hier rechte Maustaste... - Lewin

10
Verpflichteten nach dem unterm 13 Oktober 1851 bestätigten Ablösungsrezeß jährlich 108,50
Mark. Die Amortisationsperiode dauert 56 1/12 Jahr. In gleicher Weise erfolgte 1854 die
Ablösung des auf den Stellen No. 17 und 24 haftenden Fichtenzapfen-Zinses und des auf der
Feldgärtnerstelle No. 12, der Klötzerplan genannt, ruhenden Foestlandzinses(?), welchen der
jedesmalige Besitzer für einige vor mehr als 100 Jahren zu der Stelle überlassene Wiesenflecke
entrichten mußte. In diesen drei besonderen Fällen beträgt die Jahresrente 6,50 Mark - In
demselben Jahre wurde auch der von der Gemeinde zu zahlende Fischereizins durch Erlegung
des zu Kapital berechneten 18fachen Betrages der seitherigen Abgabe mit 14 Thalern abgelöst.
Die Befreiung von der an die Küsterei in Lewin jährlich zu entrichtenden Dezemabgabe, das
Neujahrsgeld genannt, erfolgte im Jahre 1869 durch Erlegung des 22 2/9fachen Betrages
derselben an das Kirchenkollegium. - Zuletzt wurde die Ablösung des Sichelzinses, welcher für
die an Stelle der ehemaligen Sichelgräserei und Viehhutungsberechtigung überwiesenen 25
Waldschnüre entrichtet wurde, beantragt. Die Verpflichteten befreiten sich am 1 Oktober 1874
durch Erlegung des 20fachen Betrages der früheren Abgabe mit einem Kapital von 80 1/3
Thaler für immer von dieser Leistung. Die 25 Waldschnüre hatten die Berechtigten schon
früher unter sich vertheilt und ihren sonstigen Ländereien einverleibt. -
Das Dorf Dörnikau besteht gegenwärtig aus 30 Stellen. Die Besitzer derselben heißen:
Adolf Letzel, Johann Römisch, Wilhelm Haufen, Franz Knappe, Josef Exner, August
Schleicher - Müller, Ignatz Exner, August Süssmuth, Joseph Hasler, August Martinetz,
August Schleicher, August Lichey - Müller, Franz Hillmann, Johann Hasler, Josef Esche,
August Ringel, Anna Gross, Josef Hillmann, August Tschöpe, Josef Martinetz, Franz
Schleicher, Franz Hartwig, Franz Pischel, Friedr. Martinetz, Joseph Martinetz II, Franz
Martinetz I, Anton Martinetz, Franz Martinetz II u Josef Schleicher. Dazu treten außer dem
Königl. Hülfsforster noch die Inwohner: Robert Martinetz, Franz Mohaupt, August Esche,
Josef Kuschinke - Handelsmann, Josef Lichey, Franz Gross - Schuhmacher u. verwitwete
Handelsfrau Caroline Hasler. -
Das zum Dorfe gehörige Areal umfaßt nach der Vermessung in den Jahren 1862-63 einen
Flächenraum von 400 Morgen, wovon 15 Morgen auf Wege, Wasser und Auen entfallen. Bei
der letzten Zählung hatte der Ort 185 Bewohner, welche sich zumeist neben der Bearbeitung
ihrer Grundstücke mit Weberei beschäftigen. Von gewerblichen Anlagen besitzt das Dorf zwei
Mühlen. Die früher vorhandenen Brantweinbrennereien existiren nicht mehr.
Dörnikau gehört seit seiner Entstehung zum Kirchspiel von Lewin und bildet mit Hallatsch
einen Schulverband; in Rechtsangelegenheiten ist das Dorf dem Amtsgerichts-Bezirk von
Lewin zugetheilt und in Polizeiangelegenheiten gehört es zum Amtsbezirk von Hallatsch. 10 Die
sämtlichen Besitzungen des Ortes sind in der Glatzer Landes-Feuer-Societät versichert, und
hat sich derselbe mit anderen Ortschaften dem Spritzenverband von Gellenau
angeschlossen.
Außer der oben bezeichneten Amortisationsrente in Höhe von 108,50 M. beziehungsw. 6,50
M - zusammen — 115 M hat die Gemeinde Dörnikau nach einer Nachweisung vom vorigen
Jahre folgende Steuern zu entrichten:
1. Grundsteuer ...................................... 44,32 M
2. Gebäudesteuer .................................... 31,80 „
3. Klassensteuer .................................... 90,00 „
4. Gewerbesteuer .................................... 45,00 „
5. Kreis-Kommunalabgaben .................. 186.00 „
Sa. 512,98 M
_________________________________________________________________________________________
10
Der derzeitige Amtsvorsteher ist Herr Major v. Hobe, welcher seinen Amtswohnsitz in Lewin hat. (Anm. im
Original)