hier rechte Maustaste... - Lewin
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14<br />
Geschrieben von<br />
Max Martinetz 13<br />
1903 - 1914<br />
In demselben Jahre wurde in unserer Gemeinde eine Försterei erbaut, welche der damalige<br />
Kgl. Förster Tront, welcher seit 1900 eine Privatwohnung noch bewohnte, bezog. Derselbe<br />
bewohnte sie bis 1911. Auf ihn folgte der Kgl. Förster Weissbrodt, welcher nach dreijähriger<br />
Wirksamkeit aus unserem Dorfe schied. Sein Nachfolger ist der gegenwärtige Förster Güttier.<br />
Das Jahr 1905 war als ein wasserarmes zu betrachten. Infolge des Chaussebaues durch die<br />
Dörfer Tanz & Hallatsch wurde 1909 auch in unserem Dorfe Anregung dazu gegeben(,) was<br />
wohl sehr notwendig wäre, da durch die andauernde Holzabfuhr aus den kgl. Forsten unser<br />
Dorfweg sehr in Mitleidenschaft gezogen wird und ausschließlich der Gemeinde von keiner<br />
Seite zur Instandhaltung derselben Sorge getragen wird. In demselben Zeitraum erhielt die<br />
Handelsfrau Katharina Kinzel die Genehmigung zum Ausschank von Bier, der aber bald<br />
wieder eingestellt wurde. Der frühere Erwerbszweig unserer Vorfahren, die Weberei(,)<br />
befindet sich in stetem Rückgange, da durch die umliegenden Fabriken der Verdienst sehr<br />
beeinträchtigt wird. Ebenso kommt der Schleißenhobel in Vergessenheit. Die Folge davon ist<br />
die Auswanderung viler Familien aus unserm Dorf. Auch an andrer Arbeitsgelegenheit außer<br />
Landwirtschaft und Waldarbeit fehlt es <strong>hier</strong> gänzlich. So kam es, daß die ganze männliche<br />
Jugend sich dem Bergbau in Dittersbach zuwandte(,) was im Jahre 1913 geschah. Die einzigen<br />
Unterhaltungsstunden der hiesigen Bewohner boten die Tanzmussikken. Auch zwei<br />
Handwerker beschäftigen sich <strong>hier</strong>, der eine befaßt sich mit der Tischlerei, der andere ist<br />
Schuhmacher.<br />
Der Nachfolger des Gemeindevorstehers August Schleicher war der Feldgärtner Joseph<br />
Esche. Er verwaltete sein Amt von 1886 - 1893. Ihm folgte der Stellenbesitzer August Ringel,<br />
der der Gemeinde bis zum Jahre 1909 vorstand. Auf ihn wurde der jetzige Gemeindevorsteher<br />
Josef Tschöpe gewählt.<br />
Die Jahre 1910-14. konnten als ertragfähige angesehen werden und ist auch unsere Gemeinde<br />
in diesem Zeitraum von Unwetter, Hochwasser und Sturm ziemlich verschont geblieben.<br />
Ebenso konnte die Gemeinde Begebenheiten(,) die zu festlicher Vereinigung der<br />
Ortsbewohner Anlaß boten, ausschließlich einer, nicht buchen. Dieselbe bestand in einer<br />
goldenen Hochzeit. Der Jubilar war der Auszügler August Esche. Anläßlich dieses Tages<br />
wurde eine Versammlung veranstaltet, woran sich die Gemeindemitglieder stark beteiligten. Es<br />
war der 29. September 1913. Das Jubelpaar fuhr früh nach der Pfarrkirche unter starker<br />
Beteiligung der Ortsbewohner, um der kirchlichen Feier beizuwohnen. Nach dieser wurde in<br />
einem <strong>Lewin</strong>er Gasthofe ein kleiner Imbiß genommen. Alsdann wurde der Heimweg<br />
angetreten. Die Frau Katharina Kinzel hatte ihre Wohnung zur Verfügung gestellt. Vor<br />
derselben war eine Ehrenpforte errichtet worden. Freunde und Nachbarn hatten sich daselbst<br />
versammelt(,) um dem Jubelpaar ihre Glückwünsche und Geschenke entgegenzubringen.<br />
Gemeindevorsteher Tschöpe richtete eine Ansprache an dasselbe. Außerdem war für Speisen<br />
und Getränke Vorsorge getroffen worden. So verflossen die Stunden dieses Tages in<br />
angenehmer Unterhaltung. 14<br />
13 Nach der Schrift zu urteilen, bezieht sich dieser Eintrag rechts oben auf einer neuen Seite auf den folgenden<br />
Text.<br />
14 Am Rande dieser Seite - in vertikaler Ausrichtung - findet sich die - offensichüich später eingetragene -<br />
Ergänzung: Gemeindevorsteher Ringel Aug. erhielt am 13. März 1909. das allgemeine Ehrenzeichen durch<br />
Herrn Landrat von Steinmann, der ihm es selbst überreichte.