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hier rechte Maustaste... - Lewin

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Die Familien-Unterstützung erhöhte sich im November 1918. auf Zusatzunterstützung und<br />

zwar bekam je Person stat 5. Mark 10. Mark Zusatzunterstützung. Die größten Familien(,)<br />

welche Unterstützung bezogen(,) waren die Familien Josef Esche und Paul Martinetz(.) Das<br />

war(en) Familien von 6. unterstützungsbedürftigen Personen. Sie erhielten pro Monat 130.<br />

Mark. Der Schreiber bemerkt <strong>hier</strong>mit, daß zum Verhältnis der Preiße an sämmtlichen<br />

Produkten immer noch nicht zuviel Unterstützung gezahlt wurde. Ich mache <strong>hier</strong> einige<br />

Beispiele. Ein Päkel Streichhölzer kostete vor dem Kriege höchstens 1. Pfennig, wogegen jetzt<br />

5-6 Pfg. Ein Pfund feines Weizenmehl kostete bei Friedenszeiten 11. Pfg(,) wogegen jetzt mit<br />

samt der Kleie 25. Pfg. Das Pfund Fleisch kostete 50 Pfg. vor dem Kriege, jetzt 2,40 Mark.<br />

Ein Schnittochse als Zugochse von 14. Zentner brachte höchstens 400. Mark. Am 31. Oktober<br />

1918 verkaufte der hiesige Gemeindevorsteher Jos. Tschöpe einen Ochsen 14,38 Zentner<br />

Lebendgewicht schwer, für den Preiß von 1930 Mark. Der Zentner Lebendgewicht betrug bis<br />

150. Mark. Auch die Nutzkühe haten einen enormen Preiß erhalten(,) für 12.hundert Mark<br />

war noch gar keine große Kuh zu bekommen. Für eine Ziege sind <strong>hier</strong> bis 200. Mark gezahlt<br />

worden im Jahr 1918.<br />

Das Jahr 1918 brachte große Änderungen mit sich. Der Winter war sehr angenehm(,) bloß im<br />

Monat Januar war sehr großer Schneesturm, das war es meisten fortwährend ohne Schnee.<br />

Das Frühjahr begann mit guter Aussicht. Aber leider kam es ganz anders. Wir bekamen sehr<br />

große Dürre, das der erste Schnitt vollständig der Heuernte verdorben war. Allmählig fing es<br />

erst im Monat Juli zu regnen an, so das sich die spät gesäten Hafer erst entwikelten. Der<br />

Roggen war trotz aller Dürre noch gut geraten, aber der Körnerertrag war sehr gering.<br />

Die Kartoffeln waren schlecht geraten, so das der Selbstversorger pro Kopf und Woche nur 7.<br />

Pfund und der NichtSelbstversorger blos 5 Pfund pro Kopf und Woche verbrauchen durfte. Im<br />

Frühjahre desselben Jahres wurde vom Gemeindevorsteher wieder ein Antrag auf Gewährung<br />

einer Beihilfe zur Instantsetzung des hiesigen Dorfweges (gestellt). Auf diesen Antrag wurde<br />

beschlossen, das der Wegeneubau in hiesiger Gemeinde in Angriff genommen werden soll. Da<br />

das Geld für Reparatur des alten Dorfweges weggeworfen ist, weil die Reparatur im nächsten<br />

Jahr wieder stattfinden müßte. Es wurde eine Besprechung im Monat August durch Herrn<br />

Landrat v. Jerin, Kreisbaumeister, Glatz, Forstmeister Herrn Slobach Karlsberg, Oberförster<br />

Müller TscherbeneyQ Förster Güttier Dörnikau und Gemeindevorst. Tschöpe Dörnikau an<br />

Ort und Stelle vorgenommen. Es wurde beschlossen, das die Baukosten des Neubaus des<br />

Dorfweges Dörnikau wie folgt aufzubringen sind. Ein Drittel trägt der Kreis Glatz, ein Drittel<br />

der Forstfiskus, und 1. Drittel trägt die Herrschaft Tscherbeney im Verein mit der Herrschaft<br />

GeHenau. Den Grund und Boden muß die Gemeinde Dörnikau unentgeltlich zur Verfügung<br />

stellen. Herr Forstmeister Schlobach Karlsberg führt den Bau vorschriftsmäßig aus. Es mußte<br />

vom Gemeindevorstand sofort eine Versammlung einberufen werden, zum Zwecke der zum<br />

Neubau von den Besitzern herzugebenden Grund und Boden und Festsetzung des Preißes<br />

dafür. Zur Versammlung waren fast sämmtliche Mitglieder erschienen. Die Verhandlung<br />

dauerte fast 4. Stunden. Der Besitzer Josef Exner(,) der am meisten geschädigt wird, weil die<br />

Straße direkt sein Grundstück durchschneidet, wollte sein Grundstück nicht hergeben. Nach<br />

vielem Zureden ließ er sich dann doch bewegen und verlangte für den Morgen 650. Mark, mit<br />

der Bedingung(,) das ihm der Wasserlauf gründlich gereinigt wird, damit das Wasser nicht<br />

mehr austreten kann. Die anderen Besitzer waren mit 450. Mark pro Morgen einverstanden.<br />

Der Anfang des Straßenbaus wurde im Monat November 1918 in Angriff genommen.<br />

Die erste Arbeit an dem Neubau haben gefangene Russen(,) welche in Karlsberg<br />

untergebracht waren(,) getan. Später wurden die Gefangenen entlassen und es wurde die<br />

Arbeit von hiesigen Arbeitern fortgeführt.<br />

Am 8. und 9. November 1918 waren für Deutschland sehr bedeutende und traurige Tage. Es<br />

brach, während in Frankreich unter dem andauernden Donner der Kanonen noch der

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