rechte Maustaste... - Lewin
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Behörden gerichtet worden. In der Kreistagsitzung vom 20. Dezember 1926 unter dem<br />
Vorsitz des Herrn Landrats Dr. Peuker wurde der Bau eines befestigten Landweges durch die<br />
Gemeinden Dörnikau und Kessel beschlossen. Die Baukosten wurden mit 150 000 M<br />
veranschlagt, wovon das Reich einen Teil deckte.<br />
Mit der Bauausführung wurde das Tiefbauunternehmen Kuckerts in Köln,<br />
Zweigniederlassung Glatz, beauftragt. In der Folge wurden mit dieser Firma jedoch nicht die<br />
besten Erfahrungen gemacht.<br />
Begonnen wurde mit den Arbeiten am 6. Januar 1927 und zwar an der Grenzscheide<br />
Dörnikau-Kessel. Es wurde in drei Etappen vorgegangen, von Kessel bis zur Brücke am<br />
Exner'sehen Grundstück, von dort bis an die Tanzer Brücke und dann von der steinernen<br />
Brücke im Mitteldorf bis zum Anschluß an den staatlichen Forst. Die Steine wurden teils<br />
einem Bruche in Kessel entnommen, den der Kreis angekauft hatte, auf der südlichen Strecke<br />
dem Bruch der Frau Mettissek in Tanz und dann waren auch bei den Sprengungen zur<br />
Vorbereitung der Straße Granitsteine gewonnen worden.<br />
Da der Straßenbau als Notstandsarbeit behandelt wurde, so wurden Arbeitslose der<br />
ganzen Umgegend eingestellt, aus Dörnikau zehn Männer. An Stundenlöhnen wurden 53 Pf,<br />
dann 55 und 59 Pfg. gezahlt.<br />
Zu Schwierigkeiten kam es bald am Anfang bei der Zuschüttung der Kesseler Schlucht,<br />
wo man statt eines massiven Kanals zur Durchleitung des Baches vorerst einen hölzernen<br />
Stollen gebaut hatte, der dann einbrach. Man legte dann Betonrohre durch. Hier wurde viele<br />
unnütze Mehrarbeit aufgewendet. Überhaupt fehlte beim Bau eine zielsichere Organisation. -<br />
Anfänglich wurde die Decke der Straße durch eine Pferdewalze eingewalzt, bis dann später,<br />
nach Versteifung der hölzernen Brücke bei Exner, eine Motorwalze eingesetzt wurde. Der<br />
Neubau von zwei Brücken wurde notwendig, die eine bei Exner und die andere bei der<br />
Abzweigung nach Kessel. Sie wurde von Maurermeister Blau - <strong>Lewin</strong>, Bauunternehmer<br />
Schreiber - Sackisch und der vorerwähnten Firma Kuckerts hergestellt. Während die Planung<br />
im August fertiggestellt wurde, erstreckte sich der Bau der Brücke bis Anfang Oktober, wann<br />
die Straße völlig dem Verkehr übergeben werden konnte.<br />
Angeregt durch den Neubau der Straße nahm auch Frau Gasthofbesitzer Römisch<br />
einen größeren Umbau vor. Es wurden mehrere Stuben hergestellt, die an Sommerfrischler<br />
vermietet werden sollen.<br />
Die Ernte war verhältnismäßig gut, die Heuernte als reichlich anzusprechen.<br />
Der Winter war der Statistik nach der strengste seit 35 Jahren. Schnee gab es nicht<br />
viel, und dieser war von starken Stürmen in die Täler und Schluchten gejagt worden.<br />
Das Frühjahr 1928 war durch mehrfache Kälterückschläge gekennzeichnet. Die<br />
Kartoffelsprößlinge erfroren zweimal. Buchen- und Eichenlaub erfror auch, ebenso litten die in<br />
Blüte stehenden Obstbäume. Der Wald bot stellenweise einen fast herbstlichen Anblick. Der<br />
Sommer brachte anhaltende Trockenperioden, die einen schlechten Futterwuchs im Gefolge<br />
hatte. Der Preis eines Zentners Heu stand im Herbst auf 8 - 9 M. Sonst ist eine mittlere Ernte<br />
mit wenig Stroh zu verzeichnen, nur trockene Lagen versagten manchmal ganz. Die<br />
Kartoffelernte ist gut. Der Herbst war schön und trocken.<br />
Infolge der alljährlichen Frühjahrshochwasser waren von Römisch 's Gasthaus an bis<br />
zur Tanzer Brücke Schäden am Bachufer entstanden. Es wurden jetzt stellenweise Ufermauern<br />
errichtet und an der neuen Brücke eine Flügelmauer.<br />
Nunmehr sind auch die Kosten unserer neuen, 3456 m langen Kunststraße festgestellt<br />
worden. Einschließlich der Herstellung der 3 m breiten Pack- und Decklage beträgt er (der<br />
Preis) 128 000 M. Die jährlichen Unterhaltungskosten sollen sich auf 1500 M belaufen, die<br />
Forstverwaltung steuerte 20 000 M bei unter der Bedingung, daß der Kreis die dauernde<br />
Unterhaltung übernimmt. Unter derselben Bedingung hat die Herrschaft Tscherbeney 5000 M